An Europas wichtigsten Aktienmärkten haben sich die Wogen am Montag etwas geglättet. Nach den jüngsten Kursverlusten konnte der EuroStoxx 50 zum Wochenstart wieder Boden gutmachen - kurz vor dem Mittag stand der Eurozonen-Leitindex mit 0,83 Prozent im Plus bei 4165,10 Zählern. Auch in Paris zeigte sich der französische Cac 40 von seiner freundlichen Seite, dort ging es zuletzt um 1,01 Prozent auf 7085,64 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 gewann 0,68 Prozent auf 7455,94 Zähler.
Vor dem Wochenende hatten noch die Bedenken um den Bankensektor die Investoren wieder eingeholt und für massive Kursverluste gesorgt. Zudem setzten die Anleger neue Fragezeichen hinter den weiteren Zinskurs der Notenbanken. Letztendlich hatte der Eurostoxx50 auf Wochensicht aber zulegen können, zudem hatte kurz vor dem Handelsschluss am Freitag die Erholung an der Wall Street auch in Europa bereits für Auftrieb gesorgt. Den US-Börsen hatte letztlich die Entspannung im Bankensektor nach oben verholfen.
Nun kam am Montag auch die Nachricht hinzu, dass sich ein Käufer für die unter staatlicher Kontrolle stehende Silicon Valley Bank gefunden hat, mit deren Kollaps die aktuelle Bankenkrise Fahrt aufgenommen hatte. Die Sorgen um den Sektor schweben jedoch weiter als Belastungsfaktor über den Märkten. Für Clifford Bennett vom Broker ACY Securities sind die jüngsten Kursturbulenzen im Bankensektor ein Beweis für „den anhaltenden und wachsenden Druck auf das Bankensystem in den großen westlichen Volkswirtschaften.“ Dabei sei im gegenwärtigen Klima keines der Institute „immun“, warnte er.
Zum Wochenstart beruhigte sich die Lage jedoch auch für die europäischen Banken zunächst einmal. Der Stoxx Europe 600 Banks rückte zuletzt um 0,6 Prozent vor. Die Branchenvertreter im EuroStoxx 50 schlugen sich zum Teil noch besser, so zeigten sich etwa mehr als eineinhalb Prozent Kursplus die Papiere der Banco Santander überdurchschnittlich fest. Und auch Finanzwerte, die im Zuge der Bankenkrise und angesichts der Sorgen um mögliche Zahlungsausfälle in den vergangenen Handelstagen ebenfalls unter die Räder geraten waren, zeigten sich robust. Papiere des Versicherers Axa etwa verteuerten sich um eineinhalb Prozent.
Ebenso erholten sich die europäischen Immobilienwerte von ihren jüngst erreichten Tief seit dem vergangenen Oktober. Die Branche steht seit längerem wegen der gestiegenen Zinsen unter Druck, zuletzt belastete unter anderem auch der unsichere Kurs der Notenbanken. Vonovia rückten nunmehr um 1,3 Prozent vor und schüttelten damit den anfänglichen Kursdämpfer durch eine Abstufung durch die britische Barclays-Bank komplett ab.
Das stärkste Anlegerinteresse zogen aber in Europa Pharmawerte auf sich, die im Schnitt um fast zwei Prozent zulegten. Hier stützten positive Nachrichten aus der Schweiz: An der Züricher Börse stiegen die Novartis-Papiere nach einem Studienerfolg mit dem Brustkrebsmedikament Kisqali auf ein Vierwochenhoch - an der Spitze des Schweizer Leitindex SMI - verteuerten sich die Papiere zuletzt um 6,2 Prozent.