Geldanlage

Anleger greifen nach den Sternen

Lesezeit: 4 min
14.06.2021 14:22  Aktualisiert: 14.06.2021 14:22
Das Vordringen in den Weltraum ist nun nicht mehr den Staaten vorbehalten, sondern auch in der Hand der Akteure der privaten Raumfahrt, des Weltraums 2.0 oder New Space. Das bietet auch Anlegern neue Chancen.
Anleger greifen nach den Sternen
Der Weltraum ist nicht mehr länger nur für staatliche Akteure reserviert. Immer mehr Privatunternehmen erobern das Weltall. (Foto: iStock.com/3DSculptor)
Foto: 3DSculptor

Analyse von Rolando Grandi, Fondsmanager, und Olivier de Berranger, CIO bei LFDE:

Vor der texanischen Küste in der Nähe der Basis von Boca Chica treiben die beiden Weltraumbahnhöfe Deimos und Phobos im Meer. Diese in schwimmende Raketenstartplätze umgebauten Bohrinseln werden für die Raketenflüge eines jungen und bereits kultigen Unternehmens zum Mond und zum Mars genutzt. Neben anderen Privatunternehmen arbeitet SpaceX an der Welt von morgen und entwickelt Projekte, die aus den Romanen von Isaac Asimov stammen könnten. Ab 2022 sollen von diesen ersten „Spaceports“ erstmals wiederverwendbare Raketen ins Weltall starten. Willkommen in der Ära des „New Space“!

Wir treten in eine neue, sehr reale Dimension ein, die von visionären, ikonischen und aufstrebenden Unternehmern gestaltet wird, die die Eroberung des Weltraums vorantreiben. Das Vordringen in den Weltraum ist nun nicht mehr den Staaten vorbehalten, sondern auch in der Hand der Akteure der privaten Raumfahrt, des Weltraums 2.0 oder New Space. Der Senkrechtstart von SpaceX und Blue Origin bringt immer mehr Unternehmen dazu, das Abenteuer Börsengang zu wagen, um sich mit dem daraus erhaltenen Kapital an der bevorstehenden Revolution zu beteiligen. Noch nie waren wir der Entdeckung neuer Welten und Ressourcen, die die Menschheit seit der Antike fasziniert haben, so nah.

Innovationen der Raumfahrttechnologien nutzen

Die Raumfahrt ist ein komplexes und zugleich spannendes Feld, geprägt von disruptiven Innovationen, aufstrebenden Hightech-Unternehmen und technologischen Fortschritten, wie z. B. die „kostengünstige“ Konstruktion von wiederverwendbaren oder recycelbaren Trägerraketen, die das Weltraum-Ökosystem revolutionieren. Sie bietet zahlreiche Möglichkeiten und unerforschte Horizonte mit beispiellosem, schwindelerregendem Potenzial. Der Markt der privaten Raumfahrt wird derzeit auf 400 Milliarden US-Dollar geschätzt und könnte bis 2045 die Marke von 2,7 Billionen US-Dollar erreichen.

Die Sterne stehen gut für diese neue Revolution. Es wird immer günstiger, Satelliten zu bauen und in die Umlaufbahn zu schicken, und die Datenmenge ist schier unendlich – ideale Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der privaten Raumfahrt. Der Weltraum 2.0 bringt Vorteile für alle Bereiche – von der Telekommunikation bis zur Präzisionslandwirtschaft, von der Versicherung bis zur Industrie. Eines der Unternehmen des New Space ist ROCKET LAB, das mithilfe des Weltalls das Leben auf der Erde verbessern will. Sein innovativer Ansatz besteht in der Verwendung von 3D-Druckern für die Herstellung seiner Raketen und elektrischen Pumpen für den Bau von Motoren.

Weltraum 2.0: Nutzen und Verantwortung

Manch einer fragt sich nun vielleicht, warum man Milliarden für die Raumfahrt ausgeben sollte, wenn es hier unten auf der Erde doch schon genug zu tun gibt? Der Weltraum 2.0 wirft die Frage nach dem Nutzen und der Verantwortlichkeit auf, egal ob es darum geht, ihn zu erforschen, in ihn zu investieren oder von ihm zu profitieren. Wir sind überzeugt, dass Satellitendaten für die Menschheit von Nutzen sind und zur Lösung vieler Probleme beitragen werden. Mithilfe der von zahlreichen Flugkörpern durch Beobachtung der Erde gewonnenen Daten könnten beispielsweise Präventionsmaßnahmen sowie Lösungen für das Ressourcen- und Risikomanagement, für die Schließung der digitalen Kluft, die Bekämpfung des Klimawandels oder den Erhalt der Artenvielfalt entwickelt werden. Durch Weltraumtechnologien entwickelte Lösungen werden unser Leben verändern.

Die Fondsgesellschaft LFDE wurde 1991 in Frankreich gegründet und konzentriert sich auf Investments in europäische und internationale börsennotierte Unternehmen. LFDE ist in Deutschland, Spanien, Italien, der Schweiz und in den Benelux-Ländern vertreten und verwaltet zum 31.12.2019 Vermögen in Höhe von rund 10 Milliarden Euro.

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Geldanlage
Geldanlage Deka verfehlt Gewinnziel und erwartet Ergebniseinbruch
26.03.2024

Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka verfehlt ihr Gewinnziel aufgrund einer drastischen Erhöhung der Risikovorsorge im vergangenen Jahr....

ANG
Vorsorge
Vorsorge Renten steigen zum 1. Juli um 4,57 Prozent
25.03.2024

Kräftiges Plus für Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland: Ihre Bezüge steigen im Sommer deutlicher als erwartet. Doch die...

ANG
Börse
Börse Altersvorsorge an der Börse - so geht's!
25.03.2024

81 Milliarden Euro aus Steuergeldern fließen 2022 in die Rentenkasse. Der demografische Wandel verschärft die Situation, daher gewinnt...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Investition in Edelmetalle - wichtige Punkte beim Kauf von Gold, Silber und Platin
25.03.2024

In Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin zu investieren ist eine vernünftige Option, um das Portfolio zu diversifizieren und sich vor...

ANG
Karriere
Karriere Babyboomer-Generation verlässt den Arbeitsmarkt - welchen Einfluss hat es auf das Rentensystem?
25.03.2024

Die bevorstehende Pensionierung der Babyboomer-Generation stellt Unternehmen und das Rentensystem in Deutschland vor neue...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Rente: Gemessen an der Wirtschaftskraft gehen die Kosten zurück
25.03.2024

Die Ausgaben für die gesetzliche Rente erreichen immer höhere Milliardenbeträge, der Bund schießt viel Steuergeld zu. Das...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Bitcoin weiter auf Rekordhoch - Der Gesamtwert übertrifft den Wert aller Silberbestände
11.03.2024

Die Rallye von Bitcoin setzt sich fort, erreicht ein neues Rekordhoch von 72.259 Dollar und legt seit Jahresbeginn um 70 Prozent zu. Der...