Ihr Geld vertrauen private Anleger lieber Banken und Fondsgesellschaften als dem Staat an. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Marburg. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA, kommentiert: „Die Umfrage zeigt: Der Corona-Schock scheint überwunden, die Menschen in Deutschland werden wieder optimistischer hinsichtlich ihrer Altersabsicherung. Dabei sind junge Leute erheblich zuversichtlicher als ältere.“ Vermögensberater, Banken und Fondsgesellschaften, so Heuser, berichteten einhellig von steigendem Engagement junger Leute an der Börse, insbesondere in Fonds.
Der Deutsche Altersvorsorge-Index ist eine Innovation des DIVA. In einer Tandemumfrage werden sowohl repräsentativ ausgewählte Bürger als auch Vermögensberater befragt. Ende März wurde der erste Altersvorsorge-Index aufgelegt. Damals befürchteten fast 40 Prozent größere Schwierigkeiten bei der Altersvorsorge. Jetzt im September sehen 70 Prozent Licht am Ende des Tunnels. Die 18- bis 29Jährigen führen die Rangliste der Optimisten an. Generationenübergreifend verbesserte sich der Deutsche Altersvorsorge-Index des DIVA von -18,7 auf +3,8.
Trotzdem warnt Rentenexperte Heuser: „Auch wenn der Corona-Schock überwunden scheint und die Zuversicht der Menschen bezüglich ihrer Altersvorsorge steigt: Langfristig gibt es keine Entwarnung, die Probleme der Rentenversicherung nehmen sogar noch zu.“
Fast drei Viertel der Befragten bejahten im Übrigen die Frage „Müssen sich Ihrer Meinung nach Menschen unter 30 Jahren Sorgen machen, im Alter von Armut betroffen zu sein?“ Wer nicht auf aktienbasierte Sparformen setzt, so zeigt die Befragung, bevorzugt als zusätzliche, private Altersabsicherung in erster Linie eine selbstgenutzte Immobilie oder eine private Rentenversicherung mit Garantie.