Vorsorge

Digitalprojekt Rente: Bürger sollen ihre Rente im Internet überblicken

Lesezeit: 2 min
13.10.2020 11:57  Aktualisiert: 13.10.2020 11:57
Mit der gesetzlichen Rente allein wird der Ruhestand immer seltener komfortabel. Die Bundesregierung fordert die Bürger dazu auf, sich besser mit der eigenen Rente auseinanderzusetzen. Ein Online-Portal soll dabei helfen.
Digitalprojekt Rente: Bürger sollen ihre Rente im Internet überblicken
Wer im Ruhestand nicht überrascht werden will, sollte sich frühzeitig über die Rente informieren. (Foto: Pixabay)

Alle Bürger in Deutschland sollen ab Herbst 2023 per Mausklick eine einheitliche Übersicht über ihre Altersvorsorge im Internet bekommen. Das Bundeskabinett gab bereits grünes Licht für die Entwicklung einer digitalen Rentenübersicht.

Mit dem geplanten Online-Portal sollen sich die Menschen über alle Ansprüche aus gesetzlicher, privater und betrieblicher Vorsorge informieren können. Für das umfangreiche Digitalprojekt ist zunächst eine Entwicklungsphase von 21 Monaten und dann eine erste Betriebsphase vorgesehen.

„Wir wollen den Kenntnisstand der Bürgerinnen und Bürger über ihre eigene Altersvorsorge verbessern. Denn nur wer Bescheid weiß, kann gut vorsorgen“, sagte Sozialminister Hubertus Heil (SPD).

Bisher informieren die verschiedenen Träger für die jeweiligen Altersleistungen in eigener Form über Zwischenstände. Nun soll bei der Deutschen Rentenversicherung eine „Zentrale Stelle für die Digitale Rentenversicherung“ geschaffen werden. Die Träger der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Alterssicherung und Experten für Verbraucherschutz sollen eingebunden werden. Beteiligt ist auch das Finanzressort.

Die Rentenversicherung schätzt den Zeitrahmen für die geplante Plattform als ambitioniert, aber machbar ein, wie ein Sprecher sagte. Bereits heute erstellt sie die Renteninformation. Seit Längerem setzt sie sich für einen Gesamtüberblick ein. Der Versicherer forderte die Erstattung aller Kosten für Entwicklung und Betrieb des Portals.

Das Sozial- und das Finanzministerium hatten bereits vergangenes Jahr angekündigt, dass die Bürger auf der geplanten Plattform ihre schon erreichten und noch erreichbaren Leistungen anschauen können - wenn möglich mit Modellrechnungen.

Der Wirtschaftsrat der CDU bemängelt die Federführung der Rentenversicherung bei dem Projekt. „Eine solche Stelle darf keine eigenen Interessen verfolgen und muss unabhängig von jeder politischen Einflussnahme ihre Daten erstellen“, sagte Generalsekretär Wolfgang Steiger der Deutschen Presse-Agentur. Steiger kritisierte zudem, dass beispielsweise Mieteinnahmen oder Kapitalanlagen unberücksichtigt bleiben sollten. Jeder Bürger müsse zudem auch für sich simulieren können, wie sehr eine längere Erwerbstätigkeit seine Rente erhöht.

Die Linke im Bundestag erwartet schwindende Akzeptanz für die Riester-Rente durch die Plattform. Ihr Rentenexperte Matthias W. Birkwald sagte, viele, die von der Politik in eine private Altersvorsorge gezwungen würden, würden dann die Schwächen vor Augen haben - vor allem der Riester-Verträge.

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Immobilien
Immobilien Immobilienbesitzer im Fokus: Umfrage zu Energiesanierungskosten und Förderungen
09.10.2024

Eine Umfrage zeigt, dass Immobilienbesitzer im Jahr 2024 durchschnittlich 37.000 Euro in Energiesanierungen investieren. Dies ist eine...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Krankenversicherung ins Grundgesetz? Peter Weiß fordert Verfassungsreform
07.10.2024

Peter Weiß, Bundesbeauftragter für die Sozialwahlen, fordert die Verankerung der Sozialversicherung im Grundgesetz. Er will, dass...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Keine Panik bei sinkenden Zinsen: So bleiben Sie als Anleger auf Kurs
07.10.2024

Die großen Notenbanken senken die Zinsen: Die EZB reduzierte den Leitzins auf 3,5 Prozent, während die Fed den Zinskorridor auf 4,75 bis...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Arbeiten im Alter: Warum viele Rentner weiterhin aktiv bleiben
07.10.2024

Mit dem Renteneintritt endet das Arbeitsleben nicht zwingend. Immer mehr ältere Menschen arbeiten einfach weiter oder suchen sich einen...

ANG
Vorsorge
Vorsorge 70 ist das neue 65: Wie wir das Altern neu definieren
27.09.2024

In Deutschland wird die Bevölkerung immer älter, doch was bedeutet es heutzutage, alt zu sein? Fitte Senioren, die auf E-Bikes unterwegs...

ANG
Karriere
Karriere Altersvorsorge und Familienplanung: Kinderwünsche bleiben wegen fehlender Betreuung oft unerfüllt
26.09.2024

Viele Eltern stehen täglich vor der Herausforderung, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Doch wie sehr beeinflussen...

ANG
Börse
Börse BASF: Strategischer Umbau und langfristige Dividendenpolitik – Ein Blick auf die Zukunftschancen für Anleger
26.09.2024

BASF, der weltweit größte Chemiekonzern, plant, seine Agrarsparte an die Börse zu bringen und setzt damit einen wichtigen strategischen...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Neue Wohnkonzepte für Senioren: Alternativen zum klassischen Altersheim
01.10.2024

Das Altersheim ist nicht die einzige Wohnoption für Senioren. Von seniorengerechten Umbauten im Eigenheim über Senioren-WGs und...