Im Jahr 2005 wurde beschlossen, die Renten nachgelagert zu besteuern. Um kein Erdbeben auszulösen, wurden sehr lange Übergangsfristen vereinbart, bis zu diesem Jahr in 2-Prozent-Schritten, ab 2021 in 1-Prozent-Schritten. Das bedeutet konkret: Startete die Besteuerung im Jahr der Einführung noch mit 50 Prozent, müssen Bürger, die im Jahr 2020 in Rente gehen, bereits 80 Prozent ihrer „Einkünfte“ versteueren. Für all jene, die 2040 oder später aus dem Berufsleben ausscheiden, gibt es keinen Toleranzspielraum mehr: Steuer wird auf 100 Prozent der Rente fällig.
Was sich 2005 ebenfalls geändert hat: Der Besteuerungsanteil richtet sich ausschließlich nach dem Jahr des Rentenantritts und nicht mehr nach den Lebensalter bei Renteneintritt. Der Steuersatz gilt dann auch für die gesamte Rentenbezugszeit.
Welche immensen Auswirkungen diese Neu-Regelung der Besteuerung hat, machen die nackten Zahlen deutlich, wie sie etwa die CosmosDirekt errechnet hat. Ausgehend von einer Brutto-Rente von 15.686 Euro (Werbungskostenpauschale von 102 Euro, einer Sonderausgabenpauschale 36 Euro, Vorsorgeaufwendungen 1.286 Euro) ergeben sich folgende Nettorenten:
Wer also im Jahr 2040 mit denselben Bezügen in Rente geht, hat jährlich 1461 Euro bzw. monatlich fast 122 Euro weniger zur Verfügung, wobei der Kaufkraftverlust noch nicht eingerechnet ist.
So weit, so schlecht, doch noch eine Regelung trat 2005 in Kraft: Zwar werden die Renteneinkünfte zunehmend besteuert, gleichzeitig wird alles, was für die Altersvorsorge aufgewendet wird, zunehmend steuerfrei. Ob man es also gutheißt oder nicht, wer nicht von Altersarmut betroffen sein will, wird sich mit einer privaten Altersvorsorge beschäftigen müssen.
So wird die Altersvorsorge geplant
Als ersten Schritt sollte man sich bewusst werden, wie hoch die eigene, gesetzliche Rente ausfallen wird. Dazu gibt es aussreichend Rentenrechner im Netz, die einem unter Angabe der persönlichen Daten, die vermutliche Rente anzeigen. Stellt man das seinem vermutlichen letzen Netto-Einkommen gegenüber, ergibt sich die Rentenlücke, also der Prozentsatz, um den das letzte Netto-Einkommen die gesetzliche Rente übersteigt. Je früher man damit anfängt, desto leichter lässt sich diese durch eine private Altersvorsorge schließen.
Banken bieten keine Zinsen mehr an, auch Bausparpläne oder ähnliches rechnen sich nicht mehr für einen signifikanten Vermögensaufbau. Auch Lebensversicherer sind durch die niedrigen Zinsen unter Druck und können keine Produkte bzw. Verzinsung mehr anbieten, wie sie vor wenigen Jahren noch üblich war.
Was sich dafür in den vergangenen Jahren immer mehr durchsetzt, ist die Erkenntnis, dass Vermögen nur über den Kapitalmarkt aufgebaut werden kann - vor allem über Investments in Aktien oder Fonds. Deutschland ist traditonell ein Land der Aktienverweigerer. Im Vergleich zu anderen Ländern ist Deutschland noch eines der Schlusslichter, wenn es um privaten Aktienbesitz geht.
Doch die Angst kann schnell genommen werden: Es ist nämlich viel einfacher zu investieren, als viele denken. Die neue Publikation aus dem Haus Bonnier altersvorsorge-neu-gedacht.de widmet sich ab sofort unabhängig allen Fragen rund um die Themen Vorsorge, Börse, Geldanlage und Immobilien. Wir freuen uns über Fragen oder Themenvorschläge, die wir gern für sie redaktionell aufbereiten. Schreiben Sie uns über redaktion@altersvorsorge-neu-gedacht.de Ihre Ideen oder Fragen und melden Sie sich für den Newsletter an, um keine Neuigkeiten zu verpassen.