Immobilien

Wohnungssuche: So viele Bewerber müssen Sie durchschnittlich ausstechen

Lesezeit: 3 min
01.02.2021 17:13  Aktualisiert: 01.02.2021 17:13
Die Nachfrage nach Immobilien ist trotz Corona vor allem in den Großstädten und Ballungszentren sehr hoch. Doch mit wie vielen Mitbewerber müssen Interessenten für eine passende Altbau- Wohnung oder ein schickes Neubau-Domizil rechnen?
Wohnungssuche: So viele Bewerber müssen Sie durchschnittlich ausstechen
In Berlin kommen auf jede Wohnung die meisten Mitbewerber. (Foto: Pixabay)

Zwei von drei Personen, die in den letzten fünf Jahren nach einem Mietobjekt gesucht haben, fanden es schwierig, ein passendes Objekt zu finden. 40 Prozent der Befragten empfanden die Suche als beschwerlich, da eine Vielzahl von Bewerber auf eine Immobilie kommt. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Trendforschungsinstituts Innofact im Auftrag von ImmoScout24. Gerade jüngere Menschen zwischen 18 und 29 Jahren stimmen dieser Aussage mit 50 Prozent zu. Doch wo ist die Konkurrenz um neu angebotene Wohnungen zur Miete in Deutschland am höchsten?

So viele Mitbewerber auf eine Bestandswohnung

Wohnungssuchende brauchen viel Zeit und Geduld, wenn sie auf der Suche nach einer passenden Bestandswohnung sind. In Köln musste sich ein Wohnungssuchender im Jahr 2020 durchschnittlich gegen 63 Mitbewerber durchsetzen, in Leverkusen waren es 57 und in Freiburg im Breisgau 55. In Hamburg fragten durchschnittlich 53 Interessenten für eine Bestandswohnung an. Unter den Top Ten im Nachfrage- Check für das Jahr 2020 folgen Städte wie Frankenthal in Rheinlandpfalz mit durchschnittlich 52 Bewerber, Ulm und Ludwigshafen mit jeweils 51 Suchenden. In München kamen im Schnitt 40 Interessenten auf eine angebotene Bestandswohnung.

Sondersituation Berlin dank Mietendeckel

In Berlin hat sich die Wettbewerbssituation um Bestandswohnungen im letzten Jahr enorm verschärft. Denn in Folge des Mietendeckels bieten Vermieter 68 Prozent weniger Mietwohnungen mit Baujahr älter als 2014 auf der Immobilienplattform ImmoScout24 an als ein Jahr zuvor (Mietendeckelrelevante Wohnungen: Dez. 20 zu Dez. 19). Durchschnittlich kamen 137 Interessenten auf ein angebotenes Bestandsobjekt (älter als zwei Jahre). Damit liegt Berlin im Nachfrage-Check mit Abstand auf dem ersten Rang. Mehr als doppelt so viele Suchende als in Köln interessierten sich in der Hauptstadt für eine angebotene Bestandswohnung. „Der Wettbewerb um Mietwohnungen hat sich im letzten Jahr in Berlin enorm verschärft. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass das Angebot im letzten Jahr in Folge des Mietendeckels deutlich zurückgegangen ist“, sagt Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.

Wettbewerb besonders hoch in Berlin und Karlsruhe

Auch bei Neubauwohnungen zeigt der Nachfrage-Check von ImmoScout24 die höchste Nachfrage pro Objekt in Berlin. In der Hauptstadt kamen im Jahr 2020 im Durchschnitt 29 Kontaktanfragen auf eine Neubau-Wohnung, gefolgt von Karlsruhe mit 26 und Köln mit 25. Wuppertal und Augsburg liegen auf Platz vier und fünf (23 und 22 Wohnungsinteressenten je angebotene Neubau-Wohnung). Freiburg im Breisgau und München platzierten sich mit durchschnittlich 19 Bewerber pro angebotene Neubau-Wohnung im Nachfrage-Check auf Rang acht und neun.

Jüngere passen Suchkriterien an

69 Prozent der Befragten, die in den letzten fünf Jahren eine Mietwohnung suchten, fanden es schwierig ein passendes Objekt zu finden, da es kaum erschwingliche Angebote auf dem Markt gab. Davon passte der Großteil die Suchkriterien an bzw. hat darüber nachgedacht: Knapp die Hälfte (46 Prozent) sucht laut der genannten repräsentativen Bevölkerungsumfrage von Innofact auf mehreren Kanälen nach einem neuen Domizil. 43 Prozent der Befragten kalkulieren mit einem höheren Mietpreis und 41 Prozent erhöhen den Suchradius. Besonders deutlich zeigt sich dies mit 47 Prozent bei jüngeren Menschen zwischen 18 und 29 Jahren. Auch verzichten eher die jüngeren Befragten bis 29 Jahre bei ihrer Suche auf einen Balkon oder Garten (37 Prozent). Mit 27 Prozent haben die Jüngeren häufiger vorformulierte Bewerbungsunterlagen in petto als Menschen zwischen 30 bis 39 Jahren mit 20 Prozent oder 50- bis 65-Jährige mit 17 Prozent.

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