Vor einem Monat habe ich eine Reihe von Argumenten dafür dargelegt, dass der Bitcoin-Preis dieses Jahr noch deutlich steigen wird, darunter der Vergleich mit den drei vergangenen Bitcoin-Bullenmärkten und die zuletzt äußerst starke Nachfrage seitens institutioneller Anleger. Doch was ist eigentlich mit den vielen anderen Kryptowährungen? Diese verzeichneten doch im letzten Bullenmarkt teils viel stärkere Kursgewinne als Bitcoin. So stieg etwa der Ripple-Preis im Verlauf des Jahres 2017 um den Faktor 350.
Bitcoins Anteil am Gesamtmarkt, der bis zum Jahr 2013 stets deutlich über 90 Prozent gelegen hatte, stürzte zum Ende des letzten Bullenmarkts drastisch ab, vorübergehend sogar bis auf 32 Prozent. Das heißt, die anderen Kryptowährungen waren aufgrund ihrer teils extremen Kursgewinne zusammen mehr als doppelt so viel wert wie Bitcoin. Doch dann begann der Bärenmarkt, in dessen Verlauf Bitcoins Marktanteil schnell wieder auf 70 Prozent anstieg.
Nun geht es mit Bitcoin und dem Krypto-Markt insgesamt schon seit mehr als zwei Jahren wieder aufwärts, zunächst langsamer, doch zuletzt deutlich schneller. Derweil ist Bitcoins Anteil am Gesamtmarkt wieder auf aktuell rund 62 Prozent gefallen. Ist nun also erneut ein solcher sogenannter Altcoin-Bullenmarkt zu erwarten? Oder mit anderen Worten: Lohnt sich möglicherweise die Investition in andere Kryptowährungen neben Bitcoin, da sich ein solches Vorgehen im letzten Bullenmarkt als überaus profitabel erwiesen hat?
Für einige Investoren hat sich dieses Vorgehen zuletzt bereits sehr gelohnt. Denn während der Bitcoin-Kurs seit Jahresbeginn „nur“ um etwas mehr als 50 Prozent gestiegen ist, haben andere Kryptowährungen deutlich stärker zugelegt. Unter den führenden Bitcoin-Konkurrenten sind dies Ethereum, Cardano, Ripple, Binance Coin, Dogecoin, Chainlink und Stellar. Vor allem Dogecoin mit einem Preisanstieg um weit mehr als 1000 (!) Prozent seit Jahresbeginn war für manche eine herausragende Investition.
Was derzeit jedoch gegen die anderen Kryptowährungen spricht, ist die Tatsache, dass die Nachfrage im aktuellen Bullenmarkt vor allem von den institutionellen Anleger getrieben wird. Diese interessieren sich in der Regel vor allem für Bitcoin und weniger für die sogenannten Altcoins. So hat der US-Autobauer Tesla am 8. Februar mitgeteilt, dass er unglaubliche 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert hat. Das sind rund 10 Prozent (!) der Cash-Reserven des Unternehmens. Umgehend schoss der Bitcoin-Kurs über die Marke von 40.000 Dollar.
Allerdings hat Elon Musk kürzlich auch zu dem bereits erwähnten Kursanstieg von Dogecoin beitragen. Noch Ende Januar kostete ein Dogecoin 0,75 Cent, diese Woche vorübergehend mehr als 8 Cent. Haupttreiber dieses Anstiegs war jedoch nicht ein Tweet des Tesla-Chefs, der Spekulationen anfeuerte, dass der Autobauer neben Bitcoin künftig auch Dogecoin als Zahlungsmittel akzeptieren könnte. Vielmehr waren es koordinierte Käufe von Kleinanlegern, die sich über Reddit organisiert hatten.
Auf ähnliche Weise hatten Kleinanleger zuvor auch den Aktienkurs des Videospiel-Händlers GameStop massiv in die Höhe getrieben und zugleich Leerverkäufern hohe Verluste zugefügt. Doch unabhängig davon, wie genau es zu dem extremen Kursanstieg von Dogecoin gekommen ist, in jedem Fall zeigt sich hier, wie viel stärker die Kurse von Altcoins in die Höhe schießen können als bei Bitcoin, sobald irgendeine Entwicklung im Markt die Anleger glauben lässt, dass sich die Spekulation lohnen könnte.
Es ist nicht zu spät, auf Bitcoin zu spekulieren
Zwar hat der Bitcoin-Kurs im Januar stagniert, doch alle Preisrückgänge im Verlauf des Monats haben sich immer wieder nach kurzer Zeit umgekehrt. Und im Februar hat sich nun der Kursanstieg wieder fortgesetzt. Immer mehr Unternehmen investieren Teile ihrer Cash-Reserven in Bitcoin. Bei den Konzernen greift die Angst um sich, dass man den Zug verpassen könnte. Zwar birgt eine Bitcoin-Investition noch immer das Risiko, große Mengen Geld zu verlieren, wenn der Kurs fallen sollte. Doch auch wer nicht investiert, fährt damit ebenso ein hohes Risiko.
Wenn zum Beispiel Volkswagen und BMW nicht bald dem Beispiel von Tesla folgen und ebenfalls in Bitcoin investiert, so riskieren diese beiden Konzern, dass Tesla und andere Konkurrenten ihnen im wahrsten Sinne des Wortes davonfahren. Denn wenn der Bitcoin-Kurs steigen sollte, so verfügen die Konkurrenten der deutschen Autobauer plötzlich über massive Vermögen und können Investitionen tätigen, die ihnen auf dem Automarkt einen entscheidenden Vorteil verschaffen.
Neben der Nachfrage seitens der institutionellen Anleger ist auch die Nachfrage von Kleinanlegern auf Plattformen wie PayPal oder Square weiterhin groß, sodass das Risiko eines größeren Crashs derzeit ziemlich gering sind. Zudem sehen viele Anlageberater und Journalisten Bitcoin längst nicht mehr als ein gefährliches Hilfsmittel für Steuerhinterziehung, Geldwäsche und andere Formen der Kriminalität, dessen Wert auf null abstürzen könnte, sondern als eine Art „digitales Gold“.
Wer es also den Einstieg noch wagen will, der kann hier nachlesen, wie man in Bitcoin investiert. Und wer seinem finanziellen Glück eine noch größere Chance geben will und bereit ist, dafür noch mehr Risiko einzugehen, der kann auch in einige der vielen anderen Kryptowährungen investieren. Eine ganze Reihe von Altcoins kann man heute direkt dort kaufen, wo man auch Bitcoin kaufen kann, also zum Beispiel auf den bereits erwähnten Handelsplätzen Kraken und Coinbase.
Anleger, die sich für etwas ausgefallenere unter den tausenden verfügbaren Kryptowährungen interessieren, können sich auf der Webseite coinmarketcap.com darüber informieren, wo diese gehandelt werden. Zum Schluss jedoch noch eine Warnung: Der letzte Krypto-Bärenmarkt erreichte die Altcoins etwa drei Wochen später als Bitcoin, und er war für die Altcoins um ein Vielfaches verheerender als für Bitcoin. Viele Altcoins haben sich noch immer nicht vom letzten Crash erholt und manche werden sich wohl auch nie wieder erholen.