Geldanlage

Rise of the Machines

Lesezeit: 3 min
11.02.2021 11:42  Aktualisiert: 11.02.2021 11:42
Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine mithilfe kollaborativer Roboter nimmt rasant zu. Das macht diesen Bereich für Anleger interessant.
Rise of the Machines
Werden die Stärken von Mensch und Maschine gebündelt, können Höchstleistungen erbracht werden. (Foto: Pixabay)

Analyse von Olivier de Berranger, CIO, und Rolando Grandi, Fondsmanager bei LFDE:

Er hat zwei Beine, ist wendig wie ein olympischer Athlet und dafür konzipiert, unter schwierigen Bedingungen zu funktionieren: Atlas, ein von Boston Dynamics entwickelter humanoider Roboter. Auf den ersten Blick kann er irritieren – oder gar erschrecken. Dennoch ist er ein Wunder der Technik, das sich mit verblüffender Leichtigkeit bewegt. Wenn schon nicht die Welt, so könnte dieser Atlas doch zumindest die industrielle Renaissance auf seinen Schultern tragen.

Demografische Herausforderungen, Alterung der Bevölkerung, schwere körperliche Arbeit, Boom der Dienstleistungswirtschaft – das verarbeitende Gewerbe sieht sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber und unser Bedarf in Sachen elektronische Ausrüstung, Infrastruktur, Transportmittel etc. ist noch lange nicht gedeckt.

Revolutionäre Lösungen dank Robotik

Für diese wirtschaftlichen Probleme kann die Robotik durchaus revolutionäre Lösungen bieten, insbesondere mithilfe von Industrierobotern, wie denen des japanischen Unternehmens FANUC oder auch von KUKA aus Deutschland. Bei der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine werden mithilfe kollaborativer Roboter (Cobots) rasante Fortschritte verzeichnet. Zu diesen Cobots zählen unter anderem die Modelle des dänischen Herstellers UNIVERSAL ROBOTS, der 2015 vom US-Unternehmen TERDYNE für 285 Mio. US-Dollar übernommen wurde. Ausgestattet mit intelligenten Sensoren arbeiten diese Roboter der neuen Generation ohne Sicherheitsrisiken an der Seite des Menschen und ermöglichen so eine teilautomatisierte Produktion von Gütern. Ein Duo, das dank der gebündelten Stärken von Mensch und Maschine Höchstleistungen erbringt.

Auch das Gesundheitswesen profitiert in Form innovativer Operationsroboter vom Wettlauf in der Technologiebranche. Das Da-Vinci-Operationssystem von INTUITIVE SURGICAL, das auf einer von der NASA entwickelten Technologie basiert, erhöht die Kapazitäten des – bisher ausschließlich menschlichen – Chirurgen um ein Vielfaches, und zwar dank seiner vier Roboterarme sowie seiner Augmented-Reality-Module, die präzise Daten in Echtzeit übermitteln. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen entwickelt ferner Roboter, mit denen minimalinvasive Eingriffe vorgenommen werden können und die somit zur schnelleren Genesung der Patienten beitragen können.

Ein weiterer aktueller Trend ist der Einsatz von Robotersystemen in Logistiklagern, insbesondere im Dienste des E-Commerce. Angesichts des enormen Anstiegs von Online-Bestellungen sind höhere Lagerkapazitäten erforderlich, was durch leistungsstarke intelligente Systeme möglich wird, wie sie beispielsweise DAIFUKU (Japan) oder COGNEX (USA) anbieten.

Wegbereiter künftigen Wachstum

Auch für Künstliche Intelligenz (KI) stellt die Robotik ein geeignetes Gebiet für Innovationen dar: Durch das Internet der Dinge wird es möglich, jedes Element einer Fabrik mit einem zentralen Steuerungssystem zu verbinden. Ein System, das in der Lage ist, die Produktion in Echtzeit zu analysieren und zu optimieren und sogar proaktiv einzugreifen, um einen Produktionsausfall oder -stopp zu vermeiden. Diese intelligenten Lösungen, die die erstaunlichen Fähigkeiten von KI und Robotik vereinen, sind der perfekte Wegbereiter für das künftige Wirtschaftswachstum.

Ob Utopie oder Wachstumstreiber – die Robotik sieht mit einer geschätzten Marktgröße von 90 Milliarden US-Dollar bis 2030 einer glänzenden Zukunft entgegen. Viele Unternehmen sind an diesem Bereich interessiert und schaffen so die Grundlage und ein Potenzial, von dem unsere thematischen Anlagelösungen profitieren dürften.

Die Fondsgesellschaft LFDE wurde 1991 in Frankreich gegründet und konzentriert sich auf Investments in europäische und internationale börsennotierte Unternehmen. LFDE ist in Deutschland, Spanien, Italien, der Schweiz und in den Benelux-Ländern vertreten und verwaltet zum 31.12.2019 Vermögen in Höhe von rund 10 Milliarden Euro.

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Vorsorge
Vorsorge Unter 1.200 Euro Rente für jeden fünften lange Versicherten
23.07.2024

In Deutschland erhalten Menschen nach 45 Versicherungsjahren im Schnitt 1.604 Euro Rente, doch jeder Fünfte bekommt weniger als 1.200...

ANG
Börse
Börse Zielsenkung schickt Porsche gegen Rekordtief - Holding leidet mit
23.07.2024

Die Porsche-Aktien stürzen ab, nachdem das Unternehmen seine Jahresprognosen gesenkt hat. Analysten sind überrascht über die Warnung,...

ANG
Börse
Börse Bondmarkt-Analyse: Wie ein Trump-Sieg die Märkte beeinflusst
12.07.2024

Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl verspricht ein enges Rennen zwischen Amtsinhaber Joe Biden und seinem Herausforderer Donald...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Pflege im Heim noch teurer - Druck für Reform
15.07.2024

Die Kosten für die Pflege im Heim steigen weiter an. Eine aktuelle Auswertung des Verbands der Ersatzkassen zeigt, dass trotz erhöhter...

ANG
Börse
Börse Aktien Frankfurt: Dax nach drei Gewinntagen knapp im Minus
15.07.2024

Nach einem dreitägigen Höhenflug lassen es die Anleger bei deutschen Aktien am Montag ruhiger angehen. Der DAX verlor gegen Mittag 0,09...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Goldskandal: Fälschungen und Unsicherheiten für Anleger
12.07.2024

Im aktuellen Goldskandal um die Swiss Gold Treuhand AG (SGT) stehen Anleger möglicherweise vor erheblichen Verlusten. Das Unternehmen hat...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Bundesbank-Chef: Rentenalter an Lebenserwartung anpassen
15.07.2024

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel fordert eine Anpassung des gesetzlichen Rentenalters an die steigende Lebenserwartung. Im Gespräch mit...

ANG
Geldanlage
Geldanlage 200 Millionen Euro Kosten: Sparkassen bereiten sich auf digitalen Euro vor
15.07.2024

Die Implementierung des digitalen Euro dürfte für die Sparkassen-Finanzgruppe teuer werden. Doch die Kosten sind nicht das Hauptproblem....