Der Markt für Digitalwährungen macht seinem unsteten Ruf Mal wieder alle Ehre: Am Montag brachen die Kurse zahlreicher Digitalwährungen zumindest zeitweise prozentual zweistellig ein. Erst am Wochenende hatte die Kryptorally Höchststände markiert. Die beiden größten Internetwährungen Bitcoin und Ether waren auf Rekordniveaus geklettert. Am Montag ging es jedoch teils drastisch bergab.
Die älteste und mit Abstand marktgrößte Digitalwährung Bitcoin fiel zu Wochenbeginn zeitweise um etwa 17 Prozent bis auf 47.400 Dollar. Zuletzt stand sie bei 53.000 Dollar. Noch am Wochenende hatte der Bitcoin um mehrere Tausend Dollar höher notiert. Auf der Handelsplattform Bitstamp wurde ein Rekordhoch von 58.354 Dollar erreicht.
Der Kurs der nach Marktwert zweitgrößten Kryptowährung Ether fiel am Montag ebenfalls deutlich zurück. Nachdem am Wochenende erstmals die Marke von 2000 Dollar gerissen wurde, kostete ein Ether zu Wochenbeginn im Tief 1550 Dollar. Zuletzt stand der Kurs bei 1700 Dollar.
Der Marktwert aller rund 8500 Digitalwährungen ging von 1,76 Billionen Dollar am Wochenende bis auf 1,5 Billionen Dollar zurück. Zuletzt betrug er rund 1,6 Billionen Dollar. Der Wert aller im Umlauf befindlichen Bitcoins fiel deutlich unter eine Billion Dollar, nachdem die runde Marke am Freitag erstmals überschritten worden war. Am Wochenende wurde dann ein Höchststand von 1,085 Billionen Dollar erzielt.
Über die Gründe für die Kursrücksetzer wurde am Markt rege spekuliert. Als denkbar gilt, dass der Kursanstieg am Wochenende vor allem durch Privatanleger getrieben wurde, während am Montag professionelle Investoren für Verkaufsdruck sorgten. Diese könnten auf Äußerungen des Multimilliardärs und Tesla-Chefs Elon Musk vom Wochenende reagiert haben, der den Bitcoin-Kurs auf Twitter als „scheinbar hoch“ bezeichnet hatte.
Der Krypto-Anhänger Musk hat in den vergangenen Wochen häufig für Kursausschläge von Digitalwährungen gesorgt. Der Elektroautohersteller Tesla hatte seinerseits für einen Run auf Bitcoin gesorgt, nachdem bekannt wurde, dass Tesla einen Milliardenbetrag in die Kryptowährung investiert hat und Bitcoin künftig als Zahlungsmittel akzeptieren will.
Die große US-Bank JPMorgan wies unterdessen in einer am Wochenende veröffentlichten Studie auf die geringe Marktliquidität von Bitcoin hin. Die Marktliquidität von Gold, mit dem Digitalwährungen oft verglichen werden, sei deutlich höher als bei Bitcoin. Eine geringe Marktliquidität kann größere Kursausschläge begünstigen.
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