Wenn es um das Thema Altersvorsorge geht, denkt man unwillkürlich an mögliche Wege, wie man das Geld maximieren kann, das einem am Lebensabend zur Verfügung stehen wird, wenn man nichts mehr verdient. Doch wenn man sich einmal versucht konkret vorzustellen, wie diese Zukunft aussehen könnte und was man dann brauchen wird, dann ist Geld sicherlich ein wichtiger Faktor, aber längst nicht der einzige und eventuell auch gar nicht der wichtigste. Wenn man mit älteren Menschen spricht, so klagen sie in der Regel viel, aber die wenigsten von ihnen klagen über zu wenig Geld - selbst wenn sie tatsächlich nur wenig Geld haben.
Was man im Alter nämlich ebenso braucht wie Geld - und was vielen heute leider fehlt - sind soziale Kontakte, sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten und vor allem Gesundheit. Möglicherweise richten junge Menschen also etwas zu viel Augenmerk auf das Geld, wenn sie an die Altersvorsorge denken. Doch wenn man über Fähigkeiten verfügt, an deren Ausübung man Freude hat und mit denen man anderen helfen kann, wenn man Familie und Freunde hat, die einen mit lieben Besuchen erfreuen und die einen wenn nötig unterstützen können, und wenn man den Umständen entsprechend fit ist, dann braucht es letztlich nicht viel Geld, um einen schönen Lebensabend zu verbringen.
Wie bei der Geldvorsorge ist es auch bei der Vorsorge im Hinblick auf Familie, Freunde, Fähigkeiten und Fitness von erheblichem Vorteil, wenn man früh anfängt, sich darum zu kümmern. Wer das Glück hat, Kinder geschenkt bekommen zu haben, der hat natürlich nur den ersten Schritt geschafft. Denn nun folgen Jahre und Jahrzehnte, in denen man ein halbwegs guter Vater oder eine halbwegs gute Mutter sein muss, um eine schöne Beziehung zu den Kindern aufzubauen, sodass sie später gern zu Besuch kommen und die gemeinsame Zeit eine Freude ist. Denn ein Anrecht auf die Besuche hat man natürlich nicht, weshalb man auch die Zeit in vollen Zügen genießen sollte, wenn die Kinder noch klein sind.
Ähnlich verhält es sich mit der Pflege von Freundschaften. Aber wer gute Freunde haben will, der muss ein halbwegs guter Mensch sein, kein Streithahn, keine Nervensäge, kein Griesgram, kein Rechthaber. All dies erfordert eigentlich kein Geld, aber möglicherweise viel Kraft und Demut und Zeit. Wenn man zum Beispiel jeden Monat 10 Prozent seines Einkommens für die Zukunft spart, warum nicht auch jeden Tag 10 Prozent der Wachzeit damit verbringen, ein positiver Einfluss im Leben seiner Kinder, Geschwister, Freunde und anderer Mitmenschen zu sein und auf diese Weise starke Familien und feste Freundschaften aufzubauen, sofern dies möglich ist?
Hilfreich ist es dabei, wenn man über Fähigkeiten verfügt, die man zur Freude oder zum Nutzen seiner Mitmenschen einsetzen kann - oder wenn man solche Fähigkeiten erlernt und ausbaut. Wie viele junge Eltern sind dankbar, wenn es Großeltern oder Urgroßeltern gibt, die bei der Erziehung eine echte Unterstützung und Entlastung sind - und keine Egoisten oder Besserwisser, die statt hilfreich zu sein sogar noch zusätzliche Probleme schaffen. Doch auch mit handwerklichen Fähigkeiten kann man im Alter sich selbst, seiner Familie und seinen Freunden viel Ärger und Geld sparen. So kann etwa ein einziger wieder angenähter Knopf eine enorme positive Wirkung haben.
Wenn man Geld als Altersvorsorge richtig anlegen will, muss man sich gründlich darüber informieren, welche Möglichkeiten es gibt und welche man für sich selbst am sinnvollsten und am besten umsetzen kann. Wenn Sie sich für diese Themen interessieren, abonnieren Sie bitte den kostenlosen wöchentlichen Newsletter aus unserer Chefredaktion. Wir würden uns freuen. Doch bei dieser wichtigen Beschäftigung mit dem Geld darf man die Altersvorsorge ohne Geld nicht vernachlässigen, denn letztere ist ebenso wichtig wie die erstere. Sicherlich verlangt sie uns viel Mühe und Schweiß ab, aber ganz nebenbei erfüllt sie unser Leben auch mit Sinn.