Geldanlage

Studie: Deutsche sind in Europa die mit Abstand größten Sparer

Lesezeit: 2 min
10.05.2021 10:25
Das Dauer-Zinstief treibt immer mehr Menschen in Aktien und Fonds. In der Corona-Krise hat sich dieser Trend verstärkt.
Studie: Deutsche sind in Europa die mit Abstand größten Sparer
Die Deutschen sind in Europa die größten Sparer. (Bild: Pixabay)

Die Menschen im Euroraum sind einer Analyse zufolge in Summe so reich wie nie - und am meisten gespart wird mit weitem Abstand in Deutschland.

In der Corona-Krise 2020 legten Sparer in den 19 Ländern nach Berechnungen von ING Deutschland und Barkow Consulting innerhalb eines Jahres erstmals mehr als eine Billion Euro neu in Finanzanlagen an. Zuzüglich Wertzuwächsen stieg das Finanzvermögen auf europäischer Ebene demnach zum Vorjahr um 4,7 Prozent auf 27,3 Billionen Euro.

Spar-Europameister sind der Auswertung zufolge zum achten Mal in Folge die Privathaushalte in Deutschland. Sie legten im vergangenen Jahr 388,5 Milliarden Euro zurück und damit 45 Prozent mehr als 2019. An zweiter Stelle folgen die Menschen in Frankreich (260,7 Mrd Euro), vor Italienern (122,7 Mrd Euro) und Spaniern (78,2 Mrd Euro).

Ein Grund für den insgesamt starken Anstieg bei der Geldanlage: Wegen der Einschränkungen in der Pandemie konnten viele Menschen ihr Geld nicht in gewohntem Maße ausgeben. Viele Reisen wurden storniert, die zeitweilige Schließung von Gaststätten und Läden bremste den Konsum. Zudem hielten viele Haushalte aus Sorge vor Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit ihr Geld zusammen.

Im Durchschnitt hat der Analyse zufolge jeder Europäer im vergangenen Jahr 3121 Euro auf die hohe Kante gelegt. In Deutschland waren es 4671 Euro. Das war fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor und so viel wie noch nie.

Besonders stark gefragt waren im Corona-Jahr Aktien, wie bereits diverse andere Untersuchungen ergaben. Der vorliegenden Studie zufolge investierten Anleger hierzulande 2020 die Rekordsumme von 49 Milliarden Euro in Aktien. Auch Investments in Fonds legten deutlich zu.

"Der massive Zuwachs bei Aktien- und Fondsinvestments erklärt sich auch damit, dass Vermögensaufbau mit klassischem Sparen kaum noch möglich ist", sagt Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen bei der ING Deutschland, mit Blick auf das Zinstief.

Mehr zum Thema:

Wer spart, verliert Geld

Milliarden-Verlust: Realzins pulverisiert deutsche Spareinlagen

„Börsengewinne sind Schmerzensgeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld“

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Immobilien
Immobilien Umfrage: Viele wissen nicht, ob Preisbremsen für sie gelten

Seit Anfang des Jahres dämpft der Bund hohe Strom- und Gaspreise mit Preisdeckeln. Ab März kommen die Entlastungen bei den Kunden an....

ANG
Geldanlage
Geldanlage Umfrage: 46 Prozent zweifeln an Sicherheit der Spareinlagen

Gerade mal jeder zweite hierzulande glaubt, dass seine Bankeinlagen im Ernstfall tatsächlich sicher sind.

ANG
Börse
Börse Aktien Europa: Ruhiger Wochenstart mit Gewinnen - Doch Bankensorgen bleiben

Die Angst vor einer neuerlichen Bankenkrise bleibt an den Märkten präsent.

ANG
Karriere
Karriere Vermögen: „Deutschland könnte mehr Ungleichheit vertragen“

Medien, Gewerkschaften und Politiker prangern die hohe Vermögenskonzentration in Deutschland an. Doch ist Ungleichheit tatsächlich...

ANG
Börse
Börse Deutsche Börse mit Niederlage im Streit um Milliarden aus dem Iran

Die Deutsche Börse muss sich derzeit mit alten Rechtsstreitigkeiten herumschlagen.

ANG
Geldanlage
Geldanlage Neobroker - eine gute Sache für Privatanleger?

In den zurückliegenden Jahren hat sich das Angebot an Online-Brokern regelrecht vervielfacht. Doch worin genau liegen die Vorteile der...

ANG
Börse
Börse Finanzmärkte stabilisieren sich nach Not-Übernahme der Credit Suisse

Mit der Notübernahme der Credit Suisse durch die Schweizer Großbank UBS konnten die heftigen Bankenturbulenzen zunächst eingedämmt...

ANG
Börse
Börse Höhere Rendite: Lohnen sich Unternehmensanleihen?

Unternehmensanleihen bringen mehr Rendite als Staatsanleihen, sind aber auch ausfallgefährdeter. Lohnt sich der Kauf?