Vorsorge

Frauen unterschätzen Geschlechterunterschied bei der Rente

Lesezeit: 3 min
14.07.2021 13:00
Bei der privaten Altersvorsorge gibt es ein deutliches Mann-Frau-Gefälle. Einig sind sich beide Seiten nur darüber, dass die gesetzliche Rente nicht reichen wird.
Frauen unterschätzen Geschlechterunterschied bei der Rente
Frauen investieren weniger in die private Altersvorsorge als Männer. (Foto: Pixabay)

Frauen bekommen im Schnitt nicht nur weniger Rente, sondern sorgen auch privat weniger für das Alter vor. Nach einer Untersuchung der Versicherung Swiss Life Deutschland haben 56 Prozent der Männer private Vorsorge getroffen, aber nur 43 Prozent der Frauen. Grundlage der Auswertung waren die Daten von 1,5 Millionen Kundinnen und Kunden aus den Jahren 2010 bis 2021. Abgesehen davon legen Frauen im Schnitt auch niedrigere Summen zurück, wie die in Garching bei München sitzende deutsche Gesellschaft der Schweizer Versicherung am Mittwoch mitteilte. Ein Prozent der Kundschaft hatte kein Geschlecht angegeben.

Dabei ist nach einer von der Versicherung in Auftrag gegebenen repräsentativen Yougov-Umfrage eine Mehrheit beider Geschlechter gleichermaßen überzeugt, dass die staatliche Rente allein nicht ausreichen wird, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Gut 53 Prozent der Frauen und 57 Prozent der Männer schätzten den privaten Vorsorgebedarf auf über 150 Euro monatlich. Doch während laut Umfrage 36 Prozent der Männer auch tatsächlich mehr als 150 Euro im Monat zurücklegen, sind es bei Frauen nur 22 Prozent. Yougov befragte im April 3131 Erwachsene.

Nach den Daten der Deutschen Rentenversicherung war das Alterseinkommen von Frauen 2019 im Schnitt um 46 Prozent niedriger als dasjenige von Männern, neben der staatliche Rente sind dabei betriebliche und private Altersvorsorge mitgerechnet. Doch laut Swiss Life-Untersuchung unterschätzen sehr viele Frauen das Mann-Frau-Einkommensgefälle im Alter: Demnach bezifferten 85 Prozent der befragten Frauen diese Differenz auf unter 40 Prozent, ein knappes Drittel der Frauen sogar auf höchstens 20 Prozent. „Vielen Frauen ist überhaupt nicht bewusst, wie dramatisch sich der Gender Pension Gap später bei der Altersrente auswirkt“, sagte Jörg Arnold, der Deutschlandchef der Schweizer Versicherung.

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Immobilien
Immobilien Umfrage: Viele wissen nicht, ob Preisbremsen für sie gelten

Seit Anfang des Jahres dämpft der Bund hohe Strom- und Gaspreise mit Preisdeckeln. Ab März kommen die Entlastungen bei den Kunden an....

ANG
Geldanlage
Geldanlage Umfrage: 46 Prozent zweifeln an Sicherheit der Spareinlagen

Gerade mal jeder zweite hierzulande glaubt, dass seine Bankeinlagen im Ernstfall tatsächlich sicher sind.

ANG
Börse
Börse Aktien Europa: Ruhiger Wochenstart mit Gewinnen - Doch Bankensorgen bleiben

Die Angst vor einer neuerlichen Bankenkrise bleibt an den Märkten präsent.

ANG
Karriere
Karriere Vermögen: „Deutschland könnte mehr Ungleichheit vertragen“

Medien, Gewerkschaften und Politiker prangern die hohe Vermögenskonzentration in Deutschland an. Doch ist Ungleichheit tatsächlich...

ANG
Börse
Börse Deutsche Börse mit Niederlage im Streit um Milliarden aus dem Iran

Die Deutsche Börse muss sich derzeit mit alten Rechtsstreitigkeiten herumschlagen.

ANG
Geldanlage
Geldanlage Neobroker - eine gute Sache für Privatanleger?

In den zurückliegenden Jahren hat sich das Angebot an Online-Brokern regelrecht vervielfacht. Doch worin genau liegen die Vorteile der...

ANG
Börse
Börse Finanzmärkte stabilisieren sich nach Not-Übernahme der Credit Suisse

Mit der Notübernahme der Credit Suisse durch die Schweizer Großbank UBS konnten die heftigen Bankenturbulenzen zunächst eingedämmt...

ANG
Börse
Börse Höhere Rendite: Lohnen sich Unternehmensanleihen?

Unternehmensanleihen bringen mehr Rendite als Staatsanleihen, sind aber auch ausfallgefährdeter. Lohnt sich der Kauf?