Vorsorge

Rente im Wahlkampf: Das wollen die Parteien

Lesezeit: 2 min
02.08.2021 12:56  Aktualisiert: 02.08.2021 12:56
Die Parteien sehen in der Rentenpolitik großen Handlungsbedarf – und beantworten diese Herausforderungen sehr unterschiedlich. Das verrät ein Blick in ihre Wahlprogramme.
Rente im Wahlkampf: Das wollen die Parteien
Bei der Rente gibt es enormen Reformbedarf. (Foto: Pixabay)

Die Rente wird eines der Hauptwahlkampfthemen werden. Was die einzelnen Parteien vorhaben, verrät ein Blick ins Wahlprogramm:

UNION

CDU/CSU wollen, dass die gesetzliche Rente neben betrieblicher und privater Vorsorge zentral bleibt. Angekündigt wird ein neues Konzept, um betriebliche Altersvorsorge für Geringverdiener attraktiver zu machen. Einen Neustart soll es bei der privaten Altersvorsorge geben: Entwickelt werden soll ein Standard-Vorsorgeprodukt, dass alle Beschäftigten automatisch abschließen – es sei denn, man widerspricht. Die Einführung einer neuen kapitalgedeckten Vorsorge mit einem Pensionsfonds soll geprüft werden. Neu eingeführt werden soll es eine Pflicht zur Altersvorsorge für alle Selbstständigen mit Wahlfreiheit bei der Vorsorgeart.

SPD

Das Rentenniveau soll bei mindestens 48 Prozent stabilisiert werden. Auch die Selbstständigen, Beamtinnen und Beamte, freien Berufe und Mandatsträger sollen der gesetzlichen Rentenversicherung angehören. Statt den Riester-Rentenverträgen soll es ein freiwilliges Standardangebot geben. Zuschüsse soll es dabei nur für untere und mittlere Einkommensgruppen geben. Erwerbsminderung soll nicht in Armut führen – entsprechende Renten sollen verbessert werden.

GRÜNE

Das Rentenniveau soll bei mindestens 48 Prozent bleiben. Perspektivisch sollen alle in die Rentenversicherung einbezogen werden – im ersten Schritt Selbstständige. Aus der Grundrente soll eine Garantierente mit mehr Empfängerinnen und Empfängern werden. Als Ergänzung soll es eine kapitalgedeckte Altersvorsorge geben – als öffentlich verwalteten „Bürger*innenfonds“, in den alle einzahlen, die nicht widersprechen. Auch für die betriebliche Altersvorsorge soll der Fonds genutzt werden können.

FDP

Die FDP will eine Altersvorsorge nach dem Baukastenbetrieb ermöglichen, bei der Bausteine aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge flexibel kombiniert werden. Es soll eine gesetzliche Aktienrente eingeführt werden. Dazu soll der Hauptteil der Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern weiter in die umlagefinanzierte Rentenversicherung fließen, ein kleinerer Betrag von beispielsweise zwei Prozent des Bruttoeinkommens aber in ein Aktiensparmodell. Eine Basis-Rente soll Altersarmut bekämpfen.

LINKE

Das Rentenniveau soll auf 53 Prozent steigen. Eine „solidarische Erwerbstätigenversicherung“ soll auch Selbstständige, Freiberufler, Beamte und Politiker umfassen. Garantiert werden soll eine Mindestrente von 1200 Euro für alle, die sonst ein niedrigeres Alterseinkommen haben. Die Aufschläge sollen aus Steuern finanziert werden.

AFD

Beim Zeitpunkt des Renteneintritts sollen die Menschen wählen können – wer länger arbeitet, bekommt entsprechend mehr Rente. Altersarmut soll eingedämmt werden, indem 25 Prozent der Rente nicht auf die Grundsicherung im Alter angerechnet wird. Familien sollen für jedes Kind 20.000 Euro Beiträge zur Rentenversicherung aus Steuermitteln erstattet bekommen, ohne dass sich die Rentenansprüche dadurch verringern.

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

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