Im Verlauf des Monats August verzeichneten 21 der insgesamt 38 von der Deutschen Bank untersuchten Geldanlagen einen Anstieg. Denn wie Henry Allen, Stratege der Bank, in seiner Notiz zum August-Performancebericht schreibt, gab es eine Reihe von Faktoren, die die Risikobereitschaft unterstützten, was Aktien und hochverzinslichen Anleihen Auftrieb verlieh. Staats- und Unternehmensanleihen sowie die Wechselkurse zwischen den Währungen verzeichneten hingegen nur geringe Bewegungen. Zugleich verlor eine Reihe von wichtigen Rohstoffen an Boden. Sogar der Ölpreis ging zurück - zum ersten Mal seit März, auf Jahressicht bleibt das Öl jedoch weiter der klare Sieger.
Im August wurden alle 14 Spitzenplätze von verschiedenen Aktienindizes eingenommen, was auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen ist, welche die Risikobereitschaft der Anleger förderten. Erstens hielt Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, in Jackson Hole eine zurückhaltende Rede, die die Nervosität der Anleger hinsichtlich einer bevorstehenden Drosselung der Wertpapierkäufe beruhigte. Zweitens zeigte der Anfang August veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht für Juli, dass die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 943.000 gestiegen ist, was den stärksten Anstieg seit elf Monaten darstellt. Drittens gab es weitere Anzeichen für Fortschritte bei der Wirtschaftsagenda der US-Regierung von Joe Biden, da der Senat das überparteiliche Infrastrukturpaket verabschiedet hat, das neue Staatsausgaben in Höhe von 550 Milliarden Dollar für die nächsten acht Jahre vorsieht. Und schließlich erwiesen sich die Befürchtungen hinsichtlich der Ausbreitung der Delta-Variante als kurzlebig, denn die Zahl der neuen Fälle auf globaler Ebene stagnierte und zeigte gegen Ende des Monats sogar Anzeichen eines Rückgangs.
Vor diesem Hintergrund legten die weltweiten Aktienmärkte im August den siebten Monat in Folge zu, wobei die Finanzwerte überdurchschnittlich Zuwächse. Öl bleibt auf Jahressicht der Spitzenreiter, sowohl WTI als auch Brent legten um jeweils mehr als 40 Prozent zu, auch wenn sie im August um 7,4 Prozent beziehungsweise 4,4 Prozent verloren, da die Besorgnis über die nachlassende Nachfrage in China und die Delta-Variante den durch den Hurrikan Ida verursachten Angebotsschock bei der Produktion überwogen. Auch andere Rohstoffe hatten zu kämpfen: Silber fiel den dritten Monat in Folge (-6,3 Prozent), während Kupfer um 2,7 Prozent zurückging. Mit dieser schwachen Performance ist Silber im Jahresvergleich der am schlechtesten abschneidende Vermögenswert in unserer Hauptstichprobe und hat seit Jahresbeginn 9,5 Prozent verloren.
Eine bemerkenswerte Ausnahme von der rückläufigen Entwicklung bei den Rohstoffen im August war der Zuckerpreis, der im August um 10,8 Prozent zulegte und damit im Jahresvergleich um 28,1 Prozent stieg. Andere Anlageklassen verzeichneten im August inmitten einer ruhigen Zeit für die Finanzmärkte wenig Bewegung. Staatsanleihen verzeichneten bescheidene Rückgänge, wobei US-Anleihen mit einem Minus von 0,2 Prozent die geringste Bewegung seit über einem Jahr verzeichneten, während Bundesanleihen 0,5 Prozent verloren. Im Jahresvergleich liegen alle Staatsanleihen der Stichprobe weiterhin im negativen Bereich. Sie haben sich noch immer nicht vollständig von ihren Verlusten im ersten Quartal erholt. Bei den Unternehmensanleihen entwickelten sich die hochverzinslichen Papiere im Einklang mit der allgemein gestiegenen Risikobereitschaft besser.
Nicht aufgeführt in der Rangliste der Deutschen Bank ist Bitcoin. Der Kurs der führenden Kryptowährung lag zu Jahresbeginn noch unter 30.000 Dollar und liegt aktuell um die Marke von 50.000 Dollar. Damit stellt Bitcoin alle von der Deutschen Bank genannten Anlagewerte deutlich in den Schatten. Zudem hat sich der Kurs der zweitgrößten Kryptowährung Ethereum seit Jahresbeginn mehr als verzehnfacht. Denn Ethereum ist gerade dabei, Bitcoin den Rang abzulaufen.