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Börsenreport: Krieg versetzt Landwirtschaftsaktien in Bewegung

Lesezeit: 2 min
21.03.2022 15:12  Aktualisiert: 21.03.2022 15:12
Die Börsen können in der laufenden Woche etwas durchatmen. Doch eine Branche interessiert derzeit die Anleger besonders.
Börsenreport: Krieg versetzt Landwirtschaftsaktien in Bewegung
Im Börsenreport lesen Sie die wichtigsten Meldungen aus dem Markt. (Foto: iStock.com/undefined undefined)
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Jetzt zum Wochenstart erstmal wieder Luft holen, nachdem in der vergangenen Woche eine starke Erholung um sechs Prozent zu sehen war: So hat sich der Dax zum Wochenstart präsentiert. Durch die Preisexplosion für Dünger und Saatgut sind Aktien in den Fokus gerückt, deren Unternehmen aus der Agrarindustrie stammen. Ganz wichtig: Belarus und Russland steuern ein Drittel zur Weltproduktion von Kalisalz bei, das als Grundlage für die Produktion von Dünger dient. Deshalb wirken sich die Sanktionen des Westens gegen diese beiden Länder besonders auf diese Industrie aus – und bringen zudem Bewegungen in die Landwirtschaftsaktien.

Dazu zählt das Papier des Kasseler Herstellers K+S (ISIN: DE000KSAG888). Der Kurs ist bereits in den vergangenen zwölf Monaten durch die Decke gegangen: So haben die Anleger auf dem Chart einen riesigen Satz um 215 Prozent gesehen. In den vergangenen drei Jahren ist K+S um mehr als 50 Prozent gestiegen. Experten gehen davon aus, dass der Kurs noch weiteres Potenzial hat, weil das Embargo des Westens gegen Russland und Belarus zu einer Verknappung der Düngemittel in Westeuropa führt. Dadurch dürften die Preise noch weiter klettern.

K+S hält trotz Krieg an Prognose fest

Der Düngemittel-Produzent K+S hat Anfang März die Anleger damit positiv überrascht, dass das Unternehmen seine Prognose bekräftigt hat – dem Krieg in Osteuropa zum Trotz. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg des operativen Ergebnisses auf 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro. Es dürfte sich damit im Vergleich zum Vorjahreswert mehr als verdoppeln. „Mit der genannten Bandbreite würden wir das bisher beste Ergebnis unserer Firmengeschichte erwirtschaften. Selbst mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Dynamik bei den Absatzpreisen sowie den Energierisiken halten wir an dieser Prognose fest,“ sagte Burkhard Lohr, Vorsitzender des Vorstands.

Davon dürften auch die Dividenden profitieren. Der Vorstand wird für 2021 der Hauptversammlung ein Volumen von 0,20 Euro vorschlagen. Für 2022 wird der Hersteller wohl 0,88 Euro je Anteilsanschein ausschütten, schätzen die Analysten. Wiederum zwölf Monate später werden die Aktionäre wahrscheinlich 0,89 Euro erhalten. Doch 2024 wird es wohl wieder Rückgänge geben, glauben die Experten. Denn dann können die Anleger nur noch mit 0,32 Euro rechnen. Darüber hinaus gehörte das Papier von KWS SAAT (ISIN: DE0007074007) zu den Gewinnern am Montag. So hat der Kurs 1,8 Prozent auf 66,40 Euro zugelegt. Die Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten neun Prozent eingebüßt. In den vergangenen drei Jahren hat es eine Steigerung um 13 Prozent gegeben.

KWS SAAT nimmt Erwartungen zurück

Doch hier reagierte der Vorstand vollkommen anders auf den Krieg als die Führungsriege von K+S: So nahm das Unternehmen seine Prognose zurück. Das Umsatzwachstum dürfte 2021/2022 mit sechs bis acht Prozent jeweils drei Prozentpunkte unter dem bisherigen Ziel liegen, erklärte das Management. Vom erzielten Umsatz sollen nun acht bis Prozent als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bleiben. In einer kurz zuvor präsentierten Vorhersage war der Vorstand noch von einer Marge von zehn Prozent ausgegangen. „Die Prognosen stehen unter dem Vorbehalt einer weiteren Zuspitzung des Konflikts und beruhten auf aktuellen Wechselkursrelationen“, sagte das Management.

Die Rücknahme der Prognose wirkt sich allerdings nicht negativ auf die Zahlung der Dividende aus: So wird der Vorstand für 2022 0,86 Euro ausschütten, nachdem er für das vergangene Jahr bereits 0,80 Euro gezahlt hat. 2023 wird das Volumen wohl bei 0,93 Euro liegen, während es 2024 wahrscheinlich 0,94 Euro betragen wird. Damit rechnen die Analysten.

Zusätzlich müssen sich die Anleger den 24. März in ihrem Terminkalender festhalten. Dann wird das Dax-Mitglied HeidelbergCement seine Zahlen für das vierte Quartal vorlegen. Die Fachleute rechnen mit einem Gewinn je Aktie von 1,91 Euro. Zwölf Monate zuvor hatte das Plus je Anteilsschein noch bei 1,81 Euro gelegen. Fürs Gesamtjahr rechnen die Analysten mit einem Plus von 8,28 Euro. 2023 dürfte das Volumen wohl bei 8,98 Euro liegen, glauben die Experten.

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