Börse

Auftragsbücher der deutschen Industrie prall gefüllt wie noch nie

Lesezeit: 3 min
24.10.2022 11:17
EIne Rezession könnte bevorstehen. DIe deutsche Industrie hat gegenwärtig dennoch mehr als genug zu tun.
Auftragsbücher der deutschen Industrie prall gefüllt wie noch nie
Zumindest in puncto Aufträgen kann sich die deutsche Industrie derzeit nicht beklagen. (Foto: Pixabay)

Die Auftragsbücher der deutschen Industrie sind ungeachtet der sich abzeichnenden Rezession so dick wie noch nie. Der Bestand an Bestellungen sei im August um 0,3 Prozent zum Vormonat gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Zuwachs von 11,1 Prozent. „Das Verarbeitenden Gewerbe verzeichnete damit seit Februar 2022 jeden Monat einen neuen Höchststand an offenen Aufträgen“, wie das Bundesamt zu der seit 2015 geführten Statistik erklärte. Auch ein Grund für den immer länger werdenden Auftragsstau wird genannt: „Neben hohen Energiekosten für die Industriebetriebe führt die anhaltende Knappheit an Vorprodukten nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge“.

Klare Branchenunterschiede

Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im August um 0,1 Prozent zum Vormonat, die aus dem Ausland um 0,5 Prozent. Bei den Herstellern von Investitionsgütern wie Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen nahm der Bestand um 0,3 Prozent zu, bei den Konsumgüter-Produzenten sogar um 1,8 Prozent. Dagegen schrumpfte er bei den Herstellern von Vorleistungsgütern um 0,1 Prozent.

Die Reichweite des Auftragsbestands stagnierte den Angaben zufolge bei 8,0 Monaten. Sie gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Bei den Herstellern von Investitionsgütern ist die Reichweite mit 11,8 Monaten überdurchschnittlich hoch.

Probleme noch nicht behoben

Die Lieferengpässe in der deutschen Industrie nahmen zuletzt wieder zu. Im September berichteten 65,8 Prozent der befragten Firmen über Materialknappheit, nach 62,0 Prozent im August, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner monatlichen Umfrage herausfand. „Die erhoffte nachhaltige Entspannung ist leider ausgeblieben“, sagte dazu Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Eine Stützung der Wirtschaft in der Rezession fällt somit erst einmal aus.“

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Vorsorge
Vorsorge Unter 1.200 Euro Rente für jeden fünften lange Versicherten
23.07.2024

In Deutschland erhalten Menschen nach 45 Versicherungsjahren im Schnitt 1.604 Euro Rente, doch jeder Fünfte bekommt weniger als 1.200...

ANG
Börse
Börse Zielsenkung schickt Porsche gegen Rekordtief - Holding leidet mit
23.07.2024

Die Porsche-Aktien stürzen ab, nachdem das Unternehmen seine Jahresprognosen gesenkt hat. Analysten sind überrascht über die Warnung,...

ANG
Börse
Börse Bondmarkt-Analyse: Wie ein Trump-Sieg die Märkte beeinflusst
12.07.2024

Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl verspricht ein enges Rennen zwischen Amtsinhaber Joe Biden und seinem Herausforderer Donald...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Pflege im Heim noch teurer - Druck für Reform
15.07.2024

Die Kosten für die Pflege im Heim steigen weiter an. Eine aktuelle Auswertung des Verbands der Ersatzkassen zeigt, dass trotz erhöhter...

ANG
Börse
Börse Aktien Frankfurt: Dax nach drei Gewinntagen knapp im Minus
15.07.2024

Nach einem dreitägigen Höhenflug lassen es die Anleger bei deutschen Aktien am Montag ruhiger angehen. Der DAX verlor gegen Mittag 0,09...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Goldskandal: Fälschungen und Unsicherheiten für Anleger
12.07.2024

Im aktuellen Goldskandal um die Swiss Gold Treuhand AG (SGT) stehen Anleger möglicherweise vor erheblichen Verlusten. Das Unternehmen hat...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Bundesbank-Chef: Rentenalter an Lebenserwartung anpassen
15.07.2024

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel fordert eine Anpassung des gesetzlichen Rentenalters an die steigende Lebenserwartung. Im Gespräch mit...

ANG
Geldanlage
Geldanlage 200 Millionen Euro Kosten: Sparkassen bereiten sich auf digitalen Euro vor
15.07.2024

Die Implementierung des digitalen Euro dürfte für die Sparkassen-Finanzgruppe teuer werden. Doch die Kosten sind nicht das Hauptproblem....