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Aktive oder. Passive Fonds: Welcher Ansatz bringt langfristig bessere Renditen?

Lesezeit: 3 min
17.08.2023 14:41  Aktualisiert: 17.08.2023 14:41
Bei Investmentfonds gilt es zwischen aktiven und passiven Strategien zu wählen. Dieser Artikel erörtert, welcher Ansatz langfristig bessere Renditen liefern könnte.
Aktive oder. Passive Fonds: Welcher Ansatz bringt langfristig bessere Renditen?
Aktive oder passive Fonds - was ist besser? (Bild: istockphoto.com/MarianVejcik)
Foto: MarianVejcik

In der Welt der Kapitalanlagen stehen Anleger oft vor der Entscheidung, ob sie in aktive oder passive Fonds investieren sollten. Beide Ansätze haben ihre eigenen Merkmale, Vorteile und Nachteile. Die Frage, welcher der beiden Strategien langfristig bessere Renditen bringt, ist sowohl für Neulinge als auch für erfahrene Investoren von großer Bedeutung. In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit den Charakteristiken aktiver und passiver Fonds auseinandersetzen und versuchen, Licht auf die Frage zu werfen, welcher Ansatz für verschiedene Arten von Anlegern am geeignetsten ist.

Aktive Fonds: Strategie, Management und Performance

Unter der Bezeichnung "aktive Fonds" versteht man Investmentfonds, bei denen das Fondsmanagement aktiv in den Auswahl- und Entscheidungsprozess der im Fonds enthaltenen Wertpapiere involviert ist. Dies steht im Kontrast zu passiven Fonds, die einen bestimmten Index nachbilden. Der folgende Abschnitt beleuchtet die Charakteristiken von aktiven Fonds, einschließlich der zugrundeliegenden Strategien, des Managements und der Performance.

Strategie: Aktive Fonds verfolgen das Ziel, den zugrundeliegenden Benchmark oder Index zu übertreffen. Dazu analysiert das Management ständig den Markt und trifft Entscheidungen über den Kauf und Verkauf von Wertpapieren, um das Portfolio zu optimieren. Die Strategien können sich auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe konzentrieren und sind oft spezialisiert auf bestimmte Regionen oder Branchen.

Management: Die aktive Verwaltung von Fonds erfordert ein qualifiziertes und erfahrenes Managementteam. Der Fondsmanager trifft regelmäßig Entscheidungen auf der Grundlage von Marktanalysen, makroökonomischen Prognosen und Unternehmensbewertungen. Da diese Entscheidungen manuell getroffen werden und viel Zeit und Ressourcen erfordern, sind die Verwaltungsgebühren für aktive Fonds in der Regel höher als bei passiven Fonds.

Performance: Die Performance aktiver Fonds kann stark variieren, da sie stark von der Qualität der Entscheidungen des Fondsmanagers abhängig ist. Ein talentierter Manager kann Chancen nutzen und Risiken mindern, was zu einer Outperformance gegenüber dem Markt führen kann. Allerdings gibt es keine Garantie, dass ein aktiver Fonds seinen Benchmark schlagen wird, und es besteht das Risiko, dass er hinter dem Markt zurückbleibt. Die Performance eines aktiven Fonds muss daher regelmäßig überwacht und mit den relevanten Benchmarks verglichen werden.

Passive Fonds: Der Trend zu Indexfonds und ETFs

Passive Fonds haben in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen, insbesondere mit dem Aufstieg von Indexfonds und börsengehandelten Fonds (ETFs). Diese Art von Investmentansatz unterscheidet sich von den aktiven Fonds, da er nicht versucht, den Markt zu schlagen, sondern vielmehr einen bestimmten Marktindex nachbildet. Die folgenden Aspekte beleuchten den Trend zu passiven Fonds und warum sie für viele Anleger attraktiv geworden sind.

Der Index-Ansatz: Passive Fonds verfolgen den Ansatz, die Performance eines bestimmten Indexes zu replizieren, beispielsweise den S&P 500 oder den DAX. Sie tun dies, indem sie die gleichen Wertpapiere in den gleichen Anteilen wie der Index halten. Dadurch reflektiert die Performance des Fonds die Gesamtperformance des Marktes oder des Marktsegments, das durch den Index repräsentiert wird.

Kosteneffizienz: Ein Hauptvorteil von passiven Fonds liegt in ihrer Kosteneffizienz. Da keine aktive Auswahl und Handhabung von Wertpapieren erforderlich ist, fallen die Verwaltungsgebühren in der Regel niedriger aus. Dies macht passive Fonds oft zu einer kostengünstigeren Option für Anleger, insbesondere für solche, die auf langfristiges Wachstum abzielen.

Börsengehandelte Fonds (ETFs): ETFs sind eine besondere Art von passiven Fonds, die wie Aktien an der Börse gehandelt werden. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, während des Handelstags zu kaufen und zu verkaufen, wodurch sie eine zusätzliche Flexibilität bieten. Zudem sind ETFs oft transparenter in ihrer Struktur und ihren Gebühren.

Vergleich und Analyse: Aktive vs. Passive Fonds im Langzeitvergleich

Der Vergleich zwischen aktiven und passiven Fonds ist ein zentrales Thema für Investoren, die nach den besten langfristigen Renditen streben. Sowohl aktive als auch passive Anlagestrategien haben laut Squrevest ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Auswahl zwischen den beiden hängt von vielen Faktoren ab.

Performance: Aktive Fondsmanager versuchen, den Markt durch sorgfältige Auswahl und Timing von Investments zu schlagen. Dies kann zu höheren Renditen führen, birgt aber auch das Risiko, dass der Manager den Markt nicht übertrifft. Passive Fonds hingegen streben danach, einen bestimmten Index zu spiegeln, was in der Regel zu einer Performance führt, die dem Markt sehr ähnlich ist. Historische Daten zeigen unterschiedliche Ergebnisse, wobei einige Studien aktive Fonds im Vorteil sehen, während andere zeigen, dass passive Strategien auf lange Sicht gleich gut oder besser abschneiden.

Kosten: In der Regel haben aktive Fonds höhere Gebühren, da sie aktives Management, Forschung und Analyse erfordern. Passive Fonds sind normalerweise kosteneffizienter, da sie eine automatisierte Strategie verfolgen, die weniger Verwaltung erfordert. Diese Kostendifferenzen können sich im Laufe der Zeit erheblich auf die Gesamtrendite auswirken.

Risiko und Volatilität: Aktive Fonds können eine breitere Palette von Investmentstrategien nutzen, um Risiken zu minimieren oder auf bestimmte Chancen zu reagieren. Passive Fonds bieten hingegen weniger Flexibilität, da sie an den Index gebunden sind, den sie nachbilden. Das kann zu einer höheren Volatilität in turbulenten Märkten führen, wobei das Risiko je nach gewähltem Index variiert.

Diversifikation: Sowohl aktive als auch passive Fonds bieten Möglichkeiten zur Diversifikation, aber auf unterschiedliche Weise. Aktive Fonds können eine spezialisierte Diversifikation bieten, die auf die Strategie des Fondsmanagers zugeschnitten ist. Passive Fonds bieten in der Regel eine breitere Diversifikation, die dem gewählten Index entspricht.

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Patryk Donocik ist ein Wirtschaftsredakteur, spezialisiert auf ETFs, Kryptowährungen und zukunftsweisende Anlagestrategien. Er verbindet analytische Tiefe mit leserfreundlicher Darstellung, um komplexe Finanzthemen verständlich zu vermitteln. Als Autor zahlreicher Fachartikel unterstützt er Anleger dabei, fundierte Entscheidungen in einer sich ständig verändernden Welt zu treffen.

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.
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