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Wie man einen ETF auswählt: Kriterien für die Auswahl der besten ETFs

Lesezeit: 3 min
21.09.2023 14:44
Investieren in ETFs kann eine effiziente Methode sein, Diversifikation in Ihr Portfolio zu bringen. Doch wie wählen Sie den richtigen ETF aus? In diesem Artikel beleuchten wir die entscheidenden Kriterien, die Sie bei Ihrer Auswahl berücksichtigen sollten.
Wie man einen ETF auswählt: Kriterien für die Auswahl der besten ETFs
ETFs bieten Anlegern eine beliebte Flexibilität und Vielseitigkeit. (Foto: istockphoto.com/Olivier Le Moal)
Foto: Olivier Le Moal

In der sich ständig verändernden Welt der Investitionen sind börsengehandelte Fonds (ETFs) für viele Anleger zu einem bevorzugten Instrument geworden. Sie kombinieren die Vielseitigkeit einzelner Aktien mit der Diversifikation von Investmentfonds, bieten jedoch oft niedrigere Gebühren und mehr Flexibilität. Doch bei der Fülle an verfügbaren ETFs kann die Auswahl des richtigen für das eigene Portfolio überwältigend erscheinen. In diesem Artikel werden wir einige wichtige Kriterien durchgehen, die bei der Auswahl des besten ETFs berücksichtigt werden sollten.

Verstehen Sie Ihre Investitionsziele

Jeder Anleger tritt dem Markt mit einer Reihe von Erwartungen und Zielen bei. Diese individuellen Ziele sind oft das Steuerelement hinter jeder Entscheidung, die in der Investitionswelt getroffen wird. Wenn man sich der eigenen Ziele bewusst ist, kann das den Auswahlprozess für den passenden ETF erheblich vereinfachen.

Wenn Ihr Hauptziel beispielsweise Wachstum ist, suchen Sie vielleicht nach ETFs, die sich auf Sektoren oder Regionen konzentrieren, die ein hohes Wachstumspotenzial aufweisen. Solche ETFs könnten in Technologieunternehmen oder aufstrebende Märkte investieren, die trotz ihres höheren Risikos oft attraktive Renditen bieten.

Sollte Ihr Fokus dagegen auf regelmäßigen Einkommen liegen, könnten Sie sich für ETFs entscheiden, die in Unternehmen mit einer Historie von stabilen und wiederkehrenden Dividendenzahlungen investieren. Diese ETFs bieten möglicherweise nicht das gleiche Wachstumspotenzial wie andere, sorgen aber für einen stetigen Einkommensstrom.

Für Anleger, die ihr Kapital schützen möchten, vor allem in volatilen Marktbedingungen, könnten ETFs, die in risikoärmere Anlageklassen wie Staatsanleihen oder Immobilien investieren, attraktiv sein. Diese ETFs sind in der Regel weniger anfällig für Marktschwankungen und können eine schützende Rolle in einem diversifizierten Portfolio spielen.

Unabhängig von Ihrem spezifischen Ziel ist es von entscheidender Bedeutung, sich dieses klarzumachen, bevor Sie in einen ETF investieren. Ein klares Verständnis Ihrer eigenen Erwartungen und Bedürfnisse hilft Ihnen dabei, den ETF zu finden, der am besten zu Ihrer individuellen Anlagestrategie passt. Es erleichtert nicht nur die Auswahl, sondern sorgt auch dafür, dass Sie in Zeiten von Marktunsicherheit bei Ihrer Strategie bleiben können.

Kosten und Gebührenstruktur

Die Wahl eines Investments basiert nicht nur auf potenziellen Renditen. Ebenso wichtig ist es, einem Artikel von Finanzfluss zufolge, ein genaues Auge auf die damit verbundenen Kosten zu werfen. Bei ETFs können diese Kosten einen signifikanten Einfluss auf die Gesamtrendite haben, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum gehalten werden.

Die Gesamtkostenquote, häufig als TER (Total Expense Ratio) bezeichnet, ist eine der wichtigsten Kennzahlen, die ein Anleger berücksichtigen sollte. Sie gibt an, welcher Prozentsatz des investierten Kapitals jährlich als Gebühr für die Verwaltung des ETFs anfällt. Eine niedrigere TER bedeutet in der Regel, dass weniger Ihrer Rendite durch Verwaltungsgebühren aufgezehrt wird. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine niedrigere Gebühr nicht immer gleichbedeutend mit einem besseren ETF ist. Oftmals können spezialisierte oder thematische ETFs, die höhere Renditen versprechen, auch höhere Gebühren haben.

Zusätzlich zur TER gibt es möglicherweise andere Gebühren, die berücksichtigt werden müssen. Einige ETFs können beispielsweise Transaktionskosten erheben, wenn sie Wertpapiere innerhalb ihres Portfolios handeln. Andere könnten Ein- oder Ausstiegsgebühren verlangen. Es ist daher entscheidend, das Kleingedruckte zu lesen und ein vollständiges Bild von allen Gebühren zu erhalten, die anfallen könnten.

Es ist auch ratsam, den ETF-Anbieter zu berücksichtigen. Vertrauenswürdige, etablierte Anbieter haben oft transparente Gebührenstrukturen und bieten oft zusätzliche Ressourcen und Tools, die Anlegern helfen können, informierte Entscheidungen zu treffen.

Kurz gesagt, während die Performance eines ETFs natürlich von zentraler Bedeutung ist, sollten die damit verbundenen Kosten nicht übersehen werden. Ein sorgfältiger Vergleich der Gesamtkostenquote und anderer Gebühren kann Ihnen helfen, den wahren Wert eines ETFs zu erkennen und sicherzustellen, dass Ihr Geld so effizient wie möglich arbeitet.

Performance und Track-Record

Die historische Performance eines ETFs ist oft das Erste, worauf Investoren schauen, und das aus gutem Grund. Ein ETF, der über die Jahre hinweg konsistent gut abschneidet, kann als Zeichen für ein solides Management und eine kluge Anlagestrategie gedeutet werden. Allerdings ist es wichtig, nicht allein auf vergangene Renditen zu setzen, da diese, wie es oft in Anlagehinweisen heißt, nicht notwendigerweise zukünftige Ergebnisse widerspiegeln.

Ein längerer Track-Record – sagen wir über ein Jahrzehnt oder länger – kann besonders aufschlussreich sein. Er zeigt, wie der ETF in verschiedenen Marktzyklen, einschließlich Börsenbull- und -bärenmärkten, abgeschnitten hat. Ein ETF, der in der Lage ist, durch unterschiedliche Marktbedingungen zu navigieren und dabei eine stabile Performance aufrechtzuerhalten, kann als robust und widerstandsfähig betrachtet werden.

Die kurzfristige Performance, z.B. über ein oder drei Jahre, kann auch aufschlussreich sein, insbesondere um zu erkennen, wie der ETF auf jüngste Marktveränderungen reagiert hat. Dennoch sollten Investoren vorsichtig sein und nicht übermäßig auf kurzfristige Renditen setzen, da sie oft volatiler und weniger vorhersehbar sind.

Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden sollte, ist, wie der ETF im Vergleich zu einem relevanten Benchmark-Index abschneidet. Viele ETFs haben das Ziel, die Performance eines bestimmten Indexes nachzubilden. Wenn der ETF seine Benchmark über einen längeren Zeitraum konsequent über- oder untertrifft, kann dies Fragen über die Qualität seiner Verwaltung oder seiner Anlagestrategie aufwerfen.

Schließlich ist es wichtig, die Performance eines ETFs im Kontext ähnlicher Fonds zu betrachten. Dies kann helfen, einen klareren Blick darauf zu bekommen, ob der ETF über- oder unterdurchschnittlich abschneidet.

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Patryk Donocik ist ein Wirtschaftsredakteur, spezialisiert auf ETFs, Kryptowährungen und zukunftsweisende Anlagestrategien. Er verbindet analytische Tiefe mit leserfreundlicher Darstellung, um komplexe Finanzthemen verständlich zu vermitteln. Als Autor zahlreicher Fachartikel unterstützt er Anleger dabei, fundierte Entscheidungen in einer sich ständig verändernden Welt zu treffen.

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.
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