Vorsorge

Das Ifo-Institut befürwortet die Koppelung des Rentenalters an die steigende Lebenserwartung.

Lesezeit: 1 min
23.01.2024 12:58
"Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen - die Niederlande, Schweden und Finnland", sagte Rentenexperte Joachim Ragnitz von der Ifo-Niederlassung Dresden am Dienstag. In den Niederlanden etwa gelte die Regel: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente.
Das Ifo-Institut befürwortet die Koppelung des Rentenalters an die steigende Lebenserwartung.
Foto: Jan Woitas

Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen - und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. Erwägenswert sei es auch, die Rentensteigerungen nicht mehr an die Lohnerhöhungen zu koppeln wie bislang. Stattdessen sollten sie sich an der Inflationsrate orientieren, die im Regelfall niedriger sei. Damit ließe sich der Anstieg der Rentenausgaben verlangsamen. Die Selbstständigen und Beamten in die Beitragszahlung einzubeziehen, wie es oft gefordert wird, ist nach Ansicht der Ifo-Forscher hingegen nicht sinnvoll. Diese Lösung würde die Rentenkassen zwar kurzfristig entlasten. Langfristig jedoch würden die Auszahlungen für diese Gruppen erheblich höher ausfallen - unter anderem, weil sie eine höhere Lebenserwartung hätten.

Aktuell ist gesetzlich festgelegt, dass die Altersgrenze für die Rente bis 2031 schrittweise auf 67 Jahre steigt. Zu den Befürwortern eines späteren Rentenbeginns gehören auch die Wirtschaftsweisen. Sie sprechen sich in ihrem aktuellen Jahresgutachten für die Bundesregierung ebenfalls für eine "Koppelung des gesetzlichen Renteneintrittsalters an die fernere Lebenserwartung, kombiniert mit einer neuen Form der ergänzenden, kapitalgedeckten Altersvorsorge" aus. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) lehnt eine weitere Erhöhung bislang ab. Das würde aus seiner Sicht zulasten der jüngeren Generation gehen, die nach den Babyboomern in Rente geht. (/Reuters)

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Vorsorge
Vorsorge Millionen Arbeitnehmer steuern auf niedrige Rente zu
04.09.2024

Wenn man Jahrzehnte in die Rentenkasse eingezahlt hat, sollte die Rente auskömmlich sein - so dürften viele hoffen. Doch die Realität...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Versicherten drohen höhere Kassenbeiträge 2025
04.09.2024

Im Bundestagswahljahr 2025 müssen Millionen Versicherte mit höheren Krankenkassen- und Pflegebeiträgen rechnen. Gesundheitsminister Karl...

ANG
Börse
Börse ​​​​​​​Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax im Minus - Ifo ohne Impulse
26.08.2024

Trotz eines verbesserten Ifo-Geschäftsklimas startete der deutsche Aktienmarkt schwach in die Woche. Nach einer dreiwöchigen...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Ifo: Renten- und Steuereinschnitte würden gegen Fachkräftemangel helfen
21.08.2024

Höhere Rentenabschläge, längere Lebensarbeitszeit und Kürzungen bei Ehe-Vergünstigungen könnten laut einer Ifo-Studie den...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Goldpreis steigt auf Rekord von 2.525 US-Dollar
20.08.2024

Der Goldpreis klettert aktuell steil nach oben. Das hat viel mit Hoffnungen auf sinkende Zinsen zu tun.

ANG
Vorsorge
Vorsorge Inflation: Gutes Drittel sorgt weniger für Ruhestand vor
21.08.2024

Mehr als ein Drittel der Deutschen sorgt aufgrund der großen Preissteigerungen der vergangenen Jahre weniger fürs Alter vor. Zu diesem...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Deutsche geben EU-weit am wenigsten für Lebensmittel aus
20.08.2024

Nur gut jeder vierte Euro des privaten Konsums fließt in Deutschland in den Einzelhandel, wie Marktforschungsdaten zeigen. Dass die...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Altersvorsorge in Gefahr: Versteckte Rentenkürzungen bringen Sparer in Bedrängnis
20.08.2024

Verluste in Höhe von mehreren Tausend Euro trotz jahrelanger Beiträge zur privaten Rentenversicherung? Leider keine Seltenheit: Viele...