Karriere

Statistikamt - Frauen verdienen 18 Prozent weniger als Männer

Lesezeit: 1 min
31.01.2024 16:37  Aktualisiert: 31.01.2024 16:37
Frauen haben auch im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient als ihre männlichen Kollegen.
Statistikamt - Frauen verdienen 18 Prozent weniger als Männer

Die Lohnlücke ("Gender Pay Gap") verharrte bei 18 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Demnach erhielten Frauen durchschnittlich 20,84 Euro pro Stunde. Das sind 4,46 Euro weniger als der Bruttostundenverdienst der Männer (25,30 Euro). "Im langfristigen Vergleich sank der unbereinigte Gender Pay Gap", betonten die Statistiker. 2006 habe der geschlechterspezifische Verdienstabstand noch 23 Prozent betragen. Seit 2020 verharre er bei 18 Prozent.

Nach wie vor ist die Lohnlücke in Ostdeutschland deutlich kleiner: Dort betrug sie im vergangenen Jahr sieben Prozent, in Westdeutschland dagegen 19 Prozent (2006: Osten: sechs Prozent, Westen: 24 Prozent).

"Ab Anfang 30 nimmt der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern fast stetig zu", betonten die Statistiker. Frauen sind bei der Geburt ihres ersten Kindes durchschnittlich rund 30 Jahre alt. Ab diesem Alter stagniert ihr Bruttostundenverdienst nahezu, während er bei den Männern mit zunehmendem Alter fast stetig steigt. "Das könnte daran liegen, dass Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens familienbedingt häufiger ihre Karriere unterbrechen und in Teilzeit arbeiten", heiß es. "Karrieresprünge und Lohnerhöhungen werden für Frauen somit seltener."

Den Angaben zufolge lassen sich rund 64 Prozent des Verdienstabstandes durch bestimmte Merkmale erklären. "Demnach ist ein Großteil der Verdienstlücke darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird", so die Statistiker. "Außerdem sind sie häufiger in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt als Männer." Das gehe ebenfalls mit geringeren Bruttostundenverdiensten einher.

Die verbliebenen 36 Prozent des Verdienstunterschieds könnten dagegen nicht durch die im Schätzmodell verfügbaren Merkmale erklärt werden. Dies entspreche einer bereinigten Lohnlücke von sechs Prozent. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie pro Stunde sechs Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Unterschiede könnten geringer ausfallen, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analyse zur Verfügung stünden - etwa Angaben zu Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft, der Geburt von Kindern oder der Pflege von Angehörigen, hieß es. (/Reuters)

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Geldanlage
Geldanlage Börse Frankfurt-News: ETFs: Jetzt "America first"
01.07.2025

Lieber europäische als US-amerikanische Aktien? Das ist vorbei. Im Moment kommen US-Werte besser an. Außerdem bleiben Rüstungs-ETFs...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Experten fordern: Ältere Menschen besser vor Hitze schützen
01.07.2025

Ältere Menschen sind bei starker Hitze besonders gefährdet. Beim Schutz dieser Gruppe hat Deutschland einer Analyse zufolge deutlichen...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Koste

ANG
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
30.06.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

ANG
Börse
Börse Northvolt-Insolvenz: Staatliche Förderung im Fokus des Haushaltsausschusses
24.06.2025

Die Insolvenz des schwedischen Batterieherstellers Northvolt hat nun auch politische Konsequenzen auf Bundesebene: Am Mittwoch befasst sich...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
24.06.2025

Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse ran: Guthaben von inaktiven Konten sollen dem Staat zugeschlagen werden, um einen Fonds...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Neuer Tarifvertrag stärkt Altersvorsorge für Filmschaffende
23.06.2025

Nach jahrelangen Verhandlungen wurde nun ein entscheidender Fortschritt erzielt: Die Gewerkschaft Verdi, die Schauspielergewerkschaft BFFS...

ANG
Geldanlage
Geldanlage 10.000 Euro investieren: Wie man mit Strategie ein stabiles Anlageportfolio aufbaut
17.06.2025

Mit 10.000 Euro Vermögen starten? Experten raten zu Diversifikation, ETF-Strategien, Anleihen und Zukunftsthemen wie KI, Verteidigung,...