Vorsorge

Rente: Gemessen an der Wirtschaftskraft gehen die Kosten zurück

Lesezeit: 1 min
25.03.2024 10:11
Die Ausgaben für die gesetzliche Rente erreichen immer höhere Milliardenbeträge, der Bund schießt viel Steuergeld zu. Das Bruttoinlandsprodukt hat jedoch noch deutlich schneller zugelegt.

Deutschland wendet nach Daten der Bundesregierung aktuell einen geringeren Anteil seiner Wirtschaftskraft für die gesetzliche Rente auf als noch 2009 - trotz einer wachsenden Zahl von Rentnerinnen und Rentnern. Dies geht aus der Antwort des Bundessozialministeriums auf eine Anfrage der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Bundestag hervor.

Demnach schoss der Bund 2009 rund 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zur gesetzlichen Rente zu. Die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung entsprachen 10,1 Prozent des BIP. 2022 lagen die Bundesmittel für die gesetzliche Rentenversicherung bei 2,8 Prozent der Wirtschaftskraft und die Ausgaben aus den Rentenkassen bei 9,3 Prozent.

„Rente zu teuer? Von wegen!“, schloss der BSW-Abgeordnete Alexander Ulrich aus den Zahlen. „Die Gesamtausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung sind in den letzten 13 Jahren um fast 1 Prozent des BIP gesunken. Eine armutsfeste Rente nach Vorbild Österreichs ist finanzierbar.“

In absoluten Zahlen sind sowohl die Bundesmittel für die Rentenkassen als auch deren Ausgaben seit 2009 stark gestiegen, wie aus der Antwort des Sozialministeriums hervorgeht. Damals schoss der Bund knapp 80 Milliarden Euro pro Jahr zu und die Rentenversicherung gab knapp 246 Milliarden Euro aus. 2022 lagen die Bundesmittel bei knapp 109 Milliarden Euro und die Ausgaben bei knapp 360 Milliarden Euro.

Doch wuchs das nominale Bruttoinlandsprodukt noch stärker, nämlich von knapp 2,5 Billionen Euro auf knapp 3,9 Billionen Euro. Der Anteil für die Rente ging also zurück. Mehrere Rentenreformen haben schrittweise das Rentenniveau gesenkt, um die Beiträge stabil zu halten.

Die Zahl der Rentner ist hingegen gewachsen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts nahm allein die Zahl der Rentenbezieher aus Altersgründen binnen zehn Jahren bis 2021 um etwa eine Million zu. Bezieht man alle Rentenarten ein, gibt es heute nach Angaben des Sozialministeriums gut 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner. (dpa)

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Geldanlage
Geldanlage Goldpreis im Aufwind: Was Anleger jetzt wissen müssen
17.01.2025

Steigende Preise, starke Nachfrage und geopolitische Faktoren: Warum der Goldmarkt 2025 trotzt widriger Umstände glänzt und welche...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Streit um Habeck-Vorstoß zu Sozialabgaben auf Kapitalerträge
14.01.2025

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck möchte Kapitalerträge zur Finanzierung der Sozialversicherung heranziehen. Während der Vorstoß...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Immobilien, Gold und Tagesgeld: Beliebteste Anlageformen 2025
11.01.2025

Die Sicherheit steht bei deutschen Anlegern hoch im Kurs. Nur 19 Prozent sind bereit, ein höheres Risiko für mehr Rendite einzugehen –...

ANG
Geldanlage
Geldanlage J.P. Morgan Asset Management: 10 Thesen zu Zinsen und Zöllen im Jahr 2025
07.01.2025

Die Kapitalmärkte stehen 2025 vor entscheidenden Weichenstellungen: Zinsen und Zölle könnten globale Handelsströme und...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Giropay-Aus: Wero tritt gegen PayPal und andere US-Anbieter an
03.01.2025

Giropay wird zum Jahresende 2024 eingestellt, doch mit Wero soll ein neues Kapitel beginnen. Der europäische Bezahldienst will eine...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Union will private Altersvorsorge mit "Frühstart-Rente" stärken
31.12.2024

Die Union plant mit der "Frühstart-Rente" eine staatlich geförderte Altersvorsorge für Kinder. Ziel ist es, frühzeitig Vermögen...

ANG
Immobilien
Immobilien Luxusimmobilien 2024: Die zehn teuersten Häuser und Wohnungen Deutschlands
27.12.2024

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland Rekordpreise für Luxusimmobilien erzielt. Spitzenpreise von bis zu 15,8 Millionen Euro wurden für ein...

ANG
Börse
Börse Dax stabilisiert sich: Jahresbilanz glänzt trotz Unsicherheiten
27.12.2024

Die Handelswoche endet ruhig: Der Dax zeigt sich stabil, während der MDax leicht nachgibt. Nach einem Rekordhoch im Dezember bleibt...