Geldanlage

Deka verfehlt Gewinnziel und erwartet Ergebniseinbruch

Lesezeit: 1 min
26.03.2024 12:32  Aktualisiert: 26.03.2024 12:32
Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka verfehlt ihr Gewinnziel aufgrund einer drastischen Erhöhung der Risikovorsorge im vergangenen Jahr. Das wirtschaftliche Ergebnis sank um gut ein Prozent auf 971,5 Millionen Euro. Welche Herausforderungen stecken hinter diesen Zahlen?

Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka hat wegen einer Verdreifachung der Risikovorsorge im vergangenen Jahr Abstriche beim Gewinn machen müssen und damit ihr eigenes Ziel verfehlt. Das wirtschaftliche Ergebnis - die maßgebliche Gewinnzahl - ging gut ein Prozent auf 971,5 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Noch im November hatte Deka-Chef Georg Stocker den Ausblick erhöht und einen Anstieg des Jahresgewinns von zehn bis zwanzig Prozent vorausgesagt. Für das laufende Jahr ist die Fondsgesellschaft wesentlich skeptischer: Das wirtschaftliche Ergebnis soll um fast 30 Prozent auf rund 700 Millionen Euro einbrechen. Hintergrund seien die nach wie vor vorhandenen geopolitischen Spannungen sowie schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, erklärte das Wertpapierhaus.

Die Deka baute ihre Erträge im vergangenen Jahr um 2,1 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro aus. Das Zinsergebnis verdoppelte sich wegen der deutlich gestiegenen Zinsen fast auf 487,5 Millionen Euro. Allerdings erhöhte die Deka ihre Risikovorsorge im Kredit- und Wertpapiergeschäft netto auf 126,8 Millionen Euro - eine Verdreifachung nach 41 Millionen Euro im Vorjahr. Deutlich wurde, wie sehr die Deka die Turbulenzen auf dem Gewerbeimmobilienmarkt in den USA zu spüren bekommt: Im Immobilienfinanzierungsgeschäft stellte die Gesellschaft insgesamt 143,2 Millionen Euro zurück. Im Spezialfinanzierungsgeschäft wurde dagegen Vorsorge von netto 19,9 Millionen Euro aufgelöst.

Zinszertifikate gefragt

Stocker sprach dennoch von einem sehr guten wirtschaftlichen Ergebnis 2023. „Das Kosteneffizienzprogramm des alten Jahrzehnts zahlt sich aus, und wir haben den nötigen Spielraum, die Deka auf Zukunftskurs auszurichten,“ führte er aus. Laut Deka war es das zweithöchste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Die harte Kernkapitalquote verbesserte sich zum Jahresende auf 19,2 Prozent nach 17,4 Prozent Ende 2022.

Im Privatkundengeschäft verzeichnete die Deka 2023 kräftiges Wachstum. Der Absatz von Fonds und Zertifikaten kletterte zusammen um mehr als neun Prozent auf 22,7 Milliarden Euro. Während der Absatz von Fonds zurückging, nahm der Verkauf von Zertifikaten deutlich zu. Wegen der gestiegenen Zinsen waren laut Deka einfache Zinszertifikate gefragt - insbesondere kurz laufende Papiere. Die Zahl der Wertpapiersparpläne wuchs im vergangenen Jahr um etwa 222.000 auf inzwischen 7,6 Millionen. Der Deka zufolge fiel der Anstieg allerdings etwas weniger stark aus als in den Niedrigzinsjahren. Im Geschäft mit Profi-Investoren spürte die Deka den Wegfall eines größeren Mandats im Umfang von rund 19 Milliarden Euro. (/reuters)

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Vorsorge
Vorsorge Betongold fürs Alter: Welche Immobilien-Modelle sich wirklich lohnen
18.03.2025

Immobilien als Altersvorsorge – eine sichere Bank oder riskantes Investment?

ANG
Geldanlage
Geldanlage Börse Frankfurt-News: „Gründe, warum der MSCI World kein perfektes Investment ist“
18.03.2025

Viele Anleger sind in der vergangenen Dekade zu Fans des MSCI World geworden. Nicht wenige setzen bei ihrer Altersvorsorge ausschließlich...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Online-Kauf von Medikamenten nimmt weiter zu
14.03.2025

Das Bestellen von Gesundheitsprodukten im Internet wird immer beliebter. Rund ein Fünftel der deutschen Bevölkerung kauft mittlerweile...

ANG
Börse
Börse Steigende Renditen: Bundesanleihen unter Druck
13.03.2025

Die Pläne für ein Milliarden-Sondervermögen und die Lockerung der Schuldenbremse zeigen bereits Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Die...

ANG
Immobilien
Immobilien Bauzinsen steigen rasant: Folgen des Milliarden-Schuldenpakets
11.03.2025

Union und SPD planen eine Lockerung der Schuldenbremse und Investitionen in Höhe von 500 Milliarden Euro in die Infrastruktur. Die...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Renten-Boom oder Tropfen auf den heißen Stein? So viel gibt’s wirklich!
07.03.2025

Die Löhne in Deutschland sind deutlich gewachsen – dem folgen im Sommer auch die Bezüge der Rentnerinnen und Rentner. Nach Angaben von...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Privatinsolvenzen auf Rekordhoch: Besonders Senioren in der Schuldenfalle
04.03.2025

Steigende Lebenshaltungskosten treiben immer mehr Menschen in die Pleite.