Die Münchner Hotelkette Motel One gehört der Investorengruppe um Firmengründer Dieter Müller nun wieder allein. Die One Hotels & Resorts GmbH habe die 35-prozentige Beteiligung des Finanzinvestors Proprium Capital Partners für 1,25 Milliarden Euro zurückgekauft, teilte Motel One am Dienstag mit. Motel One sei damit mit 4,1 Milliarden Euro bewertet worden. Müller will den Hotelbetrieb mittelfristig an die Börse bringen, zuletzt hatte er von einem Börsengang innerhalb von zwei bis drei Jahren gesprochen. Die Hotel-Immobilien seien im Zuge des Ausstiegs von Proprium abgespalten worden, hieß es in der Mitteilung.
Für Proprium hat sich das Engagement mehr als ausgezahlt. Die auf Immobilienfinanzierungen spezialisierte frühere Tochter der Investmentbank Morgan Stanley war 2007 nach eigenen Angaben mit 65 Millionen Euro im Rahmen einer Kapitalerhöhung bei Motel One eingestiegen. Die Financial Times berichtete, Proprium habe seinen Einsatz inklusive der Dividenden damit mehr als verzwanzigfacht. Die Hotelgruppe hat in den vergangenen Jahren stark expandiert. Sie umfasst heute 94 Hotels mit mehr als 26.000 Zimmern in 13 Ländern. Motel One setzt vor allem auf Geschäftsreisende und Städtetouristen, die keine Einrichtungen wie Restaurants und Schwimmbäder brauchen.
2023 schraubte Motel One den Umsatz um ein Drittel auf den Rekordwert von 852 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) wuchs um 64 Prozent auf 281 Millionen Euro. Die Auslastung lag bei 72 Prozent. Für das laufende Jahr seien weiter steigende Erträge zu erwarten, hieß es in der Mitteilung. Sieben Hotels mit rund 1800 Zimmern sollen neu eröffnet werden. Insgesamt hat sich Motel One 117 Hotels mit gut 32.000 Zimmern in 56 Städten gesichert.