Börse

Europas Börsen nach Daten und Bilanzen stabiler

Lesezeit: 2 min
14.05.2024 11:16  Aktualisiert: 14.05.2024 11:16
Die aktuellen Konjunkturdaten, Hoffnungen auf Zinserhöhungen und solide Unternehmensbilanzen haben die Stimmung der Anleger in Europa angehoben. Der Dax näherte sich seinem Allzeithoch, während der EuroStoxx50 ebenfalls Gewinne verzeichnete.
Europas Börsen nach Daten und Bilanzen stabiler
Im Fokus standen Unternehmen wie Siemens Energy und Borussia Dortmund, die mit starken Ergebnissen glänzten, während andere, wie BMW, mit Herausforderungen zu kämpfen hatten. (Foto: dpa)
Foto: Andreas Arnold

Stärkere Konjunkturdaten, Zinshoffnungen und robuste Konzernbilanzen haben die Anleger in Europa optimistisch gestimmt. Der Dax.GDAXI kletterte zur Wochenmitte um bis zu 0,6 Prozent auf 18.542 Zähler und lag damit in Reichweite seines Allzeithochs von 18.567 Punkten. Zum Handelsschluss pendelte er sich bei einem Plus von 0,4 Prozent auf 18.498,38 Stellen ein. „Hatte sich der Deutsche Aktienindex in den vergangenen Monaten mit seinem Rekordlauf immer weiter von der Realität einer dahindümpelnden deutschen Wirtschaft abgekoppelt, könnte ihn nun gerade die Hoffnung auf Besserung weiter nach oben tragen“, sagte Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets. „Die Stimmung unter den Einkaufsmanagern verbessert sich, aus China kommen Signale der Erholung“, betonte Molnar. Zwar sei die deutschen Industrieproduktion im April gesunken, allerdings fiel der Rückgang mit minus 0,4 Prozent nicht so stark aus wie erwartet.

Der EuroStoxx50.STOXX50E gewann ebenso viel auf 5038,17 Zähler. Auch der paneuropäische STOXX 600.STOXX machte verlorenen Boden wieder gut und ging nur leicht unter dem früher am Mittwoch geknackten Rekord von 516,40 Punkten aus dem Handel. Die langsame Erholung der europäischen Konjunktur bestärkte zusätzlich die Erwartungen der Anleger auf eine Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Währungshüter um Präsidentin Christine Lagarde versuchen, mit geldpolitischer Straffung die Inflation einzudämmen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen.

SIEMENS ENERGY & BVB IM RAMPENLICHT

Die wichtigsten US-Indizes.DJI.SPX.IXIC lagen indes im Minus. Hintergrund war eine Reihe enttäuschender Bilanzen von Unternehmen wie UberUBER.N. Die erste Geige in Europa spielten zur Wochenmitte jedoch über den Erwartungen liegende Unternehmensgewinne. Mit einem Kurssprung von 12,8 Prozent ließ Siemens EnergyENR1n.DE die übrigen Dax-Werte weit hinter sich. Der Energietechnikkonzern hat nach überraschend starken Ergebnissen im zweiten Quartal seine Prognose angehoben und steht bei seiner Problemtochter Gamesa vor einem weiteren Führungswechsel.

Gefragt nach einem starken Finanzbericht waren auch die Aktien des Sportartikelherstellers PumaPUMG.DE, die um 10,9 Prozent in die Höhe schossen. Konzernchef Arne Freundt setzt auf die Trendwende im zweiten Halbjahr. Das erste Quartal sei mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang das „herausforderndste“ des Jahres gewesen, habe aber den Erwartungen voll entsprochen.

BVB NACH SIEG GEGEN PARIS SAINT-GERMAIN IM AUFWIND

In Jubelstimmung waren auch die Anleger von Borussia DortmundBVB.DE, nachdem der BVB am Dienstagabend mit dem erneuten Sieg gegen Paris Saint-Germain ins Champions-League-Finale eingezogen ist. BVB-Aktien schossen um 6,3 Prozent nach oben und steuerten damit auf den höchsten Tagesgewinn seit knapp einem Jahr zu.

Dagegen kämpft der Münchner Autobauer BMWBMWG.DE mit Gegenwind durch höhere Ausgaben für Löhne und Teile. Angesichts einer enttäuschenden Gewinnmarge zum Jahresanfang kehrten Anleger BMW den Rücken und ließen die Aktie um 2,9 Prozent abrutschen. „Wir gehen davon aus, dass der Markt befürchten könnte, dass die Prognose für das Gesamtjahr jetzt ziemlich ehrgeizig ist“, kommentierten die Analysten vom Investmenthaus Stiefel.

Im SDax.SDAXI flogen Compugroup MedicalCOP1n.DE aus den Depots. Nach einer Sonderkonjunktur im Vorjahr ist der Umsatz der Medizintechnik-Firma im Auftaktquartal 2024 um zwei Prozent zurückgegangen. Die Papiere verloren 4,9 Prozent.

An der Börse in Amsterdam punktete der weltgrößte Brauereikonzern Anheuser-Busch InBevABI.BR bei Anlegern mit überraschend starken Gewinnzahlen. Die Titel des Herstellers von Bud Light, Corona und Stella Artois kletterten um vier Prozent und verbuchte damit das größte Kursplus seit einem halben Jahr. Der Bierbrauer erzielte nach eigenen Angaben in einigen Märkten wie etwa Brasilien und Südafrika Rekordumsätze.

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