Immobilien

EZB - Banken können Spannungen im Wohnimmobilienmarkt meistern

Lesezeit: 1 min
21.05.2024 12:25
Die Banken im Euroraum bewältigen laut EZB die aktuellen Anspannungen auf dem Wohnimmobilienmarkt gut. Eine Prüfung der Hypothekenbücher von 37 Banken mit einem Engagement von 1,4 Billionen Euro ergab trotz einiger Herausforderungen insgesamt positive Aussichten. Die Banken haben ihr Engagement von Juni 2021 bis Juni 2023 um 13 Prozent erhöht.
EZB - Banken können Spannungen im Wohnimmobilienmarkt meistern
Die EZB berichtet, dass die Finanzierungsbedingungen im Euroraum mittlerweile strenger geworden sind. Dadurch sind Wohnimmobilien weniger erschwinglich, was zu einer sinkenden Nachfrage führt und die Preise unter Druck setzt. (Foto: iStock.com, marchmeena29)
Foto: marchmeena29

Banken können aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) die derzeitigen Anspannungen auf dem Wohnimmobilienmarkt bislang gut wegstecken. Die bei der EZB angedockte Bankenaufsicht prüfte die Hypothekenbücher von 37 Geldhäusern im Euroraum, die zusammen auf ein Engagement von 1,4 Billionen Euro in dem Sektor kamen. Einige Herausforderungen seien zum Vorschein gekommen, dennoch blieben die Aussichten insgesamt positiv, teilte die EZB am Mittwoch in Frankfurt mit. Obwohl der Wohnimmobiliensektor unter einem gewissen Druck stehe, scheine dies handhabbar zu sein. Banken bemühten sich aktiv um eine Lösung der Probleme. Die von der EZB untersuchten Institute hatten ihr Wohnimmoblien-Engagement von Juni 2021 bis Juni 2023 um insgesamt 13 Prozent ausgeweitet.

Die rasant erhöhten Leitzinsen haben den Immobilienboom in vielen Euro-Ländern jäh gestoppt. Dort, wo die Wohnungs- und Hauspreise zuvor angesichts der jahrelangen ultralockeren Geldpolitik besonders in die Höhe geschossen waren, fiel der Preissturz zum Teil heftig aus. In Deutschland sind die Wohnimmobilienpreise laut dem Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) seit ihrem Höchststand im zweiten Quartal 2022 bislang um rund neun Prozent gefallen.

Laut EZB sind die Finanzierungsbedingungen im Euroraum inzwischen straff. Damit seien Wohnimmobilien weniger erschwinglich geworden und die Nachfrage sinke, was wiederum die Preise unter Druck setze. Kreditnehmer seien zudem mit höheren Kosten für den Schuldendienst konfrontiert, so dass es für sie schwieriger werde, Hypothekenzahlungen zu leisten. Daten vom Juni 2023 zu den untersuchten Banken zeigten zudem, dass die Zinsbindungsfrist für Kredite im Volumen von 412 Milliarden Euro bis Juni 2025 abgelaufen sein werde.

Die Prüfungen hätten zudem ergeben, dass Banken die Risiken bei der Vergabe von Hypothekenkrediten nach wie vor nicht immer angemessen abwägten. So gebe es bei Geldhäusern aus der Stichprobe in der Kreditvergabepolitik in einigen Ländern keine Schwellenwerte für wichtige Kennzahlen wie die Beleihungsquote (LTV) oder die Schuldendienstquote (DSTI) bei der Bemessung der Risiken. Die Aussichten seien aber nicht völlig düster. Jüngste Daten deuteten auf eine gewisse Stabilisierung bei der Preisentwicklung von Wohnimmobilien hin sowie auf einen robusten Arbeitsmarkt, erklärte die EZB. Dadurch könnten Ausfallrisiken bei Hypothekenkrediten abgefedert werden.

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Geldanlage
Geldanlage 10.000 Euro investieren: Wie man mit Strategie ein stabiles Anlageportfolio aufbaut
17.06.2025

Mit 10.000 Euro Vermögen starten? Experten raten zu Diversifikation, ETF-Strategien, Anleihen und Zukunftsthemen wie KI, Verteidigung,...

ANG
Karriere
Karriere Mit 30 noch im Hotel Mama? Nesthocker sind vorwiegend männlich
16.06.2025

In welchen Ländern ziehen junge Menschen besonders früh aus? In welchen besonders spät? Eurostat hat die Antwort und sieht auch...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Sofortrente im Check: Lohnt sich die „Wette auf ein langes Leben“ wirklich?
15.06.2025

Immer mehr Menschen in Deutschland denken über einen frühen Ruhestand nach – und suchen nach Möglichkeiten, ihre Altersvorsorge...

ANG
Börse
Börse Luft für deutsche Aktien dürfte dünner werden
12.06.2025

Nach der rasanten Kursentwicklung in diesem Jahr werden viele Experten etwas vorsichtiger für den Dax. Es mehren sich die Stimmen, dass...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Warren Buffett für Einsteiger: Was jeder von der Investoren-Legende lernen kann
11.06.2025

Was können auch Buffett-Laien vom Jahrhundert-Investor lernen? Sechs zeitlose Prinzipien aus dem Lebenswerk des Starinvestors –...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Gericht: Freiwillige Beiträge zählen nicht für Grundrente
07.06.2025

Bei der Berechnung der Grundrente nach mindestens 33 Versicherungsjahren zählen nur Zeiten mit gesetzlicher Pflichtversicherung....

ANG
Börse
Börse Goldpreis unter Druck – Was Anleger jetzt wissen müssen
03.06.2025

Nach einem kräftigen Wochenstart geriet der Goldpreis wieder ins Wanken – geopolitische Spannungen, Zinsfantasien und ein starker...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Vorsorgevollmacht: Wer entscheidet, wenn Sie es nicht mehr können?
03.06.2025

Was passiert, wenn Sie durch Krankheit, Unfall oder Alter Ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können – und keine Vorsorge...