Der Anteil deutscher Wertpapiere am globalen Aktienmarkt ist erheblich gesunken und liegt in diesem Jahr nur noch bei 2,1 Prozent. Laut dem Fachmagazin „Coincierge“ spiegelt diese Entwicklung den Zustand der deutschen Aktienkultur und Deutschlands Rolle auf den Finanzmärkten wider. Diese Tendenz hat eine lange Geschichte: Im Jahr 1900 betrug Deutschlands Anteil am globalen Aktienmarkt noch 12,6 Prozent. Im Gegensatz dazu haben die USA ihren Anteil von 14,5 Prozent im Jahr 1900 auf 60,5 Prozent erhöht.
Auch in jüngerer Vergangenheit zeigt sich ein Abwärtstrend: Der Anteil Deutschlands im MSCI World-Index lag 2014 knapp unter vier Prozent und hat sich innerhalb eines Jahrzehnts fast halbiert. Im Ländervergleich des MSCI World dominieren die USA, gefolgt von Japan, Großbritannien, Frankreich, Kanada, der Schweiz und Deutschland.
Unter den Top-100 Unternehmen nach Marktkapitalisierung befinden sich nur zwei deutsche Unternehmen: Siemens und SAP. Trotz des geringen Anteils sind deutsche Wertpapiere in heimischen Depots mit 58 Prozent überrepräsentiert. Von 2016 bis 2021 erzielten deutsche Aktien eine durchschnittliche jährliche Rendite von 3,3 Prozent, während internationale Wertpapiere 9,6 Prozent erreichten.