Börse

Börse Frankfurt im Fokus: „Nervosität bleibt hoch“

Lesezeit: 2 min
30.07.2024 10:19
Von wegen Sommerflaute - am Aktienmarkt sind die Ausschläge derzeit hoch. Nach den Verlusten der Vorwochen steigen die Kurse jetzt wieder. Die neue Woche bietet viel Stoff für Bewegung mit vielen Quartalsberichten und Konjunkturdaten.
Börse Frankfurt im Fokus: „Nervosität bleibt hoch“
Die Commerzbank rechnet trotz einiger Enttäuschungen in der Technologiebranche weiterhin mit einer stabilen US-Gewinnsaison. (Foto: iStock.com, monsitj)
Foto: monsitj

Nach dem versöhnlichen Wochenschluss am deutschen und auch US-amerikanischen Aktienmarkt sieht es zu Beginn der neuen Woche nach einer weiteren Erholung aus. „Die Nervosität bleibt aber hoch“, erklärt Ralf Umlauf von der Helaba. Die diese Woche anstehenden Quartalszahlen wichtiger Unternehmen wie Microsoft, Meta und Apple könnten für weitere Volatilität sorgen. Von den Inflationszahlen in der Eurozone und der US-Notenbanksitzung erwartet er hingegen keine belastenden Effekte.

Der DAX steht am Montagmorgen leicht im Plus nach 18.418 Punkten am Freitag zu Handelsschluss. Die Vorgaben aus den USA sind gut. Die wichtigsten US-Indizes hatten am Freitag deutlich zugelegt. Auf Wochensicht entstanden dennoch Verluste. Das gilt insbesondere für den Nasdaq 100, der immer noch rund 8 Prozent unter seinem vor knapp drei Wochen erreichten Allzeithoch liegt. Einige Tech-Unternehmen hatten mit ihren Quartalszahlen die hohen Erwartungen nicht erfüllen können.

„Am weltweiten Aufwärtspotenzial ändert sich nichts“

Nach Einschätzung der DZ Bank könnte die jüngst vor allem an den US-Aktienmärkten zu beobachtende Konsolidierung auf kurze Sicht zwar eine moderate Fortsetzung erleben. „Am weltweiten Aufwärtspotenzial bis Jahresende ändert dies jedoch nichts“, erklärt Analyst Sören Hettler. Ohnehin sei die Abwärtsbewegung an den US-Aktienmärkten sehr überschaubar. Angesichts der üppigen Kursgewinne in diesem Jahr erscheine eine Konsolidierung angemessen. Gehe es nach den Erfahrungen der zurückliegenden Jahrzehnte, könne diese Phase insgesamt bis zu acht Wochen anhalten und den S&P 500 in den Bereich um 5.250 Punkte führen. „Dieses Niveau wiederum könnte den Boden für eine erneute Jahresendrally liefern.“

Weber Bank: Stark gelaufene Titel reduzieren

Hannah Thielcke von der Weber Bank rät dazu, breiter zu diversifizieren. Abgesehen von den Kursverlusten in der Tech-Branche zeige sich in einzelnen Branchen auch das schwächere makroökonomische Umfeld in den Unternehmensberichten - insbesondere im Luxusbereich und konjunktursensiblen Autosegment. „Während die Großen ins Straucheln geraten, hatten die Kleinen die beste Zeit des Jahres“, betont Thielcke. Ob es sich dabei um den Beginn eines Triumphzugs oder lediglich um eine Eintagsfliege handle, sei aber noch offen. Das positive globale Konjunkturumfeld, das den Smallcaps erfahrungsgemäß den notwendigen Rückenwind gebe, stehe aktuell eher auf wackligen Beinen. „Es ist angeraten, Aktieninvestments wieder etwas breiter zu streuen und die Gewichtung der bisherigen stark gelaufenen Favoriten zu reduzieren.“

Gewinnwachstum in USA höher

Die Berichtssaison ist in vollem Gange, hierzulande legen diese Woche unter anderem BMW, DHL Group, Merck, Volkswagen und Vonovia ihre Bücher offen, in den USA Microsoft, Meta und Apple. Die Commerzbank erwartet weiterhin eine solide US-Gewinnsaison, trotz einiger Enttäuschungen in der Tech-Branche. Bislang hätten 77 Prozent der S&P 500-Unternehmen die Gewinnerwartungen geschlagen, aber nur 56 Prozent der Stoxx 600-Unternehmen. Das Gewinnwachstum liege in den USA zudem mit 8 Prozent deutlich höher als in Europa mit 1 Prozent. „In Europa schlägt sich vor allem die größere Abhängigkeit vom weiterhin schwachen Exportmarkt China stärker negativ nieder“, erklärt Torsten Weinelt.

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