Börse

Kursrutsch an der Börse: Einmaleffekt oder droht eine weitere Abwärtsbewegung?

Lesezeit: 2 min
13.08.2024 18:32
Nach dem massiven Kursrutsch Anfang August scheinen sich die Aktienmärkte stabilisiert zu haben. Doch die Kurse bleiben weiterhin volatil, und die Investoren zeigen sich nervös. Wie entwickelt sich der Markt? War der jüngste Kursrutsch nur ein vorübergehendes Stimmungstief, oder folgt noch eine weitere Korrektur?
Kursrutsch an der Börse: Einmaleffekt oder droht eine weitere Abwärtsbewegung?
Der DAX an der Börse in Frankfurt: Wie geht es weiter nach dem Kursrutsch Anfang August? (Foto: dpa).
Foto: Boris Roessler

Die Situation an den Aktienmärkten ist weiterhin angespannt. Die zugrunde liegenden Risiken haben sich nicht verändert. Die Konjunktursorgen bestehen fort, sowohl in Deutschland als auch insbesondere in den USA. Selbst wenn der deutsche Aktienmarkt den teils heftigen Kursrutsch rund um den 3. August relativ gut überstanden hat, bleibt die Lage an den Börsen nach Ansicht von Experten angespannt.

Auch wenn sich die Hoffnung auf Zinssenkungen leicht verbessert hat, bedeutet das noch lange nicht, dass die Märkte sich schnell erholen werden.

Börsen: Lage bleibt angespannt – Konjunktursorgen dominieren

Der DAX hat sich zu Beginn dieser Handelswoche zwar leicht erholt, doch zuvor war er auf seinen niedrigsten Stand seit sechs Monaten gefallen – bedingt durch Rezessionsängste in den USA. Experten gehen weiterhin von anhaltenden Schwankungen aus, da der August traditionell eine schwache Börsenphase darstellt, die durch die Urlaubszeit verstärkt wird und zu geringeren Handelsaktivitäten führt. Dadurch könnten sich negative Effekte besonders jetzt noch verstärken. Die Unsicherheit bleibt hoch.

Anleger richten ihren Fokus nun auf die Rezessionssignale aus den USA. Ein zentrales Signal sind dabei die am Donnerstag erwarteten Einzelhandelsumsätze in den USA, da der private Konsum dort als entscheidende Stütze der Wirtschaft gilt. Erwartet wird ein Anstieg im Juli um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Aber auch die Entwicklung des Philadelphia-Fed-Index, des Empire-State-Index sowie die neuen Anträge auf Arbeitslosenhilfe werden genau beobachtet.

Inflation als weiterer Schlüsselfaktor

Der Spielraum für Zinssenkungen bleibt eingeschränkt, denn die Inflation in den USA liegt noch immer über dem angestrebten Ziel der Notenbank von 2 Prozent. Diese Woche werden die Erzeuger- und Verbraucherpreise für Juli veröffentlicht, bei denen Experten eine Teuerungsrate von 2,9 Prozent im Jahresvergleich erwarten.

Sollte dies eintreffen, würde die Inflation auch im Trend weiter sinken. Falls diese Entwicklung anhält, könnte die US-Notenbank ab September Zinssenkungen in Betracht ziehen, so ein Experte der Commerzbank.

Nahost bleibt unsicher, schwache Aussichten in Deutschland

Die unklaren Entwicklungen im Nahen Osten und die anhaltenden Spannungen sind ein weiteres Problem für Anleger. Vergeltungsschläge gegen Israel in Reaktion auf jüngste Entwicklungen sind nicht ausgeschlossen, und auch ein Angriff Irans auf Israel bleibt ein Risiko. Dies könnte Anleger davon abhalten, auch bei den aktuell wieder günstigeren Kursen einzusteigen, so Experten.

Frühindikatoren für die konjunkturellen Erwartungen in Deutschland haben in den vergangenen Monaten nachgegeben. Der Sentix-Index ist zuletzt deutlich gefallen. Vom am Dienstag dieser Woche veröffentlichten ZEW-Index wird ebenfalls ein Rückgang erwartet, so die Meinung der Experten.

Doch es bleibt abzuwarten – es ist Bilanzsaison, und in Deutschland und Europa legen jetzt große Unternehmen ihre Geschäftszahlen vor, darunter auch EON, RWE und Henkel. Auch in der Schweiz wird es spannend mit den Ergebnissen von Walmart und der UBS-Bank. Bisher fielen die Zahlen europäischer Unternehmen recht gut aus, so Anlagestrategen der Deutschen Bank. Die bisher veröffentlichten Zahlen lagen im Durchschnitt 5,7 Prozent über den Markterwartungen, und viele Unternehmen haben ihre Gewinnprognosen angehoben.

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ANG
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