Börse

Wochenausblick Börse Frankfurt: US-Zinsen senken sich, DAX und Gold im Fokus

Lesezeit: 2 min
16.09.2024 14:32  Aktualisiert: 16.09.2024 14:32
Die kommende Woche bringt bedeutende Notenbanksitzungen: Am Mittwoch senkt die US-Notenbank voraussichtlich die Leitzinsen, erstmals seit fünf Jahren. Auch die Bank of England und die Bank of Japan tagen. Der DAX startet bei 18.640 Punkten, leicht im Minus. Trotz der positiven US-Börsenentwicklung könnte es aufgrund von saisonalen Schwächen und Gewinnwarnungen turbulent bleiben. Goldpreise steigen weiter, angetrieben von der Zentralnachfrage und den Aussicht auf niedrigere Zinsen.
Wochenausblick Börse Frankfurt: US-Zinsen senken sich, DAX und Gold im Fokus
Nach sehr schwachem Start in den „Angstmonat“ September sieht es seit vergangenem Donnerstag besser aus. Auch für die dritte September-Woche herrscht Zuversicht. (Foto: iStock.com, Torsten Asmus)
Foto: Torsten Asmus

Es geht weiter mit den Notenbanksitzungen: Am Mittwoch wird die US-Notenbank aller Voraussicht die Leitzinsen senken - das erste Mal seit fünf Jahren. Spekuliert wird nur noch darüber, ob es ein großer oder kleiner Schritt sein wird, also 0,25 oder gleich 0,50 Prozent. Auch die Bank of England und die Bank of Japan tagen diese Woche. Vergangene Woche hatte die EZB die Leitzinsen gesenkt.

Der DAX steht am Montagmorgen bei 18.640 Punkten, allerdings leicht im Minus nach 18.699 Zählern am Freitag zu Handelsschluss. Die Vorgaben aus den USA sind eigentlich gut. Sowohl S&P 500 und Dow Jones als auch Nasdaq hatten am Freitag mit circa 4 und 6 Prozent deutlich zugelegt.

„Die positivere Stimmung an den Aktienmärkten könnte anhalten“, meint Thorsten Weinelt von der Commerzbank. Statistisch gesehen habe die Zinswende dem Leitmarkt USA häufiger neuen Schwung verliehen - aber nur bei Ausbleiben einer Rezession. Allerdings stünden saisonal eher schwächere Wochen bevor, die von Gewinnwarnungen von Unternehmen durchzogen sein könnten. „Dies dürfte neue Allzeithochs kurzfristig erschweren“, meint Weinelt. Zudem bringe der große Verfalltag am Freitag Potenzial für Volatilität.

„Schmaler Grat zwischen Zinssenkungshoffnungen und Wachstumsängsten“

„Auch wenn die Minuszeichen im Angstmonat September noch nicht ganz verschwunden sind, wurden sie zumindest kleiner“, bemerkt Markus Reinwand von der Helaba. Aktien wandelten weiterhin auf einem schmalen Grat zwischen Zinssenkungshoffnungen und Wachstumsängsten. „Weltweit überraschen die Konjunkturdaten noch immer mehrheitlich negativ und führen zu Wachstumssorgen oder gar Rezessionsängsten“, erklärt er. Allerdings lasse der Anteil negativer Konjunkturüberraschungen inzwischen nach. Zudem lägen die Inflationsdaten in der Summe noch leicht unter den Erwartungen. Damit bleibe die Zinssenkungsfantasie erhalten und stützte die Aktienmärkte. „Zinssenkungen sind zwar kein Turbo für den Aktienmarkt, helfen aber in einem ansonsten schwierigen Umfeld.“

„Schwäche bis Ende September“

„Die teilweise kolportierten Trendwendeaussagen oder gar Panikerwartungen haben sich nicht bestätigt“, kommentiert Charttechniker Christof Geyer und spricht von einer „Korrekturbewegung im bestehenden Aufwärtstrend“. Er warnt aber vor Sorglosigkeit. Auch wenn die Indikatoren bereits Kaufsignale generiert hätten, werde die aktuelle Bewegung wohl nicht viel weiter als bis an die Widerstandszone führen. „Die Saisonalitäten zeigen nämlich noch bis Ende September eine Schwäche an“, betont Geyer. Die Zeit bis dahin könne genutzt werden, um Qualitätswerte günstig einzusammeln. „Der Zeitraum ab Anfang Oktober dürfte turbulent werden, die typische Jahresendrally beginnt nämlich bereits Anfang Oktober.“

Goldpreis steigt und steigt

Auffällig sind die immer neuen Hochs für Gold, zuletzt 2.589 US-Dollar. Seit Jahresanfang ergibt das ein Plus von 25 Prozent. Die DZ Bank hat ihre Goldpreisprognose angehoben. Für die immer neuen Hochs sei unter anderem die erhöhte Nachfrage vonseiten der Zentralbanken verantwortlich. Darüber hinaus profitiere Gold als nicht verzinstes Anlagevehikel von den Aussichten auf fallende Leitzinsen und Anleiherenditen. „Langfristig dürfte der Goldpreis die Marke von 2.800 US-Dollar erreichen“, erklärt Analyst Thomas Kulp.

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