Was beinhaltet das Rentenpaket II?
Ziel des Rentenpakets II ist es, das Rentenniveau, also das Verhältnis zwischen Rentenzahlungen und Löhnen, bis 2040 auf mindestens 48 Prozent zu halten. Aktuell ist das nur bis 2025 gesichert. Fällt das Rentenniveau, können die Renten nicht mehr mit den steigenden Löhnen mithalten, was zur Folge hätte, dass zukünftige Rentner finanziell schlechter dastehen.
Ein zentraler Punkt der Reform ist die Einführung eines „Generationenkapitals“. Geplant ist, bis Mitte der 2030er Jahre eine Kapitalmarktanlage von 200 Milliarden Euro zu bilden. Diese soll teilweise durch Schulden finanziert werden, die nicht auf die Schuldenbremse angerechnet werden. Die Zinsen aus dieser Anlage sollen helfen, den Rentenbeitragssatz langfristig stabil zu halten.
Kritik und Gegenvorschläge
Während Heil und Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit der Reform Rentenstabilität und Beitragskontrolle anstreben, gibt es innerhalb der FDP-Fraktion Kritik. Sie befürchtet, dass Beiträge und Steuerzuschüsse zu stark steigen könnten. Der FDP-Abgeordnete Johannes Vogel warnte, eine Stabilisierung der Rente dürfe nicht auf dem Rücken der „arbeitenden Mitte und der jungen Generation“ geschehen.
Aktuell liegt der Rentenbeitragssatz bei 18,6 Prozent. Ohne die Reform könnte er bis 2040 auf 22,3 Prozent ansteigen. Mit den geplanten Maßnahmen soll dieser Anstieg jedoch begrenzt werden.
Warnungen aus verschiedenen Lagern
Nicht nur die Politik, auch zahlreiche Gewerkschaften und Sozialverbände haben sich zu Wort gemeldet. Sie warnen vor einem „Rentensinkflug“, sollte das Rentenpaket nicht umgesetzt werden. Ein breites Bündnis, bestehend unter anderem aus dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), dem Sozialverband VdK und der Volkssolidarität, fordert daher eindringlich die Verabschiedung des Pakets. „Nur ein stabiles Rentenniveau sichert eine auskömmliche Rente“, betonen sie.
Auch die Mehrkosten seien laut dem Bündnis gerecht verteilt. Bei einem steigenden Beitragssatz müssten Rentnerinnen und Rentner durch etwas gedämpfte Rentenanpassungen ebenfalls einen Beitrag leisten.
Anreize für längeres Arbeiten
Neben den finanziellen Aspekten möchte die Regierung auch Anreize schaffen, um den Übergang in die Rente flexibler zu gestalten. Sowohl die SPD als auch die CDU setzen auf freiwillige Modelle, die es Arbeitnehmern ermöglichen, länger im Berufsleben zu bleiben – ohne dabei das gesetzliche Renteneintrittsalter zu erhöhen. Bundesarbeitsminister Heil betont, dass es finanzielle Anreize für diejenigen geben soll, die freiwillig länger arbeiten möchten. CDU-Chef Friedrich Merz unterstützt diese Idee, lehnt jedoch eine Anhebung des Renteneintrittsalters über 67 Jahre hinaus ab.