Vorsorge

Privatinsolvenzen auf Rekordhoch: Besonders Senioren in der Schuldenfalle

Lesezeit: 1 min
04.03.2025 15:28
Steigende Lebenshaltungskosten treiben immer mehr Menschen in die Pleite.
Privatinsolvenzen auf Rekordhoch: Besonders Senioren in der Schuldenfalle
Foto: Alexander Heinl

Die Zahl der Privatpleiten in Deutschland ist im vergangenen Jahr kräftig gestiegen. 99.991 Privatinsolvenzen bedeuteten eine Steigerung von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Hamburger Wirtschaftsauskunftei Crif berichtet.

Inflation als Hauptursache für steigende Insolvenzen

Die Experten sehen darin noch die Auswirkungen der hohen Inflation nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. "Vor allem die stark gestiegenen Energiepreise und höhere Lebensmittelpreise haben in der Summe zu höheren Lebenshaltungskosten geführt. Die finanzielle Situation vieler Privatpersonen in Deutschland bleibt durch die stetig steigenden Kosten angespannt", sagt Crif-Geschäftsführer Frank Schlein.

Ältere Menschen besonders betroffen

Besonders betroffen seien ältere Menschen. In der Altersgruppe ab 61 Jahren ist die Zahl der Insolvenzen mit 10,1 Prozent besonders stark gestiegen. "Bei vielen Betroffenen reichen Einkommen oder Rente nicht mehr aus - in der Folge müssen sie eine Privatinsolvenz anmelden. Die weiterhin hohen Kosten und steigende Mieten werden die Situation verschärfen", warnt der Crif-Chef.

Noch mehr Pleiten erwartet

Im laufenden Jahr sei mit mehr als 100.000 Privatinsolvenzen zu rechnen, denn für finanz- und einkommensschwache Haushalte werde sich die finanzielle Situation voraussichtlich weiter verschärfen, sagt Schlein. Nur die hohe Sparmotivation vieler Bundesbürger verhindere eine noch höhere Pleitenzahl. Bei den Privatinsolvenzen betrug die mittlere Schuldenhöhe 16.500 Euro.

Bremen mit den meisten Privatpleiten

Bremen bleibt auch 2024 das Bundesland mit den anteilig meisten Privatpleiten. In dem Stadtstaat kamen 210 Privatinsolvenzen auf 100.000 Einwohner. Bei einem Bundesschnitt von 119 Fällen gab es die wenigsten Insolvenzen in Bayern (79), Thüringen (90) und Baden-Württemberg (92)

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