DAX erholt sich deutlich seit April-Einbruch
Seit dem Kurseinbruch vom 7. April hat der Dax rund ein Fünftel an Wert zugelegt - vor allem getrieben von der Hoffnung, dass es in der Zolldebatte zwischen US-Präsident Donald Trump und Peking weniger konfrontativ zugehen könnte.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen zog am Freitag um 0,9 Prozent auf 28.159 Zähler an. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es in ähnlichem Umfang nach oben.
Hoffnung auf Fortschritte im Handelsstreit
Im Handelsstreit der USA mit China beharrt US-Präsident Donald Trump auch nach einem Dementi aus Peking darauf, dass beide Seiten verhandeln. Angesprochen auf die Erklärung Pekings, dass es keine Verhandlungen gebe, sagte Trump: "Nun, sie hatten heute Morgen ein Treffen, und wir haben uns mit China getroffen." Zudem berichteten Medien wie der US-Fernsehsender CNN, Peking habe wohl stillschweigend die Vergeltungszölle auf einige in den USA hergestellte Halbleiter zurückgenommen."Die Anleger setzen darauf, dass die positiven Nachrichten im Tarifstreit nicht abreißen", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die Investoren hofften auch auf ein gegenseitiges Fallenlassen aller Zölle zwischen der Europäischen Union und den USA sowie eine expansive deutsche Fiskalpolitik.
Fed könnte Zinsen früher senken
Mit Blick auf die Geldpolitik ließen Mitglieder der US-Notenbank Fed aufhorchen. Sie befürchten wegen Trumps Zollpolitik einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA. Damit könnte die Fed die Leitzinsen früher als aktuell am Markt erwartet senken, um die Wirtschaft zu stützen.
Im Dax gewannen die Aktien des Triebwerksherstellers MTU 4,6 und die des Flugzeugbauers Airbus 2,2 Prozent. Gute Quartalszahlen des Triebwerksherstellers Safran stimmten die Anleger im ganzen Sektor der Luftfahrtindustrie positiv.
Deutsche Telekom unter Druck
Unter den schwächsten Werten im Dax fielen Deutsche Telekom um fast zwei Prozent. Die Tochter T-Mobile US hatte am Vorabend nach US-Börsenschluss Geschäftszahlen für das erste Quartal vorgelegt, die hinsichtlich der Kundenzahl bei Mobilfunk-Laufzeitverträgen enttäuschten. Am Markt hieß es, die Kundenentwicklung überschatte die ansonsten starken Zahlen und einen angehobenen Ausblick. Die Papiere von T-Mobile US gerieten im vorbörslichen US-Handel unter Druck.
Für die Anteilsscheine des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials ging es um 2,3 Prozent nach oben. Frischen Schub brachten die positiv aufgenommen Geschäftszahlen der Wettbewerber Saint-Gobain und Holcim .