Immobilien

Baufinanzierungen boomen trotz Corona

Lesezeit: 2 min
08.04.2021 16:57  Aktualisiert: 08.04.2021 16:57
In der Pandemie hat die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern kräftig angezogen. Viele Menschen legen in Zeiten von Lockdowns und Homeoffice Wert auf ein schönes Zuhause mit mehr Platz. Das treibt die Preise deutlich nach oben. 
Baufinanzierungen boomen trotz Corona
Käufer 2020 im Schnitt 7,4 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr. (Foto: Pixabay)

Die starke Nachfrage nach Immobilien hat den Boom bei Baufinanzierungen im Corona-Krisenjahr 2020 angefacht. Das Neugeschäft der Banken und Sparkassen in Deutschland mit Baukrediten wuchs auf den Rekord von 273 Milliarden Euro nach 263 Milliarden Euro 2019, zeigt eine neue Studie der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft PwC. Demnach betrug der Bestand der an private Haushalte ausgegebenen Baufinanzierungen von Banken und Sparkassen knapp 1,4 Billionen Euro. Im Jahr zuvor hatte der Kreditbestand bei 1,3 Billionen Euro gelegen.

„Trotz steigender Immobilienpreise und der wirtschaftlichen Unsicherheit ist das Interesse von Privatkunden an Immobilien ungebrochen“, sagt Tomas Rederer, Partner und Kreditexperte bei PwC Deutschland. „Die Konditionen für Baufinanzierungen dürften mittelfristig attraktiv bleiben und die Nachfrage weiter anheizen.“

Das seit Jahren gut laufende Geschäft mit Baukrediten bekam 2020 mit der Corona-Pandemie nochmals einen Schub, zeigt das am Donnerstag veröffentlichte Papier. Das Wachstum des Kreditbestands beschleunigte sich demnach auf 6,6 Prozent pro Jahr. Nur im vergangenen Juni habe es wegen des ersten Lockdowns einen Dämpfer gegeben, hieß es. 2019 hatten niedrige Bauzinsen und steigende Immobilienpreise schon für einen Anstieg des Baukreditbestands um 5,7 Prozent gesorgt.

In der Pandemie hat die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern kräftig angezogen. Viele Menschen legen in Zeiten von Lockdowns und Homeoffice Wert auf ein schönes Zuhause mit mehr Platz. Zudem mangelt es an Anlagealternativen und die Zinsen für Baukredite sind niedrig – wenngleich sich die Konditionen zuletzt verschlechterten. Das alles treibt die Immobilienpreise: Käufer von Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäusern mussten 2020 im Schnitt 7,4 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr, so das Statistische Bundesamt.

Viele Wohnungskäufer sichern sich der Studie zufolge die niedrigen Zinsen auf lange Sicht: Die durchschnittliche Laufzeit neuer Baukredite lag demnach erstmals bei mehr als elf Jahren. Da die Immobilienpreise anziehen und nicht jeder entsprechend mehr Eigenkapital aufbringen kann, wächst oft auch das Kreditvolumen.

Banken profitieren von dem Boom: Mit einem Anteil von 43 Prozent am gesamten Bestand blieben Baufinanzierungen 2020 die größte Kreditkategorie. Den Instituten bringen sie inmitten niedriger Zinsen dringend benötigte Einnahmen: Die jährlichen Zinserträge aus Baufinanzierungen stiegen 2020 unterm Strich auf 14,7 Milliarden Euro und bescherten den Geldhäusern schon rund 18 Prozent aller Zinserträge. Über fünf Jahre steht bei diesen Einnahmen aus Baufinanzierungen ein Plus von mehr als 50 Prozent.

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