Geldanlage

Kurseinbruch: Tesla stoppt Bitcoin-Zahlungen

Lesezeit: 2 min
13.05.2021 10:11  Aktualisiert: 13.05.2021 10:11
Tesla hat Zahlungen mit der Kryptowährung Bitcoin wegen Umweltbedenken gestoppt. Musks Tweet ließ den Bitcoin-Preis schlagartig um Tausende Dollar abstürzen.
Kurseinbruch: Tesla stoppt Bitcoin-Zahlungen
Dass sich Elon Musk für den Mars interessiert, ist bekannt. Jetzt will er offenbar auch die Erde retten. (Foto: Pixabay)

Der US-Elektroautobauer Tesla hat Zahlungen mit der Kryptowährung Bitcoin wegen Umweltbedenken angesichts des hohen Stromverbrauchs gestoppt. Der Konzern habe die Entscheidung wegen des rapide ansteigenden Verbrauchs von fossilen Brennstoffen für die Herstellung von und Transaktionen mit Bitcoins getroffen, erklärte Tesla-Chef Elon Musk am 12. Mai bei Twitter. Vor allem, dass viel Kohleenergie dafür genutzt werde, sei bedenklich.

Musks Tweet ließ den Bitcoin-Preis schlagartig um Tausende Dollar abstürzen. Zuletzt lag der Kurs nur noch bei 48 000 Dollar – über 15 Prozent niedriger als vor einem Tag. Allerdings standen Kryptoanlagen im allgemeinen Abwärtstrend an den Börsen zur Wochenmitte schon vor Musks Statement deutlich unter Druck. Nicht nur Bitcoin, auch das Krypto-Meme Dogecoin und andere Cyberdevisen wie Binance Coin und Ripple gaben stark im Kurs nach.

Dabei machte Musk klar, dass er grundsätzlich ein Fürsprecher der Branche bleibt: „Kryptowährung ist auf vielen Ebenen eine gute Idee und wir glauben an eine vielversprechende Zukunft, aber dies kann nicht zu großen Lasten der Umwelt gehen“, hieß es in seinem Statement. Tesla hatte erst im März begonnen, Bitcoins zum Kauf von Elektroautos zu akzeptieren. Zuvor hatte der Konzern eine Investition in Bitcoins für 1,5 Milliarden Dollar bekanntgegeben und der ältesten und bekanntesten Cyberwährung damit einen ordentlichen Schub gegeben.

Mining ist ein Energiefresser

Bitcoin steht wegen des hohen Stromverbrauchs, den das sogenannte Mining – die Herstellung der Währungseinheiten durch energieaufwendige Rechnerprozesse – erfordert, schon lange bei Umweltschützern in der Kritik. Tesla will laut Musk auch keinen Bitcoin-Handel mehr betreiben, so lange die Energiebilanz sich nicht deutlich verbessert hat. Im jüngsten Geschäftsquartal hatte das Unternehmen fast 300 Millionen seiner zuvor gekauften Bitcoins wieder verkauft und daran nach eigenen Angaben rund 100 Millionen verdient.

Die Diskussion um die Umweltbilanz und die Effizienz von Bitcoin ist keineswegs neu und es blieb zunächst unklar, warum Musk das Thema erst jetzt als problematisch einstuft. Viele Kritiker stören sich daran schon lange. Laut dem Bitcoin Energy Consumption Index der Online-Plattform Digiconomist, die sich unter anderem für umweltfreundlichere Krypto-Technologien einsetzt, verbraucht Bitcoin derzeit in etwa so viel elektrische Energie wie die Niederlande. Der CO2-Fußabdruck der Digitalwährung entspreche ungefähr dem Singapurs.

Bitcoin- und Krypto-Anhänger wie Twitter-Chef Jack Dorsey argumentieren damit, dass die Umweltbilanz mit der fortschreitenden Verbreitung von Erneuerbaren Energien langfristig wesentlich besser werden dürfte. Allerdings stehen viele Server-Farmen, die zum Bitcoin-Mining im großen Stil genutzt werden, in Ländern mit relativ geringen Stromkosten wie China oder Kasachstan. Hier stammt die Energie aber häufig aus vergleichsweise umweltschädlichen Quellen wie Kohle. Daran scheint sich nun auch Tesla-Chef Musk stärker zu stören.

Lesen Sie mehr zum Thema

Bitcoin-Konkurrent Ethereum setzt seinen Höhenflug fort

Tappen Sie nicht in die Bitcoin-Steuerfalle

So profitieren Sie von Bitcoin, ohne die Kryptowährung kaufen zu müssen

Hoffnung auf Bitcoin-ETF treibt Kryptowährung Richtung Allzeithoch

Bitcoin: Lohnt sich der Einstieg noch oder ist es zu spät?

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Geldanlage
Geldanlage Finanzen 2025 meistern: 7 einfache Schritte für mehr finanzielle Sicherheit
20.11.2024

Die ständig wachsenden Lebenshaltungskosten – von Miete über Energie bis hin zu Lebensmitteln und Kfz-Versicherungen – setzen viele...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Europas Sparer profitieren: Trade Republic gibt vollen EZB-Zins weiter
19.11.2024

Trade Republic erweitert sein Angebot: Mit der schrittweisen Einführung der Girokontofunktion können Kunden künftig Geld überweisen,...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Altersarmut auf Rekordniveau: Millionen Senioren betroffen
19.11.2024

Altersarmut erreicht ein Rekordniveau: Über 3,2 Millionen Menschen ab 65 Jahren leben mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens....

ANG
Geldanlage
Geldanlage Reichtum erlangen: Fünf Wege, wie Ihr Geld für Sie arbeiten kann
12.11.2024

Reichtum allein durch Arbeit? Das ist selten. Dieser Artikel beleuchtet fünf Wege, wie Wohlstand aufgebaut werden kann – von Erbschaften...

ANG
Börse
Börse Goldpreis verliert nach US-Wahl an Boden - dennoch mehr Goldinvestoren
06.11.2024

Nach den turbulenten Wochen rund um die US-Wahl verzeichnet der Goldpreis am Mittwoch Verluste – das Interesse in Europa an...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Commerzbank bekräftigt in Übernahmekampf Rekordziel
06.11.2024

Im Ringen mit der italienischen Großbank Unicredit will die Commerzbank mit guten Zahlen punkten. Im Sommer ging der Gewinn des...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Altersarmut in Deutschland: Grundsicherung wird zur Belastung
06.11.2024

Die Ampel-Koalition kämpft mit großen Finanzlücken im Haushalt 2025 – besonders bei der Grundsicherung für einkommensschwache Rentner...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Mit ABC den Schmerz bekämpfen – Kongress berät Möglichkeiten
22.10.2024

Viele Menschen leiden unter chronischen Schmerzen, doch es gibt nur wenige Therapiemöglichkeiten. Welche Rolle könnte ABC spielen? Auf...