Börse

Österreichs Finanzaufsicht warnt Anleger vor "Pump and dump"

Lesezeit: 2 min
30.08.2021 12:17  Aktualisiert: 30.08.2021 12:17
Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde warnt vor "Pump and dump", einer Form der Marktmanipulation, bei der Kleinanleger an der Börse regelmäßig viel Geld verlieren.
Österreichs Finanzaufsicht warnt Anleger vor "Pump and dump"
Fragen Sie sich immer, warum Ihnen ein Fremder unaufgefordert Empfehlungen geben sollte, so die Behörde. (Foto: Pixabay)

Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) warnt Kleinanleger in der neuen Ausgabe ihrer Verbraucherinformationsreihe "Reden wir über Geld" vor einer häufigen Form von Marktmanipulation an der Börse. "Pump and dump" ist auch als "Scalping", also Skalpieren der Anleger, bekannt - sie können dadurch sehr viel Geld verlieren.

Bei dieser Form der Marktmanipulation versuchen Manipulanten, durch "heiße Anlagetipps" in Börsebriefen, Spam-Mails oder Social-Media-Kanälen, eine künstliche Nachfrage nach einer Aktie, die einen sehr geringen Wert hat oder in Wirklichkeit ganz und gar wertlos ist, auszulösen und deren Kurs manipulativ in die Höhe zu treiben.

Die Manipulanten selbst haben sich zu niedrigen Kursen damit eingedeckt und werfen die Aktien dann - beim künstlich erzeugten Höchstkurs - auf den Markt, und der Kurs stürzt sofort wieder ins Bodenlose. Die Anleger, die sich durch die "heißen Anlagetipps" täuschen ließen und gekauft haben, bleiben auf den in Wahrheit wertlosen Wertpapieren sitzen und müssen große Verluste hinnehmen.

"Pump and dump" findet häufig in weniger liquiden Wertpapieren statt, etwa auch bei Kryptowährungen. Gehandelt werden diese meist auf sogenannten Multilateral Trading Facilities (MTF). Da das börsennotierte Aktienvolumen relativ klein und die ordnungsgemäße Handelsaktivität gering ist, bedarf es nur weniger neuer Investoren, um den Preis und das gehandelte Volumen nach oben zu treiben.

Die Behörde gibt unter anderem die folgenden Hinweise, wie Kleinanleger sich vor "Pump and Dump" schützen können und wie man erkennen kann, ob Aktienempfehlungen seriös sind:

  1. Prüfen Sie Wertpapiere die Ihnen in marktschreierischer Weise zum Kauf empfohlen werden besonders gründlich. Fragen Sie sich immer, warum Ihnen ein Fremder unaufgefordert Empfehlungen geben sollte.
  2. Beachten Sie: Ein hoher Ertrag geht auch immer mit einem sehr hohen Risiko einher. Seien Sie daher bei hohen Renditeversprechungen vorsichtig.
  3. Holen Sie Informationen zum betreffenden Unternehmen ein. Ist das Unternehmen tatsächlich operativ tätig? Wie ist die Unternehmenshistorie? Wo befindet sich der Sitz des Unternehmens? Wirkt dessen Webauftritt seriös?
  4. Finden Sie heraus, wo die Aktie gehandelt wird!

Weitere Informationen darüber wie sich Kleinanleger schützen können, und was sie tun können falls sie Opfer einer Marktmanipulation wurden sind in der neuen Ausgabe der Verbraucherinformationsreihe "Reden wir über Geld" nachzulesen.

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