Börse

Börsenreport: Vorsichtige Hoffnung im Ukraine-Krieg treibt Dax an

Lesezeit: 2 min
14.03.2022 16:35  Aktualisiert: 14.03.2022 16:35
Der Dax hat sich etwas erholt. Gefragt waren Bank-Titel; die früheren Corona-Gewinner sind jetzt die wenigen Verlierer im Leitindex.
Börsenreport: Vorsichtige Hoffnung im Ukraine-Krieg treibt Dax an
Im Börsenreport lesen Sie die wichtigsten Meldungen aus dem Markt. (Foto: iStock.com/undefined undefined)
Foto: undefined undefined

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Montag optimistisch geblieben und haben weiter auf Fortschritte in den Verhandlungen um Frieden in der Ukraine gesetzt. Der Dax übersprang mehrfach die Hürde von 14.000 Punkten. Zuletzt jedoch bröckelten die Gewinne etwas ab, sodass der Leitindex am Nachmittag nur noch um 2,20 Prozent auf 13.929,15 Zähler zulegte.

Damit knüpfte er dennoch an eine starke Vorwoche an, in der er zunächst jedoch infolge des Krieges unter die Marke von 12.500 Punkten abgesackt war. In der vagen Hoffnung auf baldigen Frieden bringende Gespräche hatte sich der Dax dann vom Wochentief um rund zehn Prozent erholt.

Terminkontrakte laufen aus

„Die Stimmung an den europäischen Aktien- und Finanzmärkten bleibt vorerst weiter vorsichtig hoffnungsvoll“, sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von Comdirect. Zudem könnte der große Verfall an den Terminbörsen an diesem Freitag bereits seine Schatten vorauswerfen. Dann laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes aus und können im Voraus bereits für stärkere Ausschläge von Aktien oder Indizes sorgen. Ob sich die Gewinne im deutschen Handel an diesem Tag jedoch halten, dürfte vor allem vom Börsenverlauf an der Wall Street abhängen, erwartet er.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Montag um 1,69 Prozent auf 30.465,28 Punkte und auch der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, legte um 1,7 Prozent zu. In den USA, die bereits auf Sommerzeit umgestellt haben, gewann der Dow Jones Industrial zum Handelsstart 0,5 Prozent.

Während die Kämpfe in der Ukraine mit aller Härte weitergingen und die Einschläge von russischer Seite der Nato-Grenze in Polen bereits sehr nahe gekommen sind, fand die vierte Verhandlungsrunde zwischen Moskau und der Ukraine erstmals per Video-Schalte statt. In den vergangenen Tagen wurde bereits in Arbeitsgruppen diskutiert, doch bislang ohne Durchbruch. Beide Seiten hätten ihre Positionen ausgetauscht, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter. Die Kommunikation sei aber schwierig.

Hierzulande standen abseits des Ukraine-Kriegs einige Unternehmen mit Zahlen im Blick. Der Geschäftsbericht und Ausblick des größten europäischen Autobauers Volkswagen gaben dem zuletzt heftig gebeutelten Sektor europaweit Auftrieb. VW selbst stiegen im Dax um 4,5 Prozent. Der Autobauer habe trotz diverser Probleme stark abgeschnitten, die Erwartungen weit übertroffen und einen „sehr soliden“ Ausblick gegeben, lobte etwa JPMorgan-Analyst Jose Asumendi.

Gewinner und Verlierer

Auch Banken waren europaweit gefragt: Deutsche Bank und Commerzbank zogen um jeweils etwas mehr als 5 Prozent an.

Unter den wenigen Verlierern fanden sich erneut die einstigen Corona-Gewinner: der Kochboxenversender Hellofresh und der Essenslieferant Delivery Hero, die um 4,3 und um 5,8 Prozent nachgaben.

Die Talanx-Papiere kletterten im MDax nach der Vorlagen von Zahlen und Beibehaltung des Ausblicks des Versicherers um 3,5 Prozent. Die eher vorsichtigen Jahresziele des Finanzdienstleisters Hypoport indes drückten dessen Aktie um 4,4 Prozent.

Der Euro kostete am Nachmittag 1,0945 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0990 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt steig die Umlaufrendite von 0,12 Prozent am Freitag auf 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,47 Prozent auf 140,39 Punkte. Der Bund-Future (Juni-Kontrakt) fiel um 0,82 Prozent auf 161,70 Punkte

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Vorsorge
Vorsorge Rentenerhöhung ab Juli: 3,74 % mehr für über 21 Mio. Bezieher
06.05.2025

Gut 21 Mio. Rentnerinnen und Rentner in Deutschland bekommen ab dem 1. Juli 2025 höhere Bezüge: Die Pensionen werden um 3,74 Prozent...

ANG
Immobilien
Immobilien ImmoScout24-Mutter profitiert weiter vom Wohnraumboom
06.05.2025

Scout24 hat im ersten Quartal erneut von der hohen Nachfrage nach Wohnimmobilien profitiert: Der Umsatz stieg um 16 % auf knapp 158 Mio....

ANG
Geldanlage
Geldanlage Letzte Zuflucht Gold: Das Ende der Dollar-Dominanz?
29.04.2025

Das Vertrauen in den US-Dollar bröckelt – und Gold erlebt eine neue Blüte. Inmitten wachsender Zweifel an der Stabilität von...

ANG
Immobilien
Immobilien Haus am Meer: Diese Küstenorte bieten noch Chancen
29.04.2025

Die Immobilienpreise an der deutschen Nord- und Ostseeküste ziehen vielerorts wieder an. Ein Haus auf Sylt oder Norderney dürften sich...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Krankenkassen: Für Reformen nicht auf Kommission warten
28.04.2025

Die gesetzlichen Krankenkassen fordern von der künftigen Bundesregierung umgehende Maßnahmen gegen steigende Sozialbeiträge. Der...

ANG
Börse
Börse DAX-Ausblick: Hält die Erholung an?
28.04.2025

Der weltweite Zollstreit dürfte auch in der kommenden Woche das Geschehen am deutschen Aktienmarkt prägen. "Aktuell ist alles an der...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Geldvermögen auf Rekordniveau – aber ungleich verteilt
28.04.2025

Zum Jahresende 2024 erreichte das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland laut Bundesbank rund 9.050 Milliarden Euro, ein...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Fast die Hälfte für den Staat – und was bleibt für deine Rente?
28.04.2025

Die sogenannte Staatsquote gibt an, wie viel Geld der Staat im Verhältnis zur gesamten Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt, kurz...