Dieser Tage dreht sich alles um Gas, Energieumlagen und ständig steigende Preise. Wie schön es da doch wäre, selbst von dieser Entwicklung zu profitieren. An der Börse funktioniert dies oftmals. Voraussetzung dafür ist jedoch eine probate Strategie und manchmal auch ein wenig Glück. Hoch im Fokus stehen derzeit verständlicherweise die Anteilsscheine der Versorger. Doch hinter den Kulissen tummeln sich einige Firmen, die definitiv einen Blick wert sind, wenngleich sie bislang eher ein Schattendasein fristen. Wir haben Ihnen nachfolgend vielversprechende Kandidaten zusammengestellt, die über ungewöhnliches Potenzial verfügen könnten. Selbstverständlich gibt es dafür jedoch keine Garantie.
EOG Resources: Mit einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung der Dividende seit 2011 um überragende 20,04% sowie einem erwarteten KGV von preiswerten 6,77 erscheint die Aktie des texanischen Erdöl-Unternehmens auf den ersten Blick mindestens attraktiv. Sieht man sich dann allerdings weitere Kennzahlen wie etwa die jüngste Eigenkapitalrendite mit 25,6% sowie die Gewinnmarge von 21,6% an, wird der anfängliche Eindruck nur bestätigt. Auch der Kursanstieg um 20% während der vergangenen fünf Jahre darf als moderat angesehen werden, sodass die Rede von einer Überhitzung eher übertrieben wäre.
Pioneer Natural Resources: Mit einem derzeitigen Kursniveau von mehr als 200 US-Dollar steht dieser Titel bereits ziemlich hoch. Kein Wunder, legte er in den letzten Jahren doch immerhin um über 60,6% zu. Dass es so kam, war allerdings keine große Überraschung. Immerhin schaffte es der Erdöl-Experte seit 2021, seinen Umsatz, den Gewinn und auch den Free-Cashflow um rund 100% zu steigern. Angesichts dieser Tatsachen ist das zu erwartende KGV von gerade einmal 6,49 definitiv nicht zu teuer. Übereifrig sollte man bei Pioneer Natural Resources trotzdem nicht werden. Experten warnen schon jetzt, dass die Geschäfte künftig wieder abflauen könnten.
Enbridge: Die Kanadier sind sicherlich ein zweischneidiges Schwert. Einerseits konnte die Gewinnmarge jüngst auf über 16% erhöht werden. Und auch die um durchschnittlich 15,54% pro anno seit dem Jahr 2011 gewachsenen Gewinne sind beeindruckend. Auf der anderen Seite steht eine besorgniserregende Bilanz in Zusammenspiel mit unzureichenden Kapitalrenditen sowie einem mauen Free-Cashflow. Wer sich folglich dennoch für ein Investment bei Enbridge entscheiden sollte, muss im Vornherein die Vor- und Nachteile gut gegeneinander abwägen.
Oriental Energy: Dividenden sind vorhanden, Gewinne auch. Beide konnten in den letzten zehn Jahren ordentliche Wachstumsraten von 36,03% beziehungsweise sogar 38,94% pro anno hinlegen. Das KGV scheint mit einem Wert von 6,29 ebenfalls fair zu sein. Aber Achtung. Bekanntermaßen ist nicht alles Gold was glänzt. So sank zuletzt die ohnehin schon magere Gewinnmarge weiter ab und erreicht derzeit nur noch ein Niveau von schwachen 3,4%. Auch die Schulden sind vergleichsweise hoch und können durch den operativen Cashflow allein nicht gedeckt werden.
Petronet: Dieses in Indien operierende Unternehmen beschäftigt sich vor allem mit Flüssiggas und erzielt damit durchaus beträchtliche Erfolge. Vor allem die Gewinne steigen seit dem letzten Jahr nahezu sprunghaft an. Ferner überzeugt Petronet mit einer Gesamtkapitalrendite in Höhe von satten 17,8%, die damit wesentlich höher als die der Peer Group ist. Bei den Margen sowie den Dividenden besteht dagegen noch etwas Verbesserungsbedarf. Das KGV ist mit 9,38 als gewöhnlich einzustufen.
Neste: Im Branchenvergleich punktet der finnische Konzern insbesondere durch seine Gesamtkapitalrendite, die aktuell bei 14,6% liegt. Erwähnenswert sind zudem die Gewinne, die über die vergangenen fünf Jahre um durchschnittlich 15% pro anno zulegen konnten. Nicht zu vergessen sind dabei die Dividenden, die in der zurückliegenden Dekade ebenfalls teils zweistellige Zuwachsraten verzeichneten. Ein kleines Manko gibt es trotzdem. Der Kursanstieg der letzten fünf Jahre beläuft sich inzwischen auf 260% - viele haben die tollen Kennziffern von Neste also schon mitbekommen.
Zum Abschluss noch einmal der wichtige Hinweis, dass die vorgestellten Unternehmen lediglich als Vorschläge, keinesfalls aber als Anlageberatung aufgefasst werden sollten. Vor einem tatsächlichen Investment sind eigene Analysen unerlässlich.