Nirgends sonst werden Tag für Tag ähnliche Summen verschoben wie an den globalen Kapitalmärkten. Hier wird vielfach nicht in Millionen, sondern in Milliarden und manchmal sogar darüber hinausgedacht. Wo viel Geld im Spiel ist, sind allerdings erfahrungsgemäß auch die Betrüger nicht weit. Vor allem mit der zunehmenden Verlagerung von Handelsaktivitäten in den virtuellen Raum haben sich auch Kriminelle ausgebreitet und versuchen dort mit teils äußerst perfiden Maschen an das Geld der Investoren zu gelangen. Mal mit mehr Glück, mal mit weniger. Um den Gaunern jedoch das Handwerk legen zu können, braucht es auch aufgeklärte Verbraucher. Dieser Artikel soll deshalb einen kleinen Überblick über vielfach angewandte Betrugsmaschen im Kapitalmarktumfeld generieren.
Vielfältige Infos bei den Aufsichtsbehörden
Wie aktuell und umfangreich das Problem von Betrugsfällen an der Börse tatsächlich ist, bezeugen die zuhauf auffindbaren Artikel von Regulierungsbehörden wie der BaFin bezüglich dieser Thematik. Unter anderem dort können sich Anleger qualifizierte Infos einholen. Dennoch bleibt es in einigen Fällen schwer, seriöse von unseriösen Angeboten zu differenzieren, nicht zuletzt deshalb, weil auch die Gegenseite einen immer professionelleren Umgang pflegt und dadurch nicht sofort als Betrüger identifiziert werden kann.
Hellhörig werden sollten Investoren allerdings bei folgenden exemplarischen Situationen, die bei der BaFin geschildert und in der Praxis ungefähr auf diese Weise ablaufen könnten.
- Eine Rentnerin erhält ungewollt einen Anruf von einem vermeintlichen Finanzberater, der ihr eine einmalige Chance anbietet. Diese beinhaltet eine sofortige Investition in ein oftmals nicht näher genanntes Projekt, das jedoch unmittelbar eine überdurchschnittlich gute Verzinsung des Kapitals verspricht.
- Eine Studentin wird durch einen täuschend echt aussehenden Link auf die Website einer Bank geführt und dort aufgefordert, Ihren Zugang zum Online-Banking zu aktualisieren.
- Einem Arbeitssuchenden wird im Internet ein lukratives Jobangebot als Finanzagent im Treuhandservice angeboten.
Natürlich sind diese hier genannten Fälle nur Fiktion, die dahinter stehenden Probleme allerdings real und so oder so ähnlich bereits in der Praxis aufgetreten.
Was aber sind nun konkrete Warnzeichen? Wann sollte man misstrauisch werden? Wir zeigen es Ihnen hier anhand der wichtigsten Punkte.
1. Ungebetene Anrufe
Wer kennt sie nicht, die unliebsamen Werbeanrufe, die in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen auftreten? Meist kann man das Gegenüber schnell wieder abwimmeln. Das gelingt jedoch nicht immer. Vor allem gilt das, wenn das andere Ende der Leitung einen vermeintlich vertrauenswürdigen Eindruck erweckt. Es gibt allerdings eine ganz zentrale Sache, die bedacht werden muss.
So sind diese unerwarteten und unaufgeforderten Anrufe – im Englischen auch Cold Calls genannt - für Wertpapierunternehmen und Finanzdienstleister im Allgemeinen schlichtweg untersagt. Wer dennoch ohne ersichtlichen Grund bei den Verbrauchern durchruft, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an deren Erfolg, sondern ausschließlich am eigenen Profit interessiert. Am besten ist es also – auch wenn es manchem zunächst unangenehm und unfreundlich erscheinen mag – bei solchen Anrufen ohne Weiteres aufzulegen.
2. Kritisch bleiben
Ihr Lieblingssänger wirbt ebenfalls auf echt aussehenden Websites oder in den sozialen Netzwerken für eine bestimmte Geldanlage. Dann muss das doch echt sein, oder? Falsch gedacht. Leider bedienen sich Kriminelle immer häufiger an Persönlichkeiten für groteske Zwecke, ohne dass letztere überhaupt davon wissen. Dabei handelt es sich dann nicht selten um den neuesten beziehungsweise heißesten Anlagetipp in eine bislang unentdeckte Branche. Spätestens hier sollte dann jedoch der gesunde Menschenverstand einsetzen. Viel Geld ohne eine echte Gegenleistung bleibt dann in den allermeisten Fällen doch eine reine Illusion. Seien Sie darüber hinaus ebenfalls äußerst vorsichtig, wenn bei Investments Renditen weit über dem gewöhnlichen Marktniveau versprochen werden.
Das kurze Fazit am Ende
Wie Sie sich bereits denken können, sind die zwei bis hierher angesprochenen Punkte nur die Spitze des Eisbergs. In der Praxis sind noch einige weitere Aspekte zu beachten, um die Betrugsmaschen identifizieren zu können. Das allerdings soll Gegenstand eines weiteren Artikels zu diesem Thema sein.