Aktien als langfristige Geldanlage sind vielen Bürgern einer Umfrage zufolge nach wie vor zu unsicher und zu kompliziert. Frauen stehen der Börse dabei noch wesentlich skeptischer gegenüber als Männer. Das hat die am Donnerstag veröffentlichte Befragung von 3891 Berufstätigen durch das Umfrageinstitut YouGov ergeben, Auftraggeber war die HDI Lebensversicherung in Köln.
Demnach glauben 54 Prozent der Männer, aber nur 37 Prozent der Frauen, dass sich Aktien für den Aufbau der Altersvorsorge eignen. Geschlechterübergreifend ist 39 Prozent die Geldanlage in Aktien zu riskant, 40 Prozent zu kompliziert.
Gleichzeitig erklärte allerdings nur ein gutes Viertel (26 Prozent), dass sie die Geldanlage in Aktien für sich selbst grundsätzlich ablehnen, eine Mehrheit von 53 Prozent ist in dieser Hinsicht offen. Und 57 Prozent denken, dass Aktien langfristig rentabler sind als Sparkonten und festverzinsliche Papiere. Die Demoskopen befragten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Juni und Juli.
„Unsere Befragung fördert einen eklatanten Widerspruch zu Tage“, sagte dazu Fabian von Löbbecke, Vorstandsmitglied der HDI Lebensversicherung. „Die Mehrheit der Berufstätigen erkennt die Vorzüge der Aktienanlage für den Aufbau der Altersvorsorge. Doch 40 Prozent schrecken aus Furcht oder Unsicherheit dennoch davor zurück.“ Aufklärung erscheine daher dringend nötig.
Überlieferter Lehrsatz an der Börse und in der Finanzbranche ist, dass Aktien sich langfristig immer rentieren. «Langfristig» umfasst einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten und kann zwischenzeitliche Einbrüche beinhalten, wie im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte im Zuge von Dotcom-Krise, internationaler Finanzkrise und Corona-Pandemie mehrfach eingetreten.
Als sicherste Geldanlage für die Altersvorsorge gilt laut Umfrage für 47 Prozent das Eigenheim, Aktien und Fonds folgten an zweiter Stelle mit 25 Prozent Zustimmung.