Vorsorge

Weniger Privatinsolvenzen nach Ausnahmejahr

Lesezeit: 1 min
01.03.2023 19:03
Hohe Verbraucherpreise bringen immer mehr Bürger in Bedrängnis. Wer sich überschuldet, muss irgendwann Privatinsolvenz anmelden. Die Zahlen bleiben trotz kurzfristiger Erholung hoch.
Weniger Privatinsolvenzen nach Ausnahmejahr
Zwischendurch eine positive Meldung: Die Zahl der Privatinsolvenzen geht zurück. (Foto: Pixabay)

Die Zahl der Privatpleiten in Deutschland ist im vergangenen Jahr wieder gesunken. Nach einem sprunghaften Anstieg im Jahr 2021 verzeichnete die Hamburger Wirtschaftsauskunftei Crif nun 96 321 Fälle privater Insolvenzen. Das waren 11,7 Prozent weniger als im Jahr 2021, das vom Sondereffekt einer Gesetzänderung geprägt war. Für das laufende Jahr rechnen die Experten angesichts der hohen Inflation mit erheblichen Problemen bei einkommensschwachen Haushalten und in der Folge erneut mit bis zu 100 000 Privatinsolvenzen.

Die Wirtschaft befinde sich weiterhin im Krisenmodus, erklärte Crif-Geschäftsführer Frank Schlein am Mittwoch. „Durch die weiter steigenden Kosten ist eine Verschuldungswelle in Deutschland möglich. Wenn die Kosten stark steigen, wird es für Personen, die schon bislang am Existenzminimum leben, schwierig.“ Bei vielen seien auch die finanziellen Reserven nach der Corona-Zeit aufgebraucht.

2021 hatten sich die Zahlen zum Vorjahr nach zehn Jahren mit zurückgehenden Werten nahezu verdoppelt, weil viele Schuldner die Insolvenzrechtsreform abgewartet haben. Sie hat dazu geführt, dass Verbraucher nach drei statt nach vorher weitgehend üblichen sechs Jahren von ihren Restschulden befreit werden können. Die Verkürzung galt rückwirkend ab 1. Oktober 2020.

Die Fallzahlen aus dem vergangenen Jahr übertreffen aber weiterhin das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 um 10,8 Prozent. Im Vergleich zu 2021 gingen sie nun aber in allen Bundesländern zurück. Trotz des bundesweit stärksten Rückgangs um mehr als 23 Prozent blieb Bremen das Bundesland mit den anteilig meisten Privatpleiten. In dem Stadtstaat kamen 188 Privatinsolvenzen auf 100 000 Einwohner. Bei einem Bundesschnitt von 116 Fällen gab es die wenigsten Insolvenzen in Bayern (74), Baden-Württemberg (83) und Thüringen (97).

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Geldanlage
Geldanlage Börse Frankfurt-News: ETFs: Jetzt "America first"
01.07.2025

Lieber europäische als US-amerikanische Aktien? Das ist vorbei. Im Moment kommen US-Werte besser an. Außerdem bleiben Rüstungs-ETFs...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Experten fordern: Ältere Menschen besser vor Hitze schützen
01.07.2025

Ältere Menschen sind bei starker Hitze besonders gefährdet. Beim Schutz dieser Gruppe hat Deutschland einer Analyse zufolge deutlichen...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Koste

ANG
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
30.06.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

ANG
Börse
Börse Northvolt-Insolvenz: Staatliche Förderung im Fokus des Haushaltsausschusses
24.06.2025

Die Insolvenz des schwedischen Batterieherstellers Northvolt hat nun auch politische Konsequenzen auf Bundesebene: Am Mittwoch befasst sich...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
24.06.2025

Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse ran: Guthaben von inaktiven Konten sollen dem Staat zugeschlagen werden, um einen Fonds...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Neuer Tarifvertrag stärkt Altersvorsorge für Filmschaffende
23.06.2025

Nach jahrelangen Verhandlungen wurde nun ein entscheidender Fortschritt erzielt: Die Gewerkschaft Verdi, die Schauspielergewerkschaft BFFS...

ANG
Geldanlage
Geldanlage 10.000 Euro investieren: Wie man mit Strategie ein stabiles Anlageportfolio aufbaut
17.06.2025

Mit 10.000 Euro Vermögen starten? Experten raten zu Diversifikation, ETF-Strategien, Anleihen und Zukunftsthemen wie KI, Verteidigung,...