Immobilien

So vermeiden Sie die Zinsfalle bei der Immobilien-Finanzierung

Lesezeit: 1 min
15.02.2021 18:37
Die Kreditzinsen sind historisch niedrig. Doch hier liegt ein Risiko, wenn nicht auf die richtige Tilgung geachtet wird.
So vermeiden Sie die Zinsfalle bei der Immobilien-Finanzierung
Die Höhe der Tilgung ist bei niedrigen Zinsen besonders wichtig. (Foto: Pixabay)

Bauherren und Immobilienkäufer profitieren von historisch niedrigen Kreditzinsen. Genau darin liegt bei Annuitätendarlehen aber auch ein Risiko, das vielen nicht bewusst ist: Je niedriger die Zinsen sind, desto länger dauert bei gleicher Anfangstilgung die Entschuldung, erklärt die LBS Bayern.

Wer eine Immobilie finanziert, bezahlt in der Regel eine feste monatliche Rate, mit der neben den fälligen Zinsen auch ein Teil des Kredits zurückgezahlt wird, die sogenannte Tilgung. Diese wird meist in Prozent der Darlehenssumme angegeben. Was oft nicht beachtet wird: Dieser Prozentsatz bezieht sich auf die anfängliche Tilgung. Mit jeder Rate sinkt der Teil der Zahlung, der für die Zinsen aufgebracht wird. Und es steigt der Anteil für die Tilgung. Allerdings wirkt sich dieser Effekt bei niedrigen Zinsen wie zurzeit viel weniger aus als bei höheren Zinsen wie in den vergangenen Jahrzehnten. Die Folge: Schuldner benötigen bei gleicher prozentualer Anfangstilgung wesentlich mehr Zeit, um schuldenfrei zu werden und müssen nach Ablauf der Sollzinsbindung für eine höhere Restschuld einen neuen – unter Umständen höheren – Zinssatz vereinbaren.

Wer ein Darlehen über 200.000 Euro aufnimmt mit einer jährlichen Anfangstilgung von zwei Prozent, benötigt bei einem Zinssatz von drei Prozent 30 Jahre und sieben Monate, bis er schuldenfrei ist. Bei einem Zinssatz von nur 1,5 Prozent benötigt er bei gleicher Tilgung mehr als 37 Jahre. Da bei niedrigeren Zinsen die monatliche Belastung deutlich geringer ist, sollte dieser Spielraum zu höheren Tilgungssätzen genutzt werden, empfiehlt die LBS Bayern. Nur so kann eine schnelle und günstige Rückzahlung des Darlehens erreicht werden und das Risiko einer steigenden Belastung nach Ablauf der Sollzinsbindung reduziert werden.

Die derzeit historisch niedrigen Zinsen bieten erheblichen Spielraum zu höheren Tilgungen: Wer vor zehn Jahren bei einem Zinssatz von 4,5 Prozent 200.000 Euro Darlehen beansprucht hat, musste allein für die Zinsen im ersten Monat 750 Euro veranschlagen. Bei einem Zinssatz von 1,5 Prozent liegt der Zinsaufwand für die 200.000 Euro Darlehen anfangs nur bei 250 Euro.

Grundsätzlich gilt: Je länger eine Immobilienfinanzierung dauert, desto größer wird das Risiko, bei einer Anschlussfinanzierung durch steigende Zinsen unter Druck zu geraten. Deshalb rät die Bayerische Landesbausparkasse Immobilienfinanzierern dazu, eine möglichst lange Sollzinsbindung zu vereinbaren. Wird ein Bausparvertrag in die Finanzierung eingebunden, lassen sich die Zinsen bis zur letzten Rate sichern – unabhängig von der Entwicklung am Kapitalmarkt.

Lesen Sie hier mehr zum Thema

So erfüllt sich Ihr Traum vom Eigenheim

Das sind die 7 größten Fehler beim Hauskauf

Miete oder Kauf: Was lohnt sich wo?

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Vorsorge
Vorsorge Ärzte fordern: Bis zu 100 Euro Strafe für Terminschwänzer
01.04.2025

Für gesetzlich Versicherte ist es mitunter sehr schwer, einen Facharzttermin zu bekommen. Manche hingegen nehmen gebuchte Termine nicht...

ANG
Börse
Börse Aktien Europa Schluss: Verluste vor Ankündigung neuer US-Zölle
01.04.2025

Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Montag weiter nachgegeben.

ANG
Vorsorge
Vorsorge Zahl der Empfänger staatlicher Grundsicherung steigt
28.03.2025

Immer mehr Menschen in Deutschland beziehen Grundsicherung. Besonders im Alter steigt der Bedarf.

ANG
Börse
Börse Wall Street weiter volatil: Unsicherheit an den US-Börsen hält an
26.03.2025

Die US-Börsen bleiben in Bewegung. Während sich der Dow Jones Industrial, der S&P 500 und der Nasdaq 100 nur minimal veränderten,...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Zu teuer oder überfällig? - Ausweitung der Mütterrente umstritten
21.03.2025

Die von Union und SPD geplante Ausweitung der Mütterrente bleibt umstritten.

ANG
Vorsorge
Vorsorge Bonus sichern: Krankenkassen zahlen für Ihre Gesundheit – aber nur bis 31. März!
20.03.2025

Viele Versicherte wissen es nicht: Wer regelmäßig Sport treibt, zur Vorsorge geht oder sich impfen lässt, kann von der Krankenkasse eine...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Betongold fürs Alter: Welche Immobilien-Modelle sich wirklich lohnen
18.03.2025

Immobilien als Altersvorsorge – eine sichere Bank oder riskantes Investment?