Der deutsche Leitindex hat zum Wochenstart erst einmal stark verloren und ist weit unter 13.000 Punkte gesunken. Die Gründe liegen auf der Hand: Denn die Lage in der Ukraine ist eskaliert und gleichzeitig sind die Ölpreise immer weiter gestiegen. In der Spitze hat der Dax sogar 3,5 Prozent eingebüßt und landete damit auf einem Niveau von 12.636 Zählern. Dies war der niedrigste Wert seit dem November 2020. Logischerweise entwickeln sich hingegen die Rüstungsaktien sehr stark.
Besonders wichtig ist der Hersteller Rheinmetall, der unter anderem Waffen und Munition produziert. Der Kurs hat seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine vor anderthalb Wochen fast 60 Prozent auf 153,40 Euro gewonnen. Der Ausbruch des Konfliktes hat der Aktie, die sowieso seit Jahren schon wächst, noch einmal einen weiteren Schub gegeben. In den vergangenen zwölf Monaten hatte es bereits eine Steigerung von 80 Prozent gegeben. Über drei Jahre hinweg hatte die Erhöhung 54 Prozent betragen.
Die Anleger freuen sich nach wie vor darüber, dass der Vorstand für das abgelaufene Jahr 3,30 Euro je Aktie ausschütten will. Für 2020 hatte es zwei Euro je Anteilsschein gegeben. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt, das die Erwartungen des Kapitalmarktes übertroffen hat. Darüber hinaus profitiert die Aktie weiterhin von der Ankündigung der Bundesregierung, für die deutsche Armee zusätzlich hundert Milliarden Euro bereitzustellen.
Ein wichtiges Datum für die Anleger, die sich für Rheinmetall interessieren, ist der 17. März. Dann wird das Management die Ergebnisse für das abgelaufene Quartal präsentieren, das am 31. Dezember 2021 zu Ende gegangen ist. Die Analysten rechnen mit einem Gewinn je Aktie von 3,91 Euro. Zwölf Monate zuvor hatte das Plus noch bei 3,83 Euro gelegen. Für 2022 wird es wohl einen Gewinn von 9,90 Euro geben, glauben die Fachleute. Im vergangenen Jahr hat das Volumen noch 8,01 Euro gelegen.
Deutscher Radar-Hersteller legt 70 Prozent zu
Ebenso geht der Kurs von Hensoldt – einem Hersteller von Radarsystemen – durch die Decke. Die Aktie hat seit Beginn des Krieges in der Ukraine vor anderthalb Wochen 73 Prozent auf 23,20 Euro gewonnen. Ähnlich war die Entwicklung in den vergangenen zwölf Monaten, als die Anleger ein Wachstum von 75 Prozent beobachten haben. In den vergangenen drei Jahren verdoppelte sich sogar der Wert der Aktie. Die Analysten rechnen für 2022 mit einem Plus je Anteilsschein von 1,30 Euro. 2023 dürfte sich der Gewinn sogar auf 1,51 Euro erhöhen. Die Dividende hat 2021 bei 0,13 Euro je Aktie gelegen. Für 2022 rechnen die Fachleute mit einem Plus von 0,29 Euro je Anteilsschein.
Der Produzent stützt sich auf Zahlen aus dem vergangenen Jahr, die die eigenen Ziele übertroffen haben. So hat sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro erhöht. Die Informationen darüber hatte das Management den Anlegern bereits am 23. Februar erteilt – also einen Tag vor Ausbruch des Krieges. „2021 war ein weiteres sehr erfolgreiches Finanzjahr gewesen“, hatte CEO Thomas Müller gesagt.
Aus europäischer Sicht ist zudem das Papier des Industrieunternehmens Airbus besonders wichtig, das sich auf der Liste der größten Rüstungskonzerne der Welt auf dem 7. Platz befindet. Der Hersteller generiert pro Jahr 17 Prozent seines Umsatzes oder einen zweistelligen Milliarden-Euro-Betrag mit Rüstungsgütern. Die Aktie notiert derzeit bei Werten um 93 Euro. Langfristig hat der Kurs verloren: In den vergangenen zwölf Monaten hat es einen Verlust von sieben Prozent gegeben. In den vergangenen drei Jahren büßte das Papier 18 Prozent ein. Der Gewinn je Aktie lag 2021 bei 4,24 Euro. Die Analysten rechnen damit, dass das Plus im laufenden Jahr 5,21 Euro je Anteilsschein liegen wird. 2023 dürfte das Volumen wohl 6,88 Euro betragen.
Schäffler und Continental präsentieren Viertquartalszahlen
Darüber hinaus warten die Anleger in der laufenden Woche auf die Ergebnisse des Autozulieferers Schäffler, der am 8. März seine Ergebnisse für das vierte Quartal präsentiert. Die Analysten gehen von einem Gewinn je Aktie von 0,20 Euro aus. Am 9. März zeigt Brenntag seine Quartalszahlen für das Endquartal. Die Schätzungen liegen hier bei 1,06 Euro. Danach folgt Continental, das ebenso Einblicke in die Bücher fürs vierte Quartal gewährt. Die Experten rechnen mit einem Verlust je Aktie von 0,07 Euro. Zusätzlich erklärt die Deutsche Post, wie sich das letzte Quartal des abgelaufenen Jahres entwickelt hat. Die Anleger können den Schätzungen zufolge mit einem Plus je Aktie von 1,17 Euro rechnen.