Die von der Corona-Krise stark betroffene Kreuzfahrtbranche setzt wieder mehr um als vor der Virus-Pandemie. Die realen - um die Inflation bereinigten - Erlöse stiegen von Juni auf Juli um fast zwei Drittel, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Zum Juli 2021 hat sich der Umsatz sogar mehr als verdreifacht (+218 Prozent). Dies war der größte Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe 2015. „Damit überstiegen die Umsätze der Kreuzfahrtbranche im Juli 2022 erstmals das Vorkrisenniveau, sie lagen 18,3 Prozent höher als im Juli 2019.“ Auch der Deutsche Reiseverband (DRV) hatte jüngst erklärt, dass das Geschäft mit Kreuzfahrten mit Abebben der Corona-Einschränkungen wieder spürbar anzieht.
Tertiärer Sektor gewinnt an Fahrt
Der Dienstleistungssektor in Deutschland (ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) setzte im Juli real 0,6 Prozent mehr um als im Vormonat und 10,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Während sich die Erlöse vieler konsumnaher Unternehmen weiter erholten, brachen sie bei Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstaltern zum Vormonat deutlich ein. Diese verzeichneten mit einem Rückgang um mehr als die Hälfte (-54,5 Prozent) das größte Minus aller Bereiche. Damit waren die Umsätze der Branche zwar 17,2 Prozent höher als im Juli 2021, lagen aber immer noch ein Drittel unter dem Vorkrisenniveau von Juli 2019.
Im Eisenbahnfernverkehr sanken die Umsätze im Juli um 7,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, in dem das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr eingeführt worden war und die Branche ihren bisher höchsten Umsatz in einem Monat erwirtschaftet hatte. Im Vergleich zum Juli 2021 kletterten die Umsätze im Fernverkehr um gut zwei Drittel (+68,3 Prozent). Gegenüber dem von der Corona-Pandemie unbeeinflussten Juli 2019 betrug der reale Umsatzzuwachs 45,5 Prozent.