Angesichts von Entspannungssignalen in der Gaskrise blicken Börsianer im November nicht mehr ganz so pessimistisch auf die Konjunktur im Euro-Raum wie zuvor. Das von der Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag veröffentlichte Barometer für den laufenden Monat stieg um 7,4 Punkte auf minus 30,9 Punkte. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Anstieg auf minus 35,0 Zählern gerechnet. Die 1348 befragten Anleger und Investoren bewerteten Lage und Erwartungen wieder besser, wobei die Aussichten für die kommenden sechs Monate auf den höchsten Stand seit Juni kletterten.
Das Gesamt-Barometer für die Euro-Zone war zuvor zwei Monate in Folge gesunken. „Das ist zwar noch immer kein Trendwende-Signal“, erklärte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner zum Anstieg im November. „Aber der Anstieg von Lage- und Erwartungswerten zeigt, wie sensitiv die Anleger in ihren Konjunkturerwartungen auf Signale vom Energiemarkt reagieren.“ Denn hier liege die Ursache für die hoffnungsvollen Veränderungen. Der milde Oktober habe mit dazu geführt, dass sich die Gas-Speicher etwa in Deutschland bis zum Rand gefüllt hätten. „Die Sorgen vor einer katastrophalen Gas-Mangellage schwinden“, so Hübner.
Der Sentix-Geschäftsführer verweist zudem darauf, dass die hierzulande beschlossenen Gas- und Strompreisdeckel den Verbrauchern Sicherheit gäben. Der Sentix-Index für Deutschland stieg im November um 7,4 Punkte auf minus 30 Zähler. „Alles in allem aber noch keine Trendwende“, so das Fazit von Hübner.