Geldanlage

Lohnt sich Tagesgeld endlich wieder?

Lesezeit: 4 min
21.11.2022 09:37  Aktualisiert: 21.11.2022 09:37
In den letzten Jahren hatten Sparer nicht viel zu lachen. Das könnte sich jetzt wieder ändern.

Die letzten Jahre waren für emsige Sparer und Sparerinnen nicht unbedingt von großem Erfolg gekrönt. Lange Zeit gab es auf herkömmliche Geldanlagen keinerlei Zinsen, die Inflation hingegen nagte sukzessive an den Einlagen vieler Deutscher. Nun scheint sich die Lage aber allmählich wieder zu ändern. Mit ihrer Entscheidung im Sommer, die Leitzinsen als Gegenmaßnahme zur ausufernden Inflation zu erhöhen, legte die EZB den Grundstein dafür, dass Investmentformen wie beispielsweise Tagesgelder allmählich attraktiver werden. Das Wichtigste, was Sie nun wissen sollten, haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengestellt.

Wie kam es zur Strategieänderung?

Bereits die Corona-Pandemie sorgte für langsam anziehende Lebenshaltungskosten, die wirklich starken Preissteigerungen traten dann allerdings erst mit dem Ukraine-Krieg sowie der damit in Verbindung stehenden Energieknappheit ein. Inzwischen hat sich die Inflationsrate hierzulande – Stand November 2022 – auf mehr als 10% erhöht, wobei bislang keine Besserung in Sicht ist. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, entschied sich die EZB im Sommer dieses Jahres nach langwierigem Zögern und dem Schritt der FED, ebenfalls an den Leitzinsen zu drehen. Damit sollte insbesondere verhindert werden, dass noch mehr billiges Geld in den Wirtschaftskreislauf fließt und sich das Ungleichgewicht zwischen Kapital und Gütern dadurch weiter verstärkt. Die Maßnahmen konnten ihre Wirkung bislang aber kaum entfalten.

Doch der politische Wechsel der Zentralbank hat dabei auch einen positiven Nebeneffekt für alle Sparer und Sparerinnen. Für sie könnte es sich künftig wieder lohnen, auf Tagesgelder zurückzugreifen. Mittlerweile sind die Zinsen für diese Anlageform in Deutschland auf bis zu 1,3 Prozent gestiegen. Laut der Vergleichsseite Tagesgeldvergleich.net bezahlt das die Consorsbank. Für Festgelder mit zwei Jahren Laufzeit bieten einzelne Banken sogar drei Prozent Zinsen.

Das gab es seit Jahren nicht mehr. Dennoch ist es wichtig, nicht ohne Weiteres auf die vermeintlich nächstbeste Offerte zurückzugreifen. In puncto Tagesgeld gibt es schließlich mehrere Einflussfaktoren, die im individuellen Entscheidungsprozess zu berücksichtigen sind. Um welche es sich dabei konkret handelt, möchten wir Ihnen im nächsten Abschnitt näherbringen.

Was sollte bei Tagesgeldern unbedingt beachtet werden?

Eines dürfte Ihnen an dieser Stelle natürlich besonders schnell in den Sinn kommen – die Höhe der Zinsen. Diese mag sicherlich auch die wichtigste Komponente bei Tagesgeldern sein, ist aber trotzdem nicht die einzige Einflussvariable. Ebenso empfiehlt es sich, auf etwaige Zusatzkonditionen zu achten, die manchmal den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Angebot machen können. Aber Achtung – unter Zusatzkonditionen wird bei manchem Dienstleister gerne der Abschluss eines weiteren Finanzproduktes verstanden, das dann natürlich auch mit zusätzlichen Kosten einhergeht und die Rendite schmälern kann. Apropos Kosten – selbstverständlich müssen diese vor Abschluss eines Tagesgeldkontos ganz genau in Betracht gezogen werden. Oftmals reicht es hierbei nicht aus, einfach auf die großgedruckten Angaben der Produktbroschüren zu vertrauen. Eine beruhigende Nachricht gibt es dennoch – in den meisten Fällen ist die Führung eines Tagesgeldkontos heute ohnehin kostenfrei. Eventuell auftretende Gebühren finden sich häufig in den AGBs der Banken oder können bei letzteren nachgefragt werden.

Bezüglich der Absicherung Ihres Kapitals müssen Sie sich im Regelfall dank der gesetzlich verankerten Einlagensicherung ebenfalls keine großen Gedanken machen. Diese regelt, dass sämtliche Bankeinlagen bis 100.000 Euro innerhalb der EU abgesichert sind. Sollte also ausgerechnet Ihr Finanzdienstleister in die Insolvenz rutschen, erhalten Sie sämtliche Summen bis einschließlich 100.000 Euro trotzdem zurück. Beträge, die diese Grenze überschreiten, müssen dabei nicht gleich verloren sein. So haben sich mittlerweile viele Banken in eigenen Verbänden organisiert und würden dadurch im Fall der Fälle für eine Absicherung von Summen auch oberhalb der 100.000 Euro Marke sorgen.

Das kurze Fazit zum Ende hin

Dank steigender Zinsen rücken herkömmliche Investmentformen wie eben Tagesgelder zurück in den Fokus zahlreicher Anleger und Anlegerinnen. Tagesgelder sind dabei besonders aufgrund ihrer unschlagbaren Flexibilität und der vergleichsweise hohen Sicherheit populär. Dennoch gibt es auch hier einige Aspekte, die vor Vertragsabschluss berücksichtigt werden sollten. Das Internet bietet in dieser Hinsicht inzwischen eine Fülle an Informationen, die in diesem Zusammenhang äußerst hilfreich sein können.

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Tim Krupka interessiert sich leidenschaftlich für das Thema Finanzen und Geldanlage an der Börse. Als freiberuflicher Autor unterstützt er das DWN-Team nun mit fundierten Berichten über alles, was dem eigenen Vermögen echten Mehrwert liefert.

 

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten ETF und Indexfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.
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