Es ist eine Art offenes Geheimnis, dass hierzulande oftmals lieber auf das vertraute Sparbuch als auf renditestarke Investmentmöglichkeiten am Kapitalmarkt zurückgegriffen wird. Meist wird dieser Umstand ohne Weiteres hingenommen. Aber gibt es womöglich Gründe für dieses Verhalten, dass zumindest aus ökonomischen Gesichtspunkten nicht selten irrational ist? Wir haben für Sie recherchiert und sind dabei auf durchaus interessante Fakten gestoßen, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten möchten.ä
Spannende Einblicke dank kürzlich veröffentlichter Studie
Erst vor wenigen Wochen berichteten wir bereits über ein ähnlich gelagertes Thema. Damals fand eine Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der HDI-Lebensversicherung heraus, dass deutschlandweit ganze 39% der Bundesbürger Aktien gegenüber grundsätzlich skeptisch sind – und das trotz eines zuletzt gegenläufigen Trends, der vor allem bei der jungen Generation zu verzeichnen war. Beteiligt hatten sich an der Studie insgesamt 3891 Beschäftigte. Die Zahlen lassen sich allerdings noch weiter aufschlüsseln, sodass man hieraus spannende Erkenntnisse ziehen kann. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.
Wie kommt es zum Misstrauen Aktien gegenüber?
Dass Aktien kaum im Portfolio eines besonders sicherheitsorientierten Anlegers vorzufinden sein werden, überrascht zunächst kaum. Doch das ganze 39% der Deutschen offensichtlich einen großen Bogen um dieses Anlageinstrument machen, ist sicher verwunderlich. Dies gilt nicht nur mit Blick auf die teils hervorragenden Renditechancen von Aktien, sondern auch hinsichtlich einiger anderer Aussagen, die von den Studienteilnehmern getätigt wurden. So gaben beispielsweise 54% der befragten Männern an, dass sie Aktien prinzipiell für ein geeignetes Instrument zur privaten Altersvorsorge halten. Bei den Frauen stimmten immerhin noch 37% dieser Aussage zu.
Gleichzeitig wurden jedoch auch große Vorbehalte deutlich. Unter anderem stuften geschlechterübergreifend 40% der Befragten Aktien als zu kompliziert ein. Dieser Einschätzung sollte man wiederum einen anderen Befund gegenüberstellen, der durchaus für viel Verwunderung sorgen könnte. Denn gerade einmal 26% lehnen Aktien für ihre eigene Altersvorsorge ab, während der deutliche größere Teil von immerhin 53% der Anlageklasse grundsätzlich offen gegenübersteht. Ferner stimmten mehr als die Hälfte aller Befragten der Aussage zu, wonach Aktien in der langen Frist rentabler als herkömmliche Anlageformen wie etwa Spar- oder Girokonten seien. Schon an dieser Stelle lassen sich also einige Widersprüche feststellen. Einerseits hat ein Gros der Bundesbürger die Vorteile von Aktien erkannt. Andererseits verzichtet noch immer die Mehrheit auf diese Assetklasse, was vor allem auf Unwissenheit und Unsicherheit zurückzuführen ist. Möglicherweise lassen sich einige der nun aufgekommenen Fragen klären, wenn man sich weiter beziehungsweise tiefergehend mit den Motiven hinter den Investmententscheidungen der Deutschen auseinandersetzt. Dies soll nachfolgend geschehen.
Was es zum allgemeinen Anlageverhalten zu sagen gibt
Bis hierher wurden bereits einige interessante Aspekte bezüglich der Einstellung der Bundesbürger Aktien gegenüber aufgedeckt. An dieser Stelle soll es nun vermehrt darum gehen, wie die Deutschen mit dem noch umfassenderen Thema Geld umgehen, um darauf aufbauend eventuell weitere Schlüsse hinsichtlich des Anlageverhaltens ziehen zu können.
Ganz generell sprechen jedoch nur wenige hierzulande gerne und offen über Geld. Entweder man hat es oder eben nicht lautet häufig die Devise. Wenn es allerdings doch einmal um genau diese Angelegenheit geht, dann meist im Zusammenhang mit Absicherung. Diverse Studien zeigen, dass etwa 40% der Deutschen sich insbesondere deshalb mit Geld beschäftigen, um sich und gegebenenfalls andere in jeglichen Lebenslagen abzusichern. Weitere 30% fassen Geld als Mittel zum Zweck auf, mit dem sich beispielsweise das Leben einfacher beziehungsweise angenehmer gestalten lässt. Erwähnenswert sind überdies einige Entwicklungen. Im Jahr 2021 gaben im Vergleich zum Vorjahr zum Beispiel knapp 18% weniger Personen an, dass ihnen die Geldanlage prinzipiell zu riskant sei. Parallel ist seit 2017 ein stetig steigender Bedarf an professioneller Finanzberatung zu vernehmen. Zuletzt gaben etwa 12% der Nicht-Anleger an, diesbezüglich mehr Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen.
All die bis hierher aufgezeigten Erkenntnisse rund um das Anlageverhalten der Deutschen finden Sie spannend? Dann dürfen Sie sich bereits auf den zweiten Teil dieser Mini-Serie freuen, der garantiert weitere spannende Insights für Sie bereithält.