Steigende Zinsen und volatile Märkte veranlassen Privatanleger Studien zufolge dazu, in diesem Jahr ihr Geld in ETFs zu investieren und Meme-Aktien, SPACs und Kryptowährungen links liegen zu lassen. Im Jahresvergleich hat diese Investoren-Gruppe mit 116 Milliarden Dollar fast 14 Prozent mehr Geld in börsengehandelte Fonds (ETF) investiert als im Vorjahrszeitraum, wie aus einer Untersuchung von Vanda Research hervorgeht. Das Volumen bei Einzelaktien sei dagegen um 4,4 Prozent auf 173 Milliarden Dollar gefallen. Das Handelsvolumen bei Kleinanlegern betrage in diesem Jahr bislang im Schnitt 13,8 Milliarden Dollar pro Tag nach 14,2 Milliarden 2021.
Das beliebteste Einzel-Wertpapier im Aktienbereich sei dabei in diesem Jahr der SPDR S&P 500 ETF Trust, der den S&P 500-Index abbildet, berichtet Vanda weiter. Dieser habe 26,4 Milliarden Dollar an Zuflüssen verzeichnet, verglichen mit 17,7 Milliarden im Vorjahr. Danach folgten Invesco QQQ Trust, der den Nasdaq-100-Index nachbildet, gefolgt von den Einzeltiteln von Apple, Tesla und AMD.
Kleininvestoren machen dabei in diesem Jahr schwierige Zeiten durch, wie aus einer Studie der JPMorgan Analysten Peng Cheng und Emma Wu hervorgeht. Im Durchschnitt sei der Wert ihres Portfolios um 39 Prozent geschrumpft nach einem Gewinn von 18 Prozent 2021. Trotz der Sorge über eine etwaige Rezession will jedoch nur ein Prozent seine Investitionen abstoßen, wie aus einer Erhebung der Analysten von Finimize hervorgeht. 65 Prozent wollten an ihren Investitionen festhalten und 29 Prozent ungeachtet der gestiegenen Lebenshaltungskosten mehr investieren. "Unter Privatanlegern setzt sich allmählich die Haltung durch, dass man langfristig denken muss, wenn man mit seiner Geldanlage Vermögen aufbauen will", sagte Finimize-Chef Maximilian Rofagha auf dem Reuters Global Markets Forum (GMF).