Die Zahlen sind mehr als alarmierend. Eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf Anfrage der Linksfraktion bestätigt nun, dass jeder dritten Frau hierzulande, die über vier Jahrzehnte in Vollzeit beschäftigt ist, eine Nettorente von gerade einmal 1000 Euro monatlich droht. Demnach käme ein Rentenanspruch in dieser Höhe zustande, wenn stolze 40 Jahre lang durchgehend ein Bruttolohn von 2844 Euro erwirtschaftet würde. Wer zumindest über 1200 Euro Nettorente verfügen möchte, müsste über den genannten Zeitraum bereits 3413 Euro verdienen. Besonders auffällig dabei – immer mehr Frauen sind bereits heute von Altersarmut betroffen. Doch gibt es Wege, diesem Zustand etwas entgegenzusetzen?
Frühe Vorbereitung auf das Alter – hiermit könnte es klappen
Kaum jemand, der gerade erst ins Erwerbsleben einsteigt, wird sich bereits Gedanken über den eigenen Ruhestand machen beziehungsweise machen wollen. Immer mehr Statistiken zeigen jedoch, dass genau dies notwendig wäre. Immerhin sehen die Rentenansprüche hierzulande auch nach Jahrzehnten ununterbrochener Beschäftigung alles andere als rosig aus. Das gilt vor allem für Frauen. Um später nicht auf Grundsicherung angewiesen zu sein, sollten bereits Jahrzehnte vor dem eigentlichen Ruhestand die Weichen für einen würdevollen Lebensabend gestellt werden. Einige Tipps unterstützen bei diesem Vorhaben.
Unabhängig bleiben
Auch wenn es sich äußerst egoistisch anhören mag – letztlich muss sich jeder selbst durch das Leben kämpfen. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass man keine Bindungen eingehen sollte. Vielmehr ist damit gemeint, dass auch Ehen nicht für immer halten müssen. Wer sich hier zu abhängig von einem Partner macht, könnte nach einer eventuellen Scheidung alt aussehen. Über eigene Einkünfte zu verfügen, schafft nicht nur ein gewisses Maß an Sicherheit, sondern stärkt in vielen Fällen auch das Selbstwertgefühl.
Ein langes Leben planen
Niemand kann exakt vorhersehen, wie lange der eigene Weg hier auf Erden gehen wird. In finanzieller Hinsicht lohnt es sich jedoch, im Zweifel mit einem zu hohen als einem zu niedrigen Alter zu kalkulieren. Vorsorgeprodukte sollten daher bestenfalls bis zum eigenen Lebensende laufen, um zumindest diesbezüglich eine gewisse Konstante zu haben. Als geeignet gelten hierbei beispielsweise Riester-Renten oder fondsgebundene Lebensversicherungen, wenngleich die Kosten jeweils im Auge behalten werden müssen.
Immer weiter machen
Gerade Frauen sind es, die sich um den Haushalt und / oder die Kinderbetreuung kümmern. Als das sind in der Regel jedoch Aufgaben, für die es kein Geld gibt. Die fehlenden Einkünfte schlagen sich nicht nur unmittelbar nieder, sondern vor allem auch dann, wenn es um die eigenen Rentenansprüche im Alter geht. Nach der Geburt oder bei der Pflege eines Angehörigen lohnt es sich für die Betroffenen daher, die Beiträge zu einer bestehenden Altersvorsorge entweder temporär zu kürzen oder den Vertrag beitragsfrei zu stellen.
Früh genug beginnen
Möglicherweise kommt es dem ein oder anderen spießig vor. Doch wer bereits in jungen Jahren an den Lebensabend denkt, hat gegenüber anderen für gewöhnlich einen gewaltigen Vorsprung. Geldanlagen beispielsweise können über Jahrzehnte den Zinsenzinseffekt entfalten, wodurch schon geringe monatliche Beträge zu einer staatlichen Summe bei Renteneintritt führen können.
Das kurze Fazit am Ende
Sich in den heutigen Zeiten noch auf die staatliche Rente zu verlassen, ist töricht und nahezu naiv. Für einen großen Teil der Bevölkerung wird sie nämlich nicht annähernd ausreichen, um den bisherigen Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten. Die beschriebenen Ratschläge können zumindest als ein Instrument dafür verstanden werden, die fatalen Folgen der späteren unzureichenden Rentenansprüche ein wenig abzufedern.