Vorsorge

Die Rentenreform 2021 - was änderte sich für Arbeitnehmer und Rentner konkret?

Lesezeit: 3 min
07.03.2023 17:22  Aktualisiert: 07.03.2023 17:22
Vor zwei Jahren wurde das sogenannte Grundrentengesetz eingeführt. Doch was hat es damit eigentlich auf sich?
Die Rentenreform 2021 - was änderte sich für Arbeitnehmer und Rentner konkret?
Einen entspannten Lebensabend ohne finanzielle Sorgen wünschen sich wohl die meisten. (Foto: Pixabay)

Die Rentenreform 2021 brachte für Arbeitnehmer und Rentner eine Reihe von Änderungen mit sich. Die Reform war in erster Linie eine Reaktion auf die demografische Entwicklung und sollte das Rentensystem nachhaltiger und stabiler machen. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte der Rentenreform von vor zwei Jahren erläutert.

Worin lagen Sinn und Zweck der Neuausrichtung?

Zunächst einmal sollte die Rente stabilisiert werden. Ab dem Jahr 2025 wird der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung somit nicht mehr über 20 Prozent steigen. Dadurch soll vor allem die Belastung für Arbeitnehmer begrenzt werden. Gleichzeitig war es ein erklärtes Ziel, die Rente für zukünftige Generationen zu sichern. Um dies zu erreichen, wird das Rentenniveau bis zum Jahr 2025 also stabilisiert.

Wer ab dem Jahr 2021 und danach neu in den Arbeitsmarkt eintritt, muss länger arbeiten, um eine volle Rente zu erhalten. Ab dem Jahr 2031 wird das Renteneintrittsalter beispielsweise schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Dabei soll die Belastung für die Arbeitnehmer durch eine flexiblere Gestaltung des Renteneintritts gemildert werden. Wer sodann mindestens 35 Jahre Pflichtbeiträge in die Rentenversicherung eingezahlt hat, kann bereits mit 63 Jahren in Rente gehen, ohne Abschläge hinnehmen zu müssen. Diese Regelung gilt auch für Schwerbehinderte und Menschen, die in besonderen Berufsgruppen tätig sind.

Was ist sonst noch wichtig?

Ein weiterer elementarer Punkt der Rentenreform 2021 betrifft die Mütterrente. Zum 1. Januar 2021 wurde die sogenannte Mütterrente II eingeführt. Das bedeutet, dass Mütter, die vor 1992 geboren haben, für jedes Kind, für das sie erziehungsberechtigt sind beziehungsweise waren, einen halben Rentenpunkt mehr erhalten. Dies gilt auch für Mütter, die bereits Rente beziehen. Dadurch sollen die Renten von Müttern, die ihre Kinder vor der Einführung der Rentenversicherungspflicht erzogen haben, erhöht werden.

Auch die Erwerbsminderungsrente wurde damals verbessert. Ab dem Jahr 2021 wurden Erwerbsminderungsrenten zum Beispiel angehoben und die Zurechnungszeit gleichzeitig verlängert. Die Zurechnungszeit ist im Übrigen die Zeit, die bei der Berechnung der Erwerbsminderungsrente berücksichtigt wird, als ob der Versicherte bis zum 62. Lebensjahr weitergearbeitet hätte.

Das kurze Fazit am Schluss

Auch wenn die Reform im Jahr 2021 als richtiger und nötiger Schritt angesehen werden darf, bleibt es dennoch fraglich, ob sie ausreichend ist, um die Rente hierzulande tatsächlich in eine sichere Zukunft zu führen. Jeder und jede, der oder die sich diesbezüglich nicht mehr ausschließlich auf den Staat verlassen möchte, sollte bereits frühzeitig mit der privaten Vorsorge beginnen.

***

Tim Krupka interessiert sich leidenschaftlich für das Thema Finanzen und Geldanlage an der Börse. Als freiberuflicher Autor unterstützt er das ANG-Team nun mit fundierten Berichten über alles, was dem eigenen Vermögen echten Mehrwert liefert.

 

ANG
Geldanlage
Geldanlage Die Zukunft des Luxus: Trends und Entwicklungen in der Post-Covid-Ära
24.11.2023

Die Veränderungen im Luxussektor nach der Covid-19-Pandemie sind dramatisch. Chinas Einfluss im Luxusmarkt hat sich verdoppelt, während...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Gebührenklausel in Riester-Verträgen für unwirksam
22.11.2023

Der BGH erklärt pauschale Klauseln in Riester-Verträgen für unwirksam. Die Sparkassen hatten sich vorbehalten, Gebühren zu erheben....

ANG
Börse
Börse Aufholpotenzial bis Jahresende
20.11.2023

Mit Blick auf den November und das verbleibende vierte Quartal äußert sich das Strategie-Team der DJE Kapital AG optimistisch über ein...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Kritik an MSCI-World-Index: Was bringen ETFs für Anleger?
16.11.2023

Wer langfristig sein Geld anlegen will, bekommt von Experten immer wieder den Index MSCI World empfohlen. Zuletzt gab es an seiner...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Aufbau widerstandsfähiger europäischer Small-Cap-Portfolios
08.11.2023

Phil Macartney, Fondsmanager für European Equities erläutert, wo Anleger an den europäischen Nebenwertemärkten hochwertige, gut...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Portfolio-Management: Moderne Methoden und Werkzeuge
06.11.2023

In einer Welt, in der die Finanzmärkte zunehmend komplexer und volatiler werden, sind moderne Methoden und Werkzeuge im...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Investieren in Small-Cap-Aktien: Risiken und Potenziale
03.11.2023

Investieren in Small-Cap-Aktien birgt sowohl verlockende Chancen als auch einzigartige Herausforderungen. Dieser Artikel beleuchtet die...

ANG
Börse
Börse Aktien oder Anleihen: Wer liegt falsch?
01.11.2023

Ein großer Investor sagte einmal, dass es beim Investieren stets um Bewertungen gehe. Recht hat er, denn Investoren neigen dazu, zu viel...