Börse

Deutsche Börse mit Niederlage im Streit um Milliarden aus dem Iran

Lesezeit: 3 min
23.03.2023 12:30
Die Deutsche Börse muss sich derzeit mit alten Rechtsstreitigkeiten herumschlagen.
Deutsche Börse mit Niederlage im Streit um Milliarden aus dem Iran
Aus dem Iran werden momentan Forderungen in Milliardenhöhe laut. (Foto: Pixabay)

Die Deutsche Börse muss im milliardenschweren Rechtsstreit ihrer Luxemburger Tochter Clearstream um Gelder aus dem Iran in den USA eine Niederlage hinnehmen. Hintergrund ist eine Entscheidung eines US-Gerichts, das die Auszahlung von rund 1,7 Milliarden Dollar (1,56 Mrd Euro) an Vermögenswerten der iranischen Zentralbank aus einem Kundenkonto von Clearstream an Hinterbliebene eines Anschlags vor 40 Jahren angeordnet hat.

Wie der Dax-Konzern am Mittwochabend in Frankfurt mitteilte, wurde klagenden Gläubigern des Iran ein Anspruch auf Übertragung von der iranischen Zentralbank - auch Bank Markazi genannt - zugerechneten und von Clearstream in Luxemburg auf einem Kundenkonto verwahrten Vermögenswerten zugesprochen. Clearstream erwäge Berufung gegen die Entscheidung einzulegen. Auf Grundlage der rechtlichen Bewertung ergebe sich aus der Entscheidung des US-Gerichts keine wesentliche Änderung der Risikosituation, die die Bildung einer Rückstellung erfordern würde.

Ebenso verlange die iranische Zentralbank bereits seit 2018 ihrerseits als Teil einer in Luxemburg unter anderem gegen Clearstream eingereichten Klage die Herausgabe umfangreicher Vermögenswerte, einschließlich des oben genannten Betrages von rund 1,7 Milliarden Dollar, hieß es weiter. Die Klage wird laut der Deutschen Börse noch in der ersten Instanz verhandelt. Clearstream gehe weiter davon aus, dass die Klage in Luxemburg unbegründet ist.

Hintergrund ist ein seit vielen Jahren laufender Rechtsstreit über iranisches Vermögen, das wegen des Verdachts der Terrorfinanzierung eingefroren wurde. Die Deutsche Börse ist über ihre Luxemburger Tochter Clearstream in den Fall verwickelt, die Wertpapiere im Kundenauftrag verwaltet und die Abwicklung von Käufen oder Verkäufen übernimmt.

***

Altersvorsorge-neu-gedacht.de ist eine Publikation von Bonnier Business Press Deutschland und ist Ratgeber zu den Themen Vorsorge und Geldanlage.

ANG
Vorsorge
Vorsorge Unter 1.200 Euro Rente für jeden fünften lange Versicherten
23.07.2024

In Deutschland erhalten Menschen nach 45 Versicherungsjahren im Schnitt 1.604 Euro Rente, doch jeder Fünfte bekommt weniger als 1.200...

ANG
Börse
Börse Zielsenkung schickt Porsche gegen Rekordtief - Holding leidet mit
23.07.2024

Die Porsche-Aktien stürzen ab, nachdem das Unternehmen seine Jahresprognosen gesenkt hat. Analysten sind überrascht über die Warnung,...

ANG
Börse
Börse Bondmarkt-Analyse: Wie ein Trump-Sieg die Märkte beeinflusst
12.07.2024

Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl verspricht ein enges Rennen zwischen Amtsinhaber Joe Biden und seinem Herausforderer Donald...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Pflege im Heim noch teurer - Druck für Reform
15.07.2024

Die Kosten für die Pflege im Heim steigen weiter an. Eine aktuelle Auswertung des Verbands der Ersatzkassen zeigt, dass trotz erhöhter...

ANG
Börse
Börse Aktien Frankfurt: Dax nach drei Gewinntagen knapp im Minus
15.07.2024

Nach einem dreitägigen Höhenflug lassen es die Anleger bei deutschen Aktien am Montag ruhiger angehen. Der DAX verlor gegen Mittag 0,09...

ANG
Geldanlage
Geldanlage Goldskandal: Fälschungen und Unsicherheiten für Anleger
12.07.2024

Im aktuellen Goldskandal um die Swiss Gold Treuhand AG (SGT) stehen Anleger möglicherweise vor erheblichen Verlusten. Das Unternehmen hat...

ANG
Vorsorge
Vorsorge Bundesbank-Chef: Rentenalter an Lebenserwartung anpassen
15.07.2024

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel fordert eine Anpassung des gesetzlichen Rentenalters an die steigende Lebenserwartung. Im Gespräch mit...

ANG
Geldanlage
Geldanlage 200 Millionen Euro Kosten: Sparkassen bereiten sich auf digitalen Euro vor
15.07.2024

Die Implementierung des digitalen Euro dürfte für die Sparkassen-Finanzgruppe teuer werden. Doch die Kosten sind nicht das Hauptproblem....